Hi,
ich finde den von Cathul verlinkten Beitrag auch sehr gut. Ergänzend wurde auch hier schon mal etwas andiskutiert:
https://www.klangfuzzis.de/showthre...n-Verstärker&p=4584955&viewfull=1#post4584955
Davon abgesehen würde ich gerne noch ein wenig was über die Größenordnungen und Randthemen die in dem Kontext immer wieder angeschnitten werden sagen.
Grundsätzlich mal ja, der Dämpfungsfaktor beeinflusst den Lautsprecher über die Fähigkeit elektrisch zu dämpfen. Aber, wie relevant ist das, und warum?
In dem Beitrag von Andy Wehmeyer wir schon illustriert dass der Dämpfungsfaktor schon echt niedrig sein muss, damit ein tatsächlicher Effekt rauskommt.
Wer mag kann in WinISD mal mit dem Serienwiderstand spielen, und schauen wie viel man braucht um das Ergebnis tatsächlich zu beeinflussen.
Spoiler: Es ist ECHT viel, wenn mans im Kontext von Ausgangswiderständen von Amps (milliohms) betrachtet.
Dem gegenüber haben schon kleine Änderungen an den anderen beteiligten mechanischen und elektrischen Parametern eine gleich große Auswirkung.
Die Feldstärke im Luftspalt um 0.2 Tm anders, die Aufhängung ein klein wenig steifer oder weicher, die Spule etwas wärmer...die selbe Änderung wie von einem Dämpfungsfaktor der nur 20 statt 4000 beträgt.
Das sind alles Dinge die sich über die Temperatur(!), die Lebensdauer und auch über die Serienstreuung eines Lautsprechers ändern.
Auch die Theorie über das "Impedanzanpassen" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Natürlich kanns sein dass ein Lautsprecher ungünstige Parameter für einen bestimmten Einsatzzweck hat, die man dadurch dass man am Qes dreht noch hinbiegen kann. Das wurde mit Passivweichen ja auch lange so gemacht, absichtlich oder unbewusst, mit dem ESR der Seriendrossel. Der muss zum Lautsprecher und zum Gehäuse passen, und wenn man eine Drossel mit 1Ohm ESR durch eine mit 100mOhm ersetzt, stimmts nicht mehr.
Aber das hat nichts in den Größenordnungen vom Dämpfungsfaktor zu tun, hier würden wir über einen DF von ~4 - 10 reden...das war relevant für Röhrenamps.
Als letztes würde ich noch gerne die Vorstellung aufgreifen, ein Subwoofer mit einer schweren Membran bräuche einen hochstromfähigen Amp, der die Amperes liefert um die hohe gegen-EMK zu bewältigen und die schwere Membran zu bremsen und zu beschleunigen, und das ein- und ausschwingen zu verbessern.
Natürlich wird grundsätzlich das ein- und ausschwingen der Membran vom Verstärker-Ausgangswiderstand beeinflusst, das steht außer Frage, aber das ist genau das was schon in der Veränderung der elektrischen Dämpfung Qes durch den DF steckt - und das ist marginal.
Die gegen-EMK, die vorstellungsmäßig den Strom beim Richtungswechsel treibt, ist, wie der Name schon sagt, GEGEN die Spannung vom Amp gepolt.
Sobald sich die Membran bewegt nimmt der Strom im Amp ab. Das Problem an "schweren" Woofern ist, dass sie sich bei gleicher Eingangsspannung weniger bewegen als leichte (was dann den Wirkungsgrad herabsetzt), und dadurch bei gleichem Pegel weniger gegen-emk produzieren. Zusätzlich muss man mehr Spannung für den gleichen Pegel draufgeben, was die Situation noch verschlechtert. Der Maximalstrom ist aber in jedem Fall durch das Impedanzminimum im Gehäuse gegeben, mehr Strom als der vorgibt kann kein Woofer benötigen - oder anders rum, ein Woofer mit leichter Membran und niedrigem Minimum kann mehr Strom ziehen als einer mit schwerer Membran und hohem Minimum.
Alle hatten gute Däpfungsfaktor Angaben ich meine aber das der Strom/Netzteil mehr macht
Das ist auch noch ein Punkt den ich in dem anderen Beitrag schon mal aufgegriffen hatte. Ein Kleinsignal-Dämpfungsfaktor als irgend eine konstante Zahl ist schön und gut, spiegelt aber nicht wirklich wieder was tatsächlich passiert. Vor allem wenn ein Verstärker nahe am Clipping läuft, oder in der Nähe seiner Stromlieferfähigkeit, und manche Schaltungsteile der Endstufe schön langsam ihren vorgesehenen Betriebspunkt verlassen, sinkt der Dämpfungsfaktor Richtung Null.
Je nachdem wie man einen Amp betreibt mag das der Fall sein oder nicht, einen Amp der 2-Ohm stabil ist wird man mit einem 4Ohm-Woofer nicht an den Punkt bringen können wo eine eventuelle Strombegrenzung einsetzt, aber clippen kann er durchaus.
Was das Netzteil macht spielt natürlich auch rein.
Da bei den meisten Amps prinzipbedingt jede Spannungsschwankung am 12V-Eingang 1:x auch auf den Rails des Netzteils landet (Beispiel: Wenn das Netzteil 1:2 läuft, die Rails also 24V bereitstellen, bricht die Spannung der Rails von 24V auf 22V ein, wenn die Versorgung von 12V auf 11V einbricht) betrifft das die Spannungsversorgung des Amps natürlich genau so...