Der ultimative Kopfhörerthread

Ich habe mir nach Jahren der Abstinenz mal wieder einen Kopfhörer angeschafft, weil sich die beste aller Ehefrauen zu Recht über vermehrte laute Film- und Musikdarbietungen im Lockdown beschwerte. Der Philips Fidelio X2 klang aber am Kopfhörer-Eingang von Verstärker und CD-Player enttäuschend. Da ich die Ausgabe für einen Kopfhörer-Verstärker vermeiden wollte, habe ich mich daran erinnert, dass ich den Kopfhörer vor 30 Jahren über die Lautsprecher-Ausgänge der Endstufe betrieben hatte. Nach Recherche bezüglich des Bastelns eines Adapters von Klinke auf Lautsprecherklemmen habe ich mir einen Adapter gemacht. Ich bin mit dem Ergebnis klanglich sehr zufrieden. Es bleibt aber dabei, dass ich den Kopfhörer nur nutze, wenn ich Rücksicht nehmen muss. Meine Boxen (K+T Celeste und ScaMo 15) sind einfach zu gut. Vom Surround-Sound bei Kinofilmen ganz zu schweigen.

Herzliche Grüße, Andreas
 
Auch bei mir gibts Neues... ich hätte den Post vom echtnice vielleicht nicht lesen sollen. :fp:

Selbst wenn der Dan Clark für nen Fullsize-Kopfhörer durch die Klappfunktion relativ kompakt verpackbar ist - ne wirklich mobile Option (z.B. für Urlaub, Dienstreise oder gelegentlichen ÖPNV-Arbeitsweg) ist er schon wegen Strombedarf trotzdem nicht und war auch nicht dafür gedacht. Hab also mal etwas bei IEMs quergelesen und bin über die berühmte Seite vom crinacle auf den Moondrop Blessing 2 gestoßen - und von dem auf die "Special Edition" namens "Dusk" mit nem noch einmal leicht geänderten Frequenzgang. Die Dinger sind derzeit auf dem Weg zu mir.
Sämtliche Kritiken sind recht überschwänglich, mit Ausnahme vom Hochton... Mal sehen ob man da mit EQ noch was rausholen kann oder ob es schlicht an der Abwesenheit eines Supertweeters scheitert. Mein Hörvermögen über 13kHz hält sich eh in Grenzen. :ugly:
Mit dem Hidizs S9 steht jedenfalls ein angemessener Antrieb schon bereit. Bin saugespannt.

@ Martin C30 AMG: Der Ananda ist bei audiosciencereview gemessen worden, probier doch mal die dort genannten EQ Parameter. https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/hifiman-ananda-review-headphone.22281/
 
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Mittlerweile eine Woche mit den In-Ears... Erste Eindrücke:

Krass, was aus den kleinen Dingern an Klang rauskommt. Unfassbare untere Grenzfrequenz. Meine sämtlichen Referenz-Tiefstbasstracks aus dem Auto schocken die Dinger 0,0. Mit EQ extrem ausgewogen, selbst ohne EQ recht neutral, nur etwas dicker im Oberbass.
Ich benutze die Dinger gerade fast mehr als die Over-Ears...
Allerdings zeichnet sich ab, dass ich wohl recht kleine Gehörgänge habe und der Blessing 2 wiederum recht dick ist. Zumindest ists auch mit den kleinsten Spitzen des IEMs (originale wie Spinfit) nicht wirklich komfortabel, ich muss die Dinger ganz schön reindrücken um nen dichten Sitz zu erzeugen und das wiederum ist dann ganz schön Druck im Gehörgang.
Daher bin ich in rund 2 Wochen beim Akustiker für Ohrabformungen. Je nachdem was der dann meint ob die Kombi meiner Ohren und der Blessing 2 überhaupt zusammengeht werd ich wohl den Frosch schlucken und mir Ohrpassstücke machen lassen.
@ Jimmbean / Micha, kannst du auf die REUG Messung nochmal näher eingehen? Das ist dann ja eine reine Messung des Frequenzgangs des Gehörgangs, soweit ich verstanden hab? Macht das überhaupt Sinn darauf irgendwas anzupassen? Der IEM gibt seinen Schall ja immer noch "außen" ab und ein REUG basierender EQ wäre doch nur sinnvoll wenn die Schallabgabe wie bei nem Hörgerät mit Schlauch direkt vorm Trommelfell wäre?

Ansonsten arbeite ich mich gerade durch die extrem umfangreiche Playlist hier: https://open.spotify.com/playlist/7dCk3HbuF49FZrFJRdYzIp
Schon einige Perlen entdeckt die ich bis dato nicht kannte...
 
Ist bekannt... allerdings sind Custom-InEars noch mal ne andere Nummer als universell+Custom Ohrpassstück, da zum einen aufgrund Sonderanfertigung noch mal einiges teurer und zum anderen vollkommen unverkäuflich im Fall von Unzufriedenheit oder akuter Upgraderitis (soll ja vorkommen...).
 
Ich hatte auch schon einige Kopfhörer im unteren bis mittleren Preissegment. Jetzt habe ich ein Beyerdynamic DT1990 Pro zusammen mit JDS Lab Atom Amp und DAC kombo. Mit equalizer Apo habe ich den bekannten Peak entfernt und somit klingt die Kombination sehr gut und ziemlich ausgeglichen.
 
Hi, die Atom-Kombi ist in punkto Preis/Leistung echt schwer zu schlagen und definitiv transparent. :thumbsup:

Zum Beyer 1990 Pro finde ich 2 EQs die sich offensichtlich auf unterschiedliche Ohrpolster beziehen:

https://github.com/jaakkopasanen/Au..._2018/Beyerdynamic DT 1990 (balanced earpads)

https://github.com/jaakkopasanen/Au..._2018/Beyerdynamic DT 1990 (analytic earpads)

Sofern du dich bisher nur um den 7kHz Peak gekümmert hast: Probier die doch mal aus, da geht noch einiges. Dürfte erheblich sauberer werden wenn man im Bereich 50-500Hz auf die Harman Kurve reduziert.

Und probier mal Peace EQ, das macht equalizer Apo erheblich bedienfreundlicher, die EQ files sind direkt importierbar.
 
Danke das werde ich Mal ausprobieren.
Ja die Atom Kombi konnte ich leicht gebraucht erwerben. Hat sich definitiv gelohnt.
 
Guten Tag,
da vorgestern meine neuen IEMs plus DAC kamen, wollte ich mal etwas berichten.

Bestellt wurde Folgendes:
https://de.shenzhenaudio.com/produc...diaphragm-dynamic-driver-iems-in-ear-earphone

https://www.linsoul.com/collections/amp-dacs/products/e1da-9038d

Warum genau diese? Gesucht wurde ein IEM, der von Hause aus eine sehr gute Tonalität hat. Den DAC hatte ich bisher nicht auf dem Zettel und war eine Empfehlung von jannek.

Ausgepackt ist mir direkt erstmal ein eher intensiver Gerucht nach Plastik aufgefallen. Naja....es ist nunmal kein enorm hochpreisiges Produkt aus China/Asien. Nach kurze Zeit des Auslüftens war das auch schon wieder OK. DAC per USB-C ans Handy angeschlossen. Ok das mitgelieferte USB-C zu USB-C Kabel ist schon sehr starr, hier sollte mal ggf. ein Flexibleres nehmen. DAC wurde sofort gefunden -> App bzgl. Firmware prüfen -> Alles aktuell.

Kopfhörer angeschlossen und Ohrstöpsel ausprobieren. Bei mir passten die Kleinsten. Was mir allerdings später auffiel, dass diese irgendwie doch leicht unangenehm im Ohr sind. Werde hier nochmal andere versuchen. Ist aber nur eine Kleinigkeit.

Mit den ersten Tönen war klar, dass dieser IEM schonmal tonal anders daherkam, als viele bisher gehörten. Ungewohnt breit die Bühne. Relaxt und dennoch plastisch und feinauflösend. Dabei spielt sich nichts in den Vordergrund. Stimmen sind weder präsent noch zurückhaltend. Der Bass geht sehr schön tief, Drums kommen knackig und wenn Volumen vorhanden ist, dann wird das sauber und druckvoll untermalt. Bei bassbetonten Tracks ist der Bass stets sauber und man hat das Gefühl es fehlt nichts, er drückt sich aber nie zu weit in den Vordergrund.

Dann habe ich mal über die Wavelet App den Moondrop Starfield EQ aktiviert. Das Ergebnis ist DEUTLICH mehr Präsenz in irgendwie allen Bereichen. Stimme rückt ein gutes Stück nach vorne, auch Gitarren und Effekte werden nochmal greifbarer ohne dabei irgendwie eine Anstrengung zu verspüren. Im ersten Moment wirkt der Bassbereich etwas weniger....beim weiteren Höhren ist es dann doch eher der Grundton der minimal entschlackt ist. Dennoch fehlt einem Kontrabass oder einem Klavier keine Wärme und kein Volumen.

Als ich dann erneut den EQ deaktivierte wirkte die musikalische Abbildung ein wenig "eingeschlafener" und belegt, aber alles andere als schlecht.

Zum DAC.... was soll ich sagen. Der Pegel ist so hoch, dass ich ab 3/4 Stellung Angst um den IEM bekomme (und um meine Ohren). Es wirkt nicht so, als ob er in irgendeiner Art und Weise sounden würde. Er verstärkt bis 1/2 Stellung ohne merkliche Veränderung. Bei 3/4 wirkt vor allem der Kickbass und Bass etwas dünner und knallt mehr. Man könnte das jetzt auch positiv sehen, denn es knallt schon echt laut. Aber durch die tonale Veränderung im Pegel, behaupte ich, dass entweder der Strom einbricht oder der IEM mechanisch viel tun muss.

Fazit:
Wahnsinn, was für so "wenig" Geld doch zu bekommen ist. Ich habe ja schon einige IEMs in unterschiedlichen Preisbereichen gehört, aber diese Klangqualität ist nach meiner Erfahrung eher in der Preisklasse >200 Euro zu erwarten. Ich bin sehr zufrieden.

Als nächstes wird ein IEM/Over-Ear gesucht, der ANC, Bluetooth, aber dennoch mit Kabel betreibbar ist. Dieser sollte, wenn möglich schon sauber und gut klingen, auch wenn er dann über Wavelet per EQ angepasst wird. Was wären hier eure Ideen?
 
Nachdem die Anfertigung von Ohrpassstücken für die Dusks nicht möglich war (zu groß ist halt zu groß, das wird auch nicht kleiner wenn man was drumrum modelliert) habe ich mich schweren Herzens entschlossen die Dusks zu verkaufen und durch etwas zu ersetzen das eine sehr ähnliche Tonalität, aber einen kleineren Stutzen hat.
Gelandet bin ich aufgrund crinacle-Ranking sowie weiteren Reviews beim Thieaudio Clairvoyance. https://www.linsoul.com/collections/thieaudio/products/thieaudio-clairvoyance
Preislich schon noch mal ne Nummer mehr, aber nachdem ich vom Dusk extrem beeindruckt bin war ich bereit das zu investieren. (mittlerweile würde ich vermutlich eher den sehr ähnlichen aber günstigeren Thieaudio Oracle nehmen, aber der war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt)

Stutzendurchmesser 5mm statt 6,5mm (vorher mit nem "Dummy" überprüft dass ich mit 5mm klarkomme), Tonalität ähnlich mit etwas mehr Bass (meistens egal weil EQ auf Harman, aber auch ohne EQ sehr gut hörbar, "boomy" ist da nix). Momentan nutze ich als Spitzen die Dekoni Bulletz Mercury Schaumstoffspitzen. Sind für mich deutlich komfortabler und sicherer dichtend als Silikon.

B2D vs Clairv.JPG

Aufgrund der Erfahrungen mit dem Dusk mit dem Setup dynamischer Treiber 10mm + 4x Balanced Armature für Mittel- und Hochton war vorab klar, dass Tief- und Mittelton wieder ein Hybrid aus DD und BA werden würde. Der Clairvoyance ist ein 4-Wege Setup mit 1x DD, 5x BA für Mittel- und Hochton sowie 2 Elektrostaten für den Ultrahochton.

Erste Auffälligkeit beim Hören: Im Gegensatz zum Dusk ne völlig andere Liga bezüglich Räumlichkeit. Natürlich kopfhörertypisch keine Frontstage, aber auf einmal sind Raumeffekte wie Hall etc. sehr deutlich zu vernehmen und die Raumgröße ist zweifelsfrei hörbar. Auch feinste Details der Aufnahmen sind deutlich vorhanden die mir vorher nicht aufgefallen waren. Der Bass ist allerdings - entgegen dem was der Frequenzgang vermuten lassen würde - gefühlt weniger "Punchy" als beim Dusk - da werd ich noch ein wenig mit dem EQ spielen.

Letztlich das Design: Auch wenn mir persönlich etwas zu sehr Bling-Bling mit dem Glitzerkram - ein paar Musterstücke Wrappingfolie in Grau Matt, Schwarz matt und silber liegen schon bereit. :D Allerdings ist mir das bisher eher schnurz, da ich das eh nur einmal kurz beim Einsetzen sehe und danach nicht mehr. Und bisher bin ich damit auch noch nicht draußen unterwegs gewesen.

Mindestens momentan aufgrund der Temperaturen greife ich in 90% der Fälle zu den IEMs und nicht zum "Großen". Mal sehen ob sich das im Winter ändert... Klanglich sind die IEMs definitiv kein Kompromiss mehr.
 
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