Welches NAS?

Milan2000

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Hallo in die Runde,

nachdem ich das Thema NAS nun schon sehr lange vor mir her schiebe, möchte ich das jetzt mal angehen. Herstellerseitig habe ich Synology im Blick, da die Software und das damit verbundene Universum an Möglichkeiten sehr gut ist.

Nur welches Modell soll es sein? Meine Anwendungsfälle, die ich derzeit sehe sind (ohne Gewähr dass das nicht noch größer wird):

- Datengrab
- Timemachine Backups für Mac
- Eigene Cloud um unabhängig von Dropbox und Co zu sein
- Surveillance Station nicht unmittelbar geplant aber möglich (hier bleibt abzuwägen ob die Synology Surveillance genutzt wird oder aber Unifi Protect - diese Entscheidung ist bislang nicht getroffen)
- solange die Überwachungsfrage nicht geklärt ist, soll mein Unifi Controller auf dem NAS laufen
- Scheduling von Backups ausgewählter Daten auf weitere Diskstation via VPN

Wieviele Platten brauche ich hier ist die große Frage. Wenn die Surveillance Station zum Einsatz kommt wären 4 Platten ja Minimum. 2x für Daten & Co im Raid 1 und 2x für die Überwachung (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es möglich ist, für Daten und Überwachung separate Volumes mit unterschiedlichen Raid Konfigurationen zu erstellen). Ist hier der Einsatz von Raid 5 bzw. SHR für die Daten empfehlenswert und damit eine 5-Bay NAS besser geeignet?
Wegen Konnektivität wäre mehr als 1Gbit schon gut, weswegen ich min 2x1Gbit über LinkAggregation sehen würde aber Erweiterbarkeit mit SFP+ und dann 10Gbit Kupfer oder Fiber wäre schon cool. Oder ist das Overkill und mehr als Spielerei im Alltag anzusehen?

Platten habe ich noch keine da. Angedacht sind für die Daten Ironwolf Pro, die ich in gewissem Zeitabstand kaufen würde, um zu verhindern, dass sie aus der gleichen Charge stammen.

Oder aber - kann QNAP das softwareseitig ähnlich gut und sie bieten bessere Hardware fürs Geld?
Ich danke Euch schonmal für die Entscheidungshilfe :)
 
Ich nutze eine DS1819+, die Festplatten shucke ich regelmäßig im Angebot aus den WD My Book oder Elements. Die laufen seit Jahren 24/7. 14TB liegen so aktuell bei guten 220,- / 8 TB regelmäßig für 130-140€. Dazu laufen bei mir noch 2 DX517.
Ich nutze zudem ein Raid6 mit Hot-Spare Platte.
 
Ich kann, aus eigener leidvoller Erfahrung, von den QNAP abraten.
Mein letzter NAS hat sich verabschiedet nachdem die Festplatten-Käfige nicht mehr sauber geschlossen haben und die HDD sich auf den Fliesen aus 2m Höhe verewigten. Dazu war die Oberfläche ziemlich am laggen und die interne CPU selbst im Idle bei über 60% Last.
Für mich war es eine Fehlkonstruktion, die mir nicht mehr ins Haus kommt. Die DS418 dürfte das eigentliche alles abdecken, was gewünscht ist.
 
Ich bin auch überzeugte Synology NAS Fan, hab selbst ne DS918+ und ne DS414 im Schrank stehen. Laufen beide gut, wobei die 918+ mit RAM Upgrade echt ordentlich Power hat.
Hätte ich das früher erkannt was mir so an Daten bevorstehen usw, hätte ich gerne auch ein Selbstbau NAS aufgebaut mit FreeNAS oder ähnlichem.
Gibt da ja viele gute kostenlose Alternativen und mit sparsamer Hardware und schönem Gehäuse biste da meist sogar günstiger als gekauft.
Schön ist bei der DS918+ das sie btfrs nutzt statt dem normal EXT3 oder 4. Beim selbstbau kann man auch auf das ZFS Dateisystem setzen.
Ich nutz derzeit ne UVC-G3 Kamera mit der Synology Surveillance Station. Bin damit bisher nicht wirklich zufrieden, liegt aber auch an beiden Komponenten.
Die Kamera taugt wenig wenn die mit RTSP statt Unifi Protect läuft, und die Surveillance Station hat nicht die allerschlauste Bewegungserkennung.
Da bin ich von der Arbeit etwas verwöhnt was da möglich ist mit Software...
Das Volume auf dem die SS läuft geht auch nicht mehr in den HDD Standby. Wenn man genügend Laufwerke hat, kann man da auch einfach eine große 8TB (oder größer) einbauen und gut ist.
Für Bastler gibt es auch Xpenology, eine "gehackte" DSM von Synology die auch auf normalen PCs laufen. Proxmox gefällt mir auch gut, gerade wegen der guten Virtualisierungs Möglichkeiten.
Ansonsten sind die Synology Setup&Forget. Einmal korrekt eingerichtet laufen die eigentlich problemlos und melden sich ansonsten bei mir per Mail wenn was ist.
 
Besten Dank schonmal für die Rückmeldungen.
Mit einer 918+ bzw. jetzt 920+ liebäugele ich auch schon. Alternativ wäre eine 1019+ wegen 5 Einschüben noch im Rennen. Systeme mit Atom CPU möchte ich wegen des hohen Stromverbrauchs meiden und Selbstbau finde ich an sich cool, jedoch habe ich wenig Zeit und bevorzuge einfach funktionierende Lösungen an dieser Stelle.

Dass die Unifi Kameras an der Synology nicht oder nicht besonders gut funktionieren ist bekannt - die Kameras werden aber in Zusammenhang der Entscheidung ob Unifi Protect oder Surveillance Station gekauft, weswegen man das schon ganz gut aufeinander abstimmen kann.
 
Ich mag Ubiquiti, aber das Unifi Protect System gefällt mir nicht so gut, wirkt nicht sehr gut in meinen Augen.
muss aber auch mal testen ob mit einer ONIV tauglichen PoE Kamera alles besser klappt als jetzt mit der SS.
Die DS Cam App gefällt mir aber und lässt sich gut bedienen.
 
Das Thema beschäftigt mich schon seit Jahren, um es kurz zu machen: Alles was man on der Stange kaufen kann hat mich auf Dauer nie glücklich gemacht. Früher oder später gehen den ganzen Atom- oder Celleron-basierenden-Systemen die Puste aus.

Deswegen bin ich dann nach vielen Ausprobieren auf einen "richtigen" Server umgestiegen. Aktuell läuft hier noch ein Dell T20 mit 16 GB ECC(!) Ram und einem Xeon 1225 V3. OS ist Windows Serer 2016. Als HDDs kommen Seagate Exeos mit 12 TB pro Platte zum Einsatz. Stromerbrauch im Idle liegt unter 25 Watt. Es laufen diverse Hyper-V-Maschienen, unter Anderem mit Plex. Live-Transcoding mehrer 1080P-Streams ist kein Problem. Es geht sogar das Transcodings einens 4K Streams in 1080P.

SMB-Multichannel funktioniert auch tadellos, damit kann man 200 MB/s und mehr pro Sekunde auf die Seagates kopieren.

Aktuell baue ich mir gerade einen neuen Serer mit Fujitsu D3417 und Xeon V5. Board habe ich für 55€ geschossen, CPU hatte ich noch da. Wenn ich keine Lust auf Basteln hätte, würde ich mich mal nach einem Fujitsu Primergy umschauen, da bekommt man gebracuht richtig günstige Geräte. Dell T20 und T30 sind leider sehr teuer geworden.

Viele Grüße
Sebastian
 
Puh das klingt nach Fuzzi-Lösung aber wie gesagt, ich habe leider nicht die Zeit, mich damit so intensiv zu beschäftigen, wie es die Materie erfordern würde.
Ich glaube mit meinen Anwendungsfällen wird ein Gerät von der Stange erstmal ausreichend sein

Wie steht ihr eigentlich zur Frage der Drehzahl - in einem NAS auf jeden Fall 7200er Platten oder reichen 5400er doch aus :hammer:

Vom Gerät her schwankt es im Moment zwischen 920+ und 1019+, wobei ich weder die eine noch die andere Variante mit mehr als 2Gbit ans Netzwerk anbinden kann. Beide wären aber relativ stromsparend im Idle und genügen denke ich erstmal (!!) für die heutigen Anforderungen. Mal sehen, wie lange :beer:
 
Also wenn ich mir deine Use Cases so anschaue bist du kein unbedarfter Endbenutzer. Ich würde mir das echt noch mal gut überlegen. Wenn du dir einen kleinen Dell oder Fujitsu-Server kaufst musst du da schon mal nichts basteln. Großer Vorteil bei der Geschicht, du hast schon mal ECC-RAM. Dann noch einen Hypervisor deiner Wahl drauf und los gehts. VM erstellen und ein Image irgendeiner Open-Source-NAS-Lösung drauf. Das ist in der Zwischenzeit doch nicht mehr wirklich eine Fuzzi-Lösung ;)
Für deine anderen Anforderungen gibt es sicherlich auch wieder irgendwelche tollen open Source-Projekte die man mal schnell in einer VM installieren kann.

Ich kann es wirklich nur empfehlen, bin jetzt aber still :done:

Ansonsten noch mal zu den HDDs:

Nimm die Seagate Exos! Die haben 5 Jahre Garantie und kosten meistens weniger als die Iron-Wolf. Laut sind sie auch nicht. Laufen hier jetzt schon über ein Jahr völlig unauffällig.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo zusammen,

ich habe mir in der Zwischenzeit schonmal Platten besorgt. Auf Empfehlung hin habe ich mir die Enterpriseplatten nochmal angesehen und bin bei der Seagate Exos X16 in 10Tb hängen geblieben. Davon habe ich über mehrere Quellen 2 Stück kommen lassen und musste aber massive Abweichungen in den Geschwindigkeiten feststellen (ich weiß sequentiell ist nicht immer ausschlaggebend). Alle Platten leer und neu initialisiert:

HDD1: Lesen/Schreiben ca 225Mb/s
HDD2: Lesen/Schreiben ca 275Mb/s

Diese Streuung fand ich schon krass und habe noch eine dritte geordert: HDD3 Lesen/Schreiben ca 209Mb/s

Woran liegt sowas? Alle Platten haben die gleiche Firmware, sind alle neu und leer vom Hersteller und wurden mittels CrystalDiskMark direkt nach der Initialisierung gebencht. Parallele Tests mit ATTO haben ähnliche Werte ergeben. Abweichungen von +/- 10Mb/s sind mir bislang bekannt aber solche von 25% finde ich schon krass... :kopfkratz:

Oder liegt das daran, dass alle drei ungleichmäßig anfangen zu schreiben, d.h. die Nr. 2 ganz außen und die Nr. 3 deutlich weiter innen auf den Platten? Ich hätte erwartet, solange sie leer sind, dass sie immer außen anfangen.
 
1. Gute Wahl mit den Exos =)
Die Seagate Exos nutzen PMR, was nicht wie bei WD Platten zu "Raid/Rebuild/Geschwindigkeits" Problemen führen sollte (siehe SMR/CMR Bug bei neuen WD Red Platten).
Ich würde solche Tests direkt auf dem Mainboard testen und nicht im NAS (wo ein virtuelles Raid aufgebaut wird) machen. Hast du die Platte im NAS, USB Adapter oder PC Sata getestet?


Gruss Fabio
 
Ja hatte schon auf die SMR/CMR Problematik geachtet gehabt (eben kein Bock wenn man eh schon im Rebuild ist weil was kaputt gegangen ist sich da dann noch Risiken wegen SMR einzuhandeln) und die Exos X16 fand ich dann auch im Hinblick auf ihren Stromverbrauch recht interessant.

Getestet habe ich sie in meinem Computer jeweils am gleichen SATA Port. Verwendet hatte ich das Standardsetting von CrystalDiskMark mit 1GiB Größe, werde aber das nochmal machen mit größeren Dateiblöcken um ein realistischeres Bild zu bekommen. Die einzige Erklärung derzeit ist, dass hier nicht überall "gleich weit außen" auf den Plattern getestet wurde. Sonst fällt mir grade nicht ein, weshalb sie sonst SO deutlich voneinander abweichen sollten

Edit: Das benchen mit 32GiB Größe hat keinen Unterschied ergeben. Vielleicht hilft noch ein Firmwareupdate
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, was WD mit den kleinen RED gemacht hat ist echt Assi - alles still und heimlich.

Ich würde auch zu einer Synology greifen. Habe diese 2x im beruflichen und anschließen als Ablösung für einen Server privat angeschafft. Deine Anforderungen sollten die Synology NAS mMn erfüllen.
 
Meine 4x3TB WD Red laufen seit ein paar jahren sehr unauffällig.
2014 und 2016 gekauft. Bei den neueren muss man schon genauer hinschauen welche man kauft.
Gerade wenn man die im RAID mit mehr als 3 Platten verbaut ist das sonst sehr gefährlich.
Da kann aber kein NAS hersteller was für, da sind WD und Seagate die Schuldigen.
Und bei Gigabit ist das eh egal wie schnell die Platten linear arbeiten, über 110mb/s schaffen die eigentlich alle.
Selbst mit 2xGigabit schafft das ein Raid5 locker. Da wäre dann auch 2,5GBit bei synology interessant, aber das kommt bei denen nur sehr langsam ins Programm.
 
Klärt mich mal bitte auf, wovon sprecht Ihr bei WD?

Gruß
Michael
 
Ja genau :thumbsup:
Sorry bei mir war das Forum kurzzeitig nicht erreichbar zum antworten.
 
Was bin ich froh, den "DS418" Scientologen nur mit Eisenwölfen zu füttern :ironie:
 
Und bei Gigabit ist das eh egal wie schnell die Platten linear arbeiten, über 110mb/s schaffen die eigentlich alle.

Stimme ich vollkommen zu - die Geschwindigkeit ist im Normalbetrieb vollständig durch die Netzwerkschnittstelle limitiert. Ich könnte es mir nur vorstellen, dass es bei einem Rebuild dann interessant werden kann, wenn die lesende Platte deutlich schneller ist, als die schreibende. Kann auch sein, dass das vollkommen egal ist und es lediglich die Rebuild-Dauer verlängert - keine Ahnung.
 
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