Waveguides im T5?

Jetzt habe ich noch mal etwas weiter gelesen und gegrübelt und werde nur noch verwirrter

starke Bündelung gepaart mit kurzen Abstand haben nur zur Folge, dass Kopfbewegungen extreme Unterschiede machen und das willst du nicht!

Ich hab mir die von Dir gerne verbauten Hertz Mille angeschaut weil ich dachte "dann gehe ich halt den erprobten Weg". Laut Datenblatt auf der Herstellerseite fallen die zur Seite ja sogar noch deutlicher ab als die Seas?

Also ICH verstehe unter CD einen Frequenzgang, der sich auch unter Winkel analog zum Frequenzgang auf Achse verhält, nur eben mit weniger Schalldruck. So wie beim SEAS DXT hier:
https://heissmann-acoustics.de/test-seas-dxt-27tbcd-g/
Das Problem ist, dass diese Art der Diagramme einem suggeriert, dass es Richtung CD gehen würde. Tut es aber nicht. Wenn man CD betrachten will, hilft das Polar Diagram (hat noch 1000 andere Namen) ungemein. Mit etwas Hingucken sieht man es aber auch so: In den Messungen des Seas wirken die Linien zwar net parallel (drauf fällt man rein), aber wenn man sich mal die Pegeldifferenzen der Winkelmessungen bei z.B. 2, 4 und 10 kHz in dB rausschreibt und vergleicht, sieht man, dass es nach oben hin doch wieder gehörig einschürt. Dazu kommt, dass es eigentlich erst oberhalb 5 kHz irgendwo brauchbar wird. Das Auge fällt hier tatsächlich auf die hübsche Geometrie rein.

Solche Hochtöner werden ganz nett klingen, gegen richtig gemachtes CD ab 800 Hz sehen sie aber mit Sicherheit keine Sonne. Das Ganze hat auch damit zu tun, dass es unterhalb 1 khz nicht so schlimm ist, wenn das CD-Verhalten nicht mehr gegeben ist, ab 1 kHz ist es aber kritisch. Erst bei 2, 3 oder 4 kHz einzusteigen macht die Sache akustisch nicht rund und das hört man. Wie gesagt, einer nackten Kalotte kann man damit sicherlich das Wasser abgraben, aber wenn man schon in die Richtung geht, will man doch auch wissen, was drin ist. ;)

Wobei das Polardiagramm auf der Herstellerseite hier doch auch vielversprechend aussieht?

https://doc.soundimports.nl/pdf/brands/Seas/27TBCDGB-DXT/pdf_Seas_27TBCDGB-DXT_2.pdf

Bei Deinem letzten Satz bin ich nicht ganz dabei. Ich muss nicht die Grenzen des maximal möglichen ausloten. Zumindest nicht dann, wenn es maximalen konstruktiven Aufwand bedeutet. Aber wenn die DXT Idee zumindest in die richtige Richtung geht ist das für mich schon OK. Auch wenn vielleicht noch mehr ginge. Aber das wird ja hier kein Wettbewerbsfahrzeug.

Zufällig habe ich mir vor Kurzem genau die beiden von dir genannten Hochtöner zugelegt.
Eigentlich für einen Standlautsprecher gedacht, möchte ich sie aber auch im Auto testen.
Gegenkandidaten sind der in seiner Art weit verbreitete Serie 7 HT und völlig konträr zu den HT mit Schallführung ein extrem rund strahlender Bliesma.

Mein letzter Vergleichstest ist Ewigkeiten her. Wenn ich jetzt schon einige Speaker hier habe, möchte ich die Chance nutzen.
Leider habe ich noch keinen Zeitplan und werde auch keine wissenschaftliche Arbeit dazu verfassen.

Und freundlich grüßt
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der Simon​

Gleicher Name, gleiche Ideen. Guter Mann :-D
Bin auf Deine Erkenntnisse gespannt, falls Du dazu kommst.
 
Ich finde den HT auch wirklich brauchbar, habe den selbst schon gehört.
 
Den Seas, ja.
 
In wie fern?
 
Mit Deinen Zweifeln, ob das im zerklüfteten Auto funktioniert.
Aber das ist alles gut, für solche Meinungen bin ich ja hier. Mal sehen was der Simon so für Eindrücken hat, wenn er zum Testen kommen sollte.
 
Bei dem Seas Diagram ist nicht angegeben, welche Farbe für welchen Pegel steht, somit hat das keinerlei Aussage. Die Geometrie suggeriert geschickt allerbestes CD-Verhalten, die vorher gezeigten Messungen eher das, was ich bei dem kurzen Waveguide erwartet hätte. Aber hey, das wird kein schlechter Hochtöner sein, lassen wir die CD Kirche mal im Dorf..
 
Danke. Nur wenn meine Ideen nicht viel gegenüber einem klassischen Setup bringen, dann muss ich mir das mit der Einbautiefe der Hochtöner nicht antun und kann es dezenter gestalten
 
Ein Limmer oder dergleichen bekommt man im Auto halt nicht verbaut.
Da ist die Frage natürlich berechtigt, ob eine kurze Schallführung, wie sie der DXT mitbringt, sinnvoll ist oder ob man gleich darauf verzichten kann.
Wenn der Sweet Spot nicht zu klein ist, kann ich mir gut vorstellen, dass man damit ein paar Schwierigkeiten reduzieren kann.

Und freundlich grüßt
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der Simon​
 
Oder mal einen kleinen Breitbänder testen, der hat auch ein steigendes Bündelungsverhalten.
 
Ich hab ja noch die 19 mm ins Rennen geworfen. Was ist den mit so etwas? Das löst auch 'ne menge der Probleme.
 
Ich werfe noch AMT in den Raum.
So ein Beyma TPL-150 ist ohne Horn auch im Auto verbaubar. Die vertikale Bündelung ist enorm.
Mit dem Horn hat man dann ein richtig schönes Verhalten auch horizontal ab 1,5kHz.
Aber 23 x 23 x 15cm ist schon eine Ansage

Und freundlich grüßt
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der Simon​
 
Nochmal: Geht es jetzt um starke Bündelung oder gleichmäßiges Abstrahlverhalten?
 
Also: MIR ging es zunächst um einen starken Abfall außerhalb der Achse. Aber mir leuchtet jetzt ein, dass das bei Kopfbewegungen schwierig ist. Und da ich einen ziemlichen Nerd-Neck habe und mich in der Fahrt mit dem Kopf immer wieder zurück zwinge, denke ich, dass das relevant ist.
Die erste Idee ist also zum Fenster raus.
Aber ein gleichmäßiges Abstrahlen dürfte ja immer vorteilhaft sein?

Da ich die Micro Block eh für zu Hause bauen möchte, werde ich die Treiber bei Gelegenheit einfach mal ins Auto halten und mir selber ein Bild machen, wenn ich soweit bin
 
So, die Treiber sind da. Jetzt muss ich mir mal "Probehalter" bzw. Gehäuse bauen um damit im Auto etwas rumzuspielen.
Allerdings: die Dinger sind echt groß, so in natura. Hatte mir das zwar natürlich schon mal aufgezeichnet, aber live wirken sie auf mich schon noch mal massiver als erwartet. Derzeit habe ich eine starke Tendenz das Konzept in die Tonne zu treten, egal wie es klingt, weil die Treiber so fett sind und das entweder alles andere als dezent wird oder das Sichtfeld zu sehr einschränkt.
 
Ach komm, das wird schon. Nun krach rein die Dinger.
 
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