Neu im Forum! Suche Hilfe zum DSP einstellen im Münsterland

Man muss da vermutlich erstmal damit anfangen was die Phase ist bzw. den Zusammenhang warum die Phase überhaupt wichtig ist.
Bei einer einzelnen Schallquelle also nur ein Lautsprecher ist die Phase egal. Die Phase wird erst interessant wenn es mehr als eine Schallquelle gibt. Das Ohr hört nicht die Phase ansich sondern nur ob es zwischen zwei Schallquellen eine Differenz gibt. Gibt es Differenzen so liegen die Phasen in einem bestimmten Frequenzbereich nicht übereinander. Es muss Demzufolge zwischen den Schallquellen in dem Frequenzbereich einen zeitlichen Versatz geben.

Alle Filter erzeugen eine Phasenänderung ab der Frequenz wo der Filter anfängt zu wirken, das kann Schmallbandig sein z.B. EQ Eingriff oder aber denn kompletten Frequenzbereich beeinflussen ab dem der Filter wirkt HP, LP usw.
Wenn man jetzt HT und TMT Trennen will, gibt es wieder diese zwei Schallquellen. Um diese jetzt zu verheiraten muss der Übergang von einem zum anderen Lautsprecher in Phase und Amplitude komplett deckungsgleich sein. Aber theoretisch nur in dem Bereich der Trennung plus paar Oktaven davor und dahinter. Dann bilden HT und TMT einen neuen Virtuellen Lautsprecher. Also zusammen gefasst HP und LP Filter drehen die Phase ab dem der Filter wirkt, interessant für uns ist aber nur der Bereich wo sich zwei Lautsprecher ergänzen sollen.

Ein variabler Phasenregler verschiebt also tatsächlich das Signal auf der Zeitachse. Ein Phasenshift 0 Grad / 180 Grad invertiert einfach nur das Signal und wirkt sich Zeitlich nicht aus. Es ist also eigentlich vom DSP Hersteller nicht richtig betitelt. Es dürfte nicht Phasenshift heißen, sondern Signal invertiert.
 
Danke für den Tip mit dem Video. Da liest sich der Beitrag von chipi_bed direkt ganz logisch.

Wie sieht es denn mit dem 360 Grad Phasenfehler aus? Im Beispiel von Frank hört man den natürlich genauso wenig wie bei einem Sinus. Wirkt der genauso wie eine falsche LZK? Mach eigentlich wenig Sinn, da er ja nur auf der Flanke des Filters auftritt, oder? Aber wie würde man den korrigieren? Oder hört man den gar nicht?
 
Phase um 360 Grad drehen bedeutet ja das du wieder bei 0 bist, also kein Fehler.
 
Das wage ich zu bezweiflen. Bei einem reinen Sinus stimmt das zwar. Aber wenn man nur einen Impuls betrachtet dann ist bei 360 Grad Verschiebung eine Periodendauer Versatz.
 
Nimm zwei Sinusschwingungen, von denen eine eine komplette Periodendauer später anfängt.
 
Dann sieht man das nur bei der ersten und der letzten Welle?
Würde ich jetzt als Laufzeit Fehler klassifizieren.
 
Na rein theoretisch wenn der TMT 360 Grad dem HT nacheilt und man würde bei der Trennfrequenz nur eine komplette Sinuswelle zeitgleich auf die Chassis geben, dann würde die abgebene Sinuswelle am TMT erst starten wenn die Sinuswelle am HT beendet ist.

Ob man das im Frequenzgang beim messen sieht, glaub ich nicht. Da die Messung ja wedelnt stattfindet und man mehrere Messungen mittelt und das Rosarauschen ja auch periodisch ist.
Ob man das hört, kommt bestimmt drauf an wie gut man hört.

Auch im Video vom Frank sagt er am Ende das er für einen Musiker ein Auto eingemessen hat und für ihn sich alles richtig angehört hat. Der Musiker war aber der Meinung da stimmt irgendwas nicht.

Ich hab die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, daher ist das nur meine Auffassung. Ich lass mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen.
Vielleicht hab ja auch ich einen Denkfehler.
 
Mein Kommentar war nur eine sehr vereinfachte Darstellung. Der Unterschied dabei ist, dass der Unterschied Frequenzabhängig ist und nicht, wie bei einem Laufzeitfehler absolut über alle Frequenzen stattfinden muss.
 
Wo wir schon bei der Theorie sind, wie bringt man denn einen 360Grad Phasenfehler im Übergangsbereich zustande, wenn die Laufzeit eigentlich passt?
 
Wo wir schon bei der Theorie sind, wie bringt man denn einen 360Grad Phasenfehler im Übergangsbereich zustande, wenn die Laufzeit eigentlich passt?
so etwas geht nur mit der Änderung der Laufzeit (im TT Bereich macht es wenn überhaupt nur Sinn)
Habe ich mal in einem Auto eingestellt, um Dröhnen und Timing zu optimieren. Es ist wirklich schwer raus zu hören, wenn man genau 360 Grad hat, testet es mal.
 
Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, verursacht ein LR 4 einen Phasenversatz von 360.

Zitat Wikipedia:
Code:
 Vierte Ordnung (LR4, LR-4)
Linkwitz-Riley-Frequenzweichen Vierter Ordnung sind die meistgenutzten Lautsprecherweichen. Zwei Butterworth-Filter werden dazu kaskadiert. Die Steilheit beträgt 24 dB/Oktave (80 dB/Dekade). Die Phasendifferenz zwischen Tiefpass- und Hochpass-Ausgang der Weiche ist 360°, so scheinen sie in Phase zu sein, wobei der Tiefpass eine volle Periode nacheilt.

Die Laufzeit bei 80hz ist rein rechnerisch 210cm für 180, oder vertue ich mich da?
Das Würde heißen, man müsste die Laufzeit um 420cm ändern um auf 360 zu kommen

Mein Problem ist aber ein Versatz um 180, das habe ich oben falsch beschrieben.
Bei summiert sich der Sub und das Frontsystem wenn der „Verpolungsschalter“ an ist.

Dieses, so habe ich nun verstanden, muss ich über eine Laufzeitverlängerung korrigieren.
Der Musway hat leider keinen Phasenregler.

Grüße
kaminkehrer


Gesendet von iPhone mit Tapatalk we
 
Mein Kommentar war nur eine sehr vereinfachte Darstellung. Der Unterschied dabei ist, dass der Unterschied Frequenzabhängig ist und nicht, wie bei einem Laufzeitfehler absolut über alle Frequenzen stattfinden muss.

Das würde aber dafür sprechen, diesen Fehler bei der Trennung TMT / HT nicht mit der LZK auszubügeln. Der weit größere Teil des Spektrum des HT würde dann von der Laufzeit her falsch liegen, oder? Es geht bei den 360° Grad ja dann eher um Timing als um Auslöschungen. Ob man das dann hört, ist die spannende Frage...
 
Ich kann mich nur wiederholen. Ihr fangt an einiges zu verstehen aber mutmaßt und theorisiert sehr viel herum. Vermesst eure dsp elektrisch und schaut euch schwarz auf weiss an, was passiert. Phasengang, Laufzeit, alles ist 100% eindeutig elektrisch messbar.
 
Addition und Timing sind 2 verschiedene Möglichkeiten das ganze Spektakel zu betrachten.
Jedoch wird erst aus dem perfekten Zusammenspiel beider Komponenten ein wirklich richtig gutes Hörerlebnis.
Jeder Versuch auf die Phase Einfluss zu nehmen, beinhaltet immer eine Zeitliche Komponente.
Entweder ich muss die Wellen zeitlich zueinander Verzögern(LZK) oder aber vorher kompensieren(Signalfaltung, hohe Latenz).
In dem konkreten Fall...einfach mal das Timing anhören...mit einem zb. Dirakimpuls, Schlagzeug oder ähnlichen kurzen und schnellen etwas breitbandigeren Impulsen.
Da erkennst du sehr schnell ob du sehr weit vom zeitlichen Ziel entfernt bist.
Für eine Messung hilft dort sowas wie ein Sweep, denn der beinhaltet auch eine auswertbare zeitliche Komponente und lässt auch Rückschlüsse zum Thema Gruppenlaufzeiten zu.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Ich bin mir sicher, dass der Weg "Messen" wie von Moe vorgeschlagen sicher bei einem erfahrenen Anwender zu sehr guten Ergebnissen führt. Leider fehlt mir aber echt die Zeit, mich neben Job und unseren 4 kleinen Jungs da so intensiv reinzufuchsen wie erforderlich. Eigentlich braucht man ja (wie auf einem Foto bei ATF) eine Traverse vor der Scheibe mit zwei Monitoren. Dann kann man messen, hören und einstellen zur gleichen Zeit :) Wenn ich mir schon die Threads zum Thema "wie messen" ansehe, scheint es da einfach kein für den Laien anwendbares Schema F geben zu können.

Ich habe am Sonntag ein wenig mit einem Onkel von mir telefoniert, der seit vielen Jahre ein Hifi-Geschäft in Wallenhorst bei Osnabrück hat und selbst mit Leidenschaft Lautsprecher für Zuhause und PAs baut (hat unter anderem jährlich den Tunnel-Wagen für die Love Parade ausgerüstet). Er hat mir ganz klar zur Variante "hören, hören, hören" geraten. Seitdem ich mich ein wenig mit den Grundlagen aus dem Thread befasst habe und "hören" mit zielgerichteten (!) Einstellungen am DSP kombiniere, komme ich plötzlich selber zu äußerst zufriedenstellenden Ergebnissen. Das Schlagzeug-Intro von Streets of Philadelphia kann so unfassbar unterschiedlich klingen...

Vielleicht habe ich im T6.1 mit dem S62C etwas Glück, aber insgesamt scheint mir das saubere Timing einen viel größeren Einfluss auf das Klangerlebnis zu haben als der EQ-Einsatz. Gerade der direkte Vergleich zweier (oder mehr) Setups (habe z.B. mit der TF experimentiert) mittels Conductor bringt verblüffende Erkenntnisse.

Umso mehr stellt sich mir die Frage, warum zum Teufel es überhaupt passive Frequenzweichen für Car-Hifi gibt :D
 
Das elektrische vermessen vorab gemütlich zu Hause am PC ist doch ein völlig anderes Thema. Gerade für Laien um überhaupt zu verstehen, was elektrisch passiert. Das macht es auch viel einfacher das danach im Auto gemessene zu interpretieren, da man Effekte trennen kann und spart sogar viel mehr Zeit. Aber jeder ist seines Glückes Schmied ;)
 
Das Problem bei Messungen ist einfach die Genauigkeit...
Das Gehör honoriert oder sanktioniert deutlich kleinere Feinheiten, als viele überhaupt wiederholgenau mit ihrem Messequipment abbilden können.
Weiterhin ist die für den User richtige Messstrategie wichtig.
Das Gehör ist das wichtigste Messinstrument von allen...weil es viele Dinge voneinander abhängende Dinge zusammenbringt, die per Messung nur separat betrachtet und interpretiert werden können.
Phase, Frequenzgang, Impuls, Gruppenlaufzeit, Klirr usw.

Man kommt jedoch auch irgendwann an einen Punkt, da geht es nicht mehr ohne Messung.
Da ist das Gehör so gut trainiert, dass man sich an Dingen stört, die nicht mehr klar definiert werden können.
Die Messung ermüdet im Gegensatz zum Gehör nicht und ist Objektiv...das lernen durch Ursache und Wirkung trainiert sowohl Gehör, wie auch den Verstand...Zusammenhänge zu bewerten, lässt Spielraum für das wesentliche...


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Zurück
Oben Unten