Körperschallwandler / Bass Pump / Bass Shaker

Der rosarote Panther

Teil der Gemeinde
Registriert
17. Feb. 2007
Beiträge
1.280
Real Name
Stephan
Hi!

Bis jetzt hielt ich diese Körperschallwandler immer für Schwachsinn, aber unlängst habe ich von Peter von PS Sounds auf YouTube ein Video gesehen wo er in einem SQ Auto solche Wandler eingebaut hatte und gemeint hat, dass das richtig gut ginge. Jetzt bin ich ein wenig verwundert und am überlegen sowas Mal zu testen.

Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht?

Stephan :)
 
Das haben vor vielen Jahren schon Fuzzis gemacht, mehr oder weniger erfolgreich.
Vorteil: kein Luftschall (außer es resoniert etwas) und somit der Tritt in den Hintern bei Tiefbass.
Nachteil: kein gewohnter hörbarer Bass.

Im Heimkino kann das aus Erfahrung schon richtig witzig sein, im Auto muss man es erstmal verbaut und angepasst bekommen.
Steht aber tatsächlich auch noch mal auf meiner Todoliste fürs Auto.

Viele Grüße Micha :beer:
 
Der war leider nie in Mode...

Hallo zusammen,

ein etwas älteres Thema, das ich gern wieder hervorhole - denn ich habe einen iBeam VT-200 im Auto, genauer: in meinem Oldtimer, einen 57er Mercedes Ponton. Diese Autos hatten damals von Haus aus, wenn als Sonderausstattung bestellt, ein Mono-Radio mit einem im Vergleich zu heute natürlich unterlegenem Empfang und lausigem Klang hat, das sp. ab 100 km/h ohnehin praktisch unhörbar, damit unbrauchbar und wieder ausgeschaltet wird. Oder erst gar nicht benutzt wird. Der Anschluss eigener Quellen ist zwar möglich, bringt einen aber nicht weiter, sodass viele sich mit losen Smartspeakern und ihrem Smartphone über BT begnügen... beides flattert dann lose im Auto umher und ist während der Fahrt auch nicht sicher zu bedienen. Sonderlich mehr hört man dann auch nicht, denn vor die Windschutzscheibe kannst du die nicht stellen...

"Mode" waren Körperschallwandler im Car-Hifi-Bereich übrigens nie, das vorab; sie waren vor zehn Jahren höchstens einmal "im Gespräch", und ich bin auch erst spät auf diese Technik aufmerksam geworden. Nachdem ich dazu so gut recherchiert habe, wie es ging, habe ich das Experiment "iBeam im Auto" aus bestimmten Gründen einmal gestartet - erwartet hatte ich nicht allzuviel... nur soviel: Es ist mehr als gelungen, und ich frage mich, weshalb gerade der iBeam nicht "Mode" wurde. Mir ist in D auch noch kein zweites Fahrzeug untergekommen, zumindest gibt die Netzrecherche nichts her.

Also berichte ich kurz, der Reihe nach:

Ich liebe Musik, bin selbst Musiker, habe auch daheim eine anständige Anlage. Auch im Oldie, gerade wenn genüsslich unterwegs und auf Ausflügen, will ich meine Musik hören, mit Schwerpunkt Jazz und Klassik, gelegentlich auch mal guten Elektro und entsprechende Beats. Es musste eine Anlage auch ins Auto.

Große Hürde dabei: Die originale Optik darf 'eigentlich' nicht beeinträchtigt werden. Denn mal eben ein modernes Radio reinhängen und womöglich die Tür- oder andere Verkleidungen aufsägen oder umbauen, kommt bei Oldtimern nicht aus Stilgründen nicht in Frage; auch der TÜV würde es monieren aufgrund der Bestimmungen des H-Kennzeichens, das Originalität und Unversehrtheit auch im Aussehen erfordert. Also ging es schon bei der Konzipierung eines Soundsystems um weitestgehende Unsichtbarkeit der ganzen Chose. Eine Basskiste im Kofferraum schied daher schon mal aus.

Nächste Hürde: Selbst machen! - Es gibt in D nur zwei oder drei echte Spezialisten für verständigen, doch stets individuell zu gestaltenden Einbau von HiFi-Anlagen in klassische Fahrzeuge, aber erstens kostet das ein Vermögen und zweitens, bekommst du da nicht eben mal einen planbaren Termin.

Nun denn...

So hatte ich mich zunächst für ein hinter einer originalen Blende im Armaturenbrett verstecktes Radio (Blaupunkt Nürnberg 200BT DAB, nur 11 cm tief) entschieden, ein gutes 2-Wege-Komposystem in 16.5 (JBL GTO) vorn in farblich passend bezogenen bzw. belederten Kickpanels im Fußraum sowie zwei kleine Rearfill-2Wege-Koax 13er (JVC) auf der Hutablage, versteckt in zwei eigens lackierten und verankerten, zeitgenössisch aussenden Aufsetzgehäusen entschieden. Das dann ergänzt durch einen flachen und kleinen Aktiv-Subwoofer (JBL Bass Pro Nano) unter dem Beifahrersitz (wo er verschwindet und auch reichlich Platz hat).

Fertig (dachte ich...). Alles eingebaut und getestet. Gefreut über die neuen Quellen, DAB+, USB sowie BT mit automatischer Freisprechfunktion. Der Sound war jetzt schon ganz ordentlich, aber wirkte immer noch etwas kraftlos, eigenartig dünn, nicht zufriedenstellend. Laut ging schon, aber geklungen hat es zu meiner Überraschung ... shice. Ich muss dazu sagen, dass mein Ponton ein großes Faltschiebedach (aus Stoff) hat, das offen natürlich eine ähnliche Herausforderung an den Sound stellt wie ein Cabriolet.

Meiner Enttäuschung folgte zwangsläufig die nächste Ausbaustufe: die Erweiterung mit separaten Endstufen, eine anständige Dämmung des gesamten Autos mit Alubutyl, ein Upgrade der Lichtmaschine von mageren 18A Gleichstrom auf 40A Drehstrom, einer richtig bemessen Kabelei, einen vorgeschalteten Entstörkondensator sowie kleinere, einfache Powercaps an allen aktiven Komponenten und eben - um einen iBeam-Körperschallwandler, dessen Beschreibung mich mehr als neugierig machte. Wie ich auf diesen überhaupt gestoßen war, weiß ich heute gar nicht mehr genau... vermutlich, weil mir der Aktiv-Subwoofer einfach nicht das Bassfundament lieferte, was ich mir erhoffte. Basskiste u. dgl. im Kofferraum etwa, schied nicht nur aus Platzgründen aus.

Gesagt, getan. Den iBeam an eine Aluplatte zwischen die Sitzschienen und -konsolen verschraubt, darunter fahrerseitig eine kleine auf einen Kanal abgebrückte Endstufe. 0,5er Powercaps davor und vor den Aktiv-Sub. Alles gut eingestellt, und voilá! HAMMER.

Vom Klang her kann ich auch bis in höhere Geschwindigkeiten und auch mit geöffnetem Faltdach mit Druck Musik hören. Ich habe eine fein dargestellte Sound-Bühne im Auto - muss dazusagen, dass mein Ponton getuned ist, aber eine handgefertigte, auf "leise" gebaute Abgasanlage verfügt, die ebenfalls gedämmt ist.

Den Effekt des iBeam lässt sich nur schwer in Worte fassen. Das Gehör nimmt einen unaufdringlichen Sub-Bass wahr, und ja, wenn lauter, spürt man den Kick im A****, äh, im Sitz. Außen hört man nichts, keinerlei "Bumm-Bumm" in Richtung Außenstehender, wie es große Subs nun mal mit sich bringen. Er arbeitet präzise und direkt, und fast als "Abfallprodukt" versetzt er das Alu-Panel, auf das er geschraubt ist, zusätzlich zum übertragenen Körperschall in eine luft-akustische Schwingung für Frequenzen von 70Hz abwärts bis tief in den Keller, denn die Platte hat eine Breite von fast 1,30m. Der jetzt zurückhaltend eingestellte Aktiv-Sub ergänzt das Ganze im Bereich 50 - 100Hz, ab da etwa übernehmen die vorderen TMT. All die übrigen Maßnahmen haben auch entscheidend zur Verbesserung des Klangs beigetragen. Ausreichend und stabiler Strom und saubere Dämmung der Karosserie und Verkleidungsteileist eben durch nichts zu ersetzen. Man braucht auch keine vierstelligen Wattzahlen an Leistung... wichtig sind Position, Abstimmung und die verwendeten Materialien bis hin zu den Kabeln und Verbindungen.

Niemand, dem ich das so erzähle, glaubt es. Die lasse ich dann gern im Wagen Platz nehmen - dann fällt meistens die Kinnlade runter. Einen iBeam muss man erlebt haben. Bei mir ging es dennoch nicht um den Effekt, sondern um das "Gesamtbild" am Ohr. Und das ist grandios. Ich höre nicht laut, sondern gut.

Resumee: Ich möchte den iBeam nicht mehr missen! Leider haben viele moderne Autos überhaupt keinen Platz, um ein solches Teil nebst Verstärker effektiv unterzubringen. Wenn überhaupt, dann nur unter dem Sitz, am Sitz oder auch IM Sitz verbaut. Letzteres wäre dann allerdings eine Aufgabe für Sattler. Dann braucht man sogar zwei davon. Bei mir überträgt das Alu-Panel auch in den Beifahrersitz hinein.

Wenn ihr mehr Bilder zur Geschichte wollt, dann gern mal auf instagram schauen: ponton_ponton

Danke für die Aufmerksamkeit,
viele Grüße
ponton_ponton

IMG_6233 (1).jpeg

IMG_6185.jpeg

IMG_6186.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten