Endstufen Reparatur experten? AMA Q200

chipi_bed

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Denny Döring
Hallo Gemeinde,

kennt sich jemand mit Reparaturen von Endstufe aus und kann mir sagen für was die Potis an den OPV's der AMA Q200 sind? Das Poti liegt zwischen Plus und Minus Betriebsspannung des jeweiligen OPV's.
Ich hab ein Schaltbild zum besseren verständnis... Da die Endstufe ja schon paar jahrzente auf dem Buckel hat, hab ich alle Elkos's getauscht, alle Potis, Microschalter und die Transistoren mit neuen Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste versehen! Die Endstufe funktioniert auch soweit und Klingt echt gut! Wollte nur wissen für was die Potis sind und was man da einstellt zbw. wie?

q200_endstufe.jpg

Danke...
Mit freundlichen Grüßen
Chipi_bed
 
Tippen ist gut... ;) Wäre dann schon besser wenn jemand Ahnung hätte!
Ruhestrom war meine erste Vermutung, macht aber irgendwie kein sinn zwischen Plus und Minus am OPV? Oder?
 
Hi,

Ruhestrom stimmt. Die Schaltung funktioniert so dass ein Eingangssignal den Ausgang vom OPV aussteuert.
Durch R18 erzeugt die Ausgangsspannung des OPV eine Stromaufnahme an den Versorgungspins des OPV, die über T8 und T9 dann die jeweiligen Endtransistoren aussteuert.

Mit Hilfe von P2 und R19 werden T8 und T9 (zusätzlich zur Ruhestromaufnahme vom OPV) ein klein wenig vorgespannt.
Das hat z.B. den Vorteil dass das öffnen des Potis (Alter, Dreck) nicht, wie bei anderen Schaltungen, dazu führt dass der Ruhestrom ansteigt und die Endstufe abraucht, sondern sinkt.

Eine Anweisung zum Einstellen hab ich nicht, könnte man aber improvisieren wenn man die Herstellervorgaben für den Ruhestrom kennen würde...
(Edit: Würd ich aber bleiben lassen wenn sie läuft und gut klingt.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Der Ausgang vom OPV, sprich pin6, ist ein Filter dran , der inverse zur Kennlinie , der buz11sein soll , damit der Ausgang linear wird , mit dem poti verstellst du die Symmetrie , die Größe müsste 10k gewesen sein, bin mir aber nicht mehr sicher

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Ich meine buz21, die 11er warn im Netzteil

Wenn du bspw. die buz21 gegen irfz540 tauschen müsstest, wird c14 und r18 geändert,
Es gab auch die Varianten mit anderen Mosfet's

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Okay... Da ich ja die Mosfet Transistoren nicht getauscht oder ersetzt habe, stell ich die neuen Potis einfach auf den gleichen Wert wie die alten waren! Die Endstufe lief ja zuvor auch ohne Probleme!
Oder gibt es eine vorgehensweiße wie ich die Potis richtig einstelle?
 
Hi,

pin6, ist ein Filter dran , der inverse zur Kennlinie , der buz11sein soll , damit der Ausgang linear wird , mit dem poti verstellst du die Symmetrie

ich denke du vermischst da was, C14 und R17/R18 haben Einfluss auf die Verstärkung der Schaltung, und R17 mit C14 kompensieren den Frequenzgang nach oben hin.
Das Poti ist davon erst mal unabhängig, das stellt nur einen zusätzlichen Stromfluss zur Ruhestormaufnahme des OPVs sicher.

T8 und T9 werden in Basisschaltung betrieben, das bedeutet dass über dem Poti und R19 eine recht konstante Spannung von ca. 23V liegen. Dadurch kann man über das Poti einen konstanten Querstrom einstellen, der, auch wieder bedingt durch die Basisschaltungen von T8 (Basisschaltung:Stromverstärkung 1) direkt 1:1 in R26 landet, und über T8 und den Stromspiegel der aus T9 und T10 gebildet wird, (fast) 1:1 in R28.

Das hat zur Folge dass zum Beispiel bei 3.5mA Querstrom durch den OPV und die Endtransistoren auf eine Gatespannung von 1.96V vorgespannt werden.
Da in dem Betriebspunkt bei diesen FETs die Gatespannung aber einen negativen Temperaturkoeffizient hat, wird der Ruhestrom höher wenn die FETs warm werden, da er über den konstanten Strom ja auf eine konstante Spannung eingestellt ist. Um das zu kompensieren sind dann noch die NTCs 3 und 4 drinnen sind, die einen Teil vom eingestellen Konstantstrom abzweigen sollen...wobei das auf den ersten Blick mal etwas "unkonventionell" wirkt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay... Da ich ja die Mosfet Transistoren nicht getauscht oder ersetzt habe, stell ich die neuen Potis einfach auf den gleichen Wert wie die alten waren! Die Endstufe lief ja zuvor auch ohne Probleme!
Oder gibt es eine vorgehensweiße wie ich die Potis richtig einstelle?

(Edit:Achso - du hast die Potis Getauscht. Ja, dann kannst du den Widerstand der alten Potis messen und die neuen auf den selben Wert einstellen.)

OK, dass du sie schon verstellt hast ist schlecht.
Ich würde hergehen und die Potis zur Sicherheit erst mal komplett auf hochohmig drehen. Welche Seite das ist musst du in der Schaltung nachsehen, der Schleifer muss auf die Seite gedreht werden, auf der zwei Poti-Pins verbunden sind. Alternativ kannst du die Stromaufnahme des Amps messen und dann die Potis alle voll in Richtung "wenig Strom" drehen. Dabei musst du sehr vorsichtig sein, weil du dir beim drehen in die falsche Richtung ziemlich schnell die Transistoren abschießen kannst.

Welche Messgeräte hast du zur Verfügung? Kannst du gut löten?
 
Hallo Zw,

wie am anfang geschrieben hab ich die Endstufe komplett mit neuen Elektrolyt Kondensatoren versehen, Potis und die vier Mircoschalter getauscht!
Löten ist überhaupt kein Problem für mich! SMD, BGA... Alles kein Problem... Zum Messen hätte ich jetzt nur diverse Multimeter, ein Oszi hab ich leider nicht zur Hand.

Ich müsste jetzt halt nur wissen wo ich was an der Schaltung Messe um den Ruhestrom einzustellen oder die Gatespannung!
Gatespannung vermutlich am Gate des Mosfet's gegen Masse Sekundärseitig?
 
Hi,

die Gatespannung ist da nicht so entscheidend, die kann recht stark streuen. Wichtig ist welcher Ruhestrom am Ende rauskommt.
Das Handbuch sagt 0.7A Ruhestromaufnahme für die komplette Endstufe.

Also, entweder misst du die Widerstandswerte auf die die alten Potis eingestellt waren, stellst die neuen Potis genau so ein und prüfst dann ob der Amp im Leerlauf ungefähr 0.7A zieht, oder du gehst her und suchst dir Stellen im Amp wo du den Strom durch die einzelnen Endstufenkanäle messen kannst, z.B. im Drain-Anschluss von T12. Den müsstest du dann auslöten und mit dem Multimeter den Strom messen, und das an jedem Kanal. Der Einfachheit halber könntest du dir hierzu zum Beispiel einfach einen Widerstand mit z.B. 0.1Ohm in Reihe zu jedem Drain-Anschluss einlöten, falls du sowas zur Hand hast, und über den dann den Ruhestrom messen.

So kannst du dann an an den Potis für jeden Kanal den gleichen Ruhestrom einstellen, vielleicht 100mA oder etwas weniger für den Anfang.
Danach kannst du prüfen ob du an die 700mA Gesamt-Stromaufnahme kommst, wenn nicht musst du dementsprechend jeden Kanal nochmal nach-abgleichen.

Danach könntest du den Amp auch mal belasten und aufheizen, und schauen ob der Ruhestrom im Rahmen bleibt, und ob eventuell einer der Kanäle irgendwann plötzlich heißer als die anderen wird.

So in der Art würde ich das machen.
 
Mit Symmetrie, meinte ich ,
Ich hatte damals auch am Poti rumgespielt / experimentiert , und festgestellt das die gate-vorspannung sich nicht gleich verschoben hatte, die Vorspannung ändert sich ungleich , und genau das machte mir damals zu schaffen , hatte allerdings auch andere fet's drin ...

Messen kann man die Vorspannung mit dem multimeter, das reicht eigentlich , besser du hast zwei , da kannst du beide gleichzeitig Messen

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Ẕw;4544461 schrieb:
Hi,

pin6, ist ein Filter dran , der inverse zur Kennlinie , der buz11sein soll , damit der Ausgang linear wird , mit dem poti verstellst du die Symmetrie

ich denke du vermischst da was, C14 und R17/R18 haben Einfluss auf die Verstärkung der Schaltung, und R17 mit C14 kompensieren den Frequenzgang nach oben hin.
Das Poti ist davon erst mal unabhängig, das stellt nur einen zusätzlichen Stromfluss zur Ruhestormaufnahme des OPVs sicher.

T8 und T9 werden in Basisschaltung betrieben, das bedeutet dass über dem Poti und R19 eine recht konstante Spannung von ca. 23V liegen. Dadurch kann man über das Poti einen konstanten Querstrom einstellen, der, auch wieder bedingt durch die Basisschaltungen von T8 (Basisschaltung:Stromverstärkung 1) direkt 1:1 in R26 landet, und über T8 und den Stromspiegel der aus T9 und T10 gebildet wird, (fast) 1:1 in R28.

Das hat zur Folge dass zum Beispiel bei 3.5mA Querstrom durch den OPV und die Endtransistoren auf eine Gatespannung von 1.96V vorgespannt werden.
Da in dem Betriebspunkt bei diesen FETs die Gatespannung aber einen negativen Temperaturkoeffizient hat, wird der Ruhestrom höher wenn die FETs warm werden, da er über den konstanten Strom ja auf eine konstante Spannung eingestellt ist. Um das zu kompensieren sind dann noch die NTCs 3 und drinnen sind, die einen Teil vom eingestellen Konstantstrom abzweigen sollen...wobei das auf den ersten Blick mal etwas "unkonventionell" wirkt...
Ah, ja genau so war das , is schon lange her ...


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Okay... Danke für eure mühe! ;) In der Beschreibung steht tatsächlich 0.7A in Ruhe! Da hab ich aber jetzt schon ein Problem, weil die Endstufe im Leerlauf schon das doppelte zieht! :kopfkratz:
Ich dreh mal die Potis auf min. und Prüf das nochmal!
 
Bezieht sich aber auf 2 Kanäle, die Angabe , und nicht auf 4 Kanäle, oder ?


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In der Beschreibung von der Q200 steht aber auch 0,7A drin! :kopfkratz:
Wenn das ein Druckfehler ist, dann würde das doppelte für die 4 Kanal sinn machen!
 
Wenn der Ruhestrom zu hoch ist brennt die die Stufe ab. Da würde ich keine Experimente betreiben mit vermuteten Druckfehlern.
Davon abgesehen ist es ein guter Test die Ruheströme zu messen und einzustellen, um eventuelle Fehler beim Umbau zu finden.
 
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