Eine etwas verrückte Idee - Einsatz von Acourate in Auto

Mister Cool

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Durch ein Aktivlautsprecher-Projekt bin ich auf das produckt Acourate gestossen, das bei mir grosses interesse geweckt hat. Dabei habe ich nicht nur an den Einsatz von Acourate in der heimischen Audioanlage, sondern auch im Auto gedacht. Ich habe hier eine etwas aussergewöhliche "offline" Lösung im Sinne.
Die typische Acourate Lösung basiert auf einer online Verarbeitung/Manipulation/Optimierung der Musikdaten auf einem PC/MAC wehrend eines convolving-Prozesses. Das deckt folgende Aufgaben ab (vereinfacht):
- aktive Frequenzweichen (Trenfrequenzen/Flanken,...)
- Linearisierung der Chassis (EQ)
- Gestaltung der Zielkurve (EQ)
- Anpassung der Phasen/Laufzeit (LZK)
- Korrektur der Raumakustik (Reflektionen)
- ...
Gerade das letzte, besonders kritische, ist mit den Typischen CarAudio DSPs nicht zu beherschen

Aber wie gesagt, das setzt einen Rehner voraus, der die Prozessierung online durchführt. Und genau das will ich nicht! Zum Glück gibt es zu Acourate ein zusatzprodukt AcourateNFS, mit dem man die Musikstücke schon vorher (Zuhause auf einem Rechner) manipulieren und in einem optimierten Stand Speichern kann. Diese werden dann im Auto ohne weitere Anpassung/Verbesserung 1:1 abgespielt. Das ganze würde in 4 Schritten erfolgen (ich habe hier ein iPad als Musikspeicher und mein Setup mit Airport Express angenommen)

  1. Für die Hörsituation im Auto passende Korrekturfilter mit Hilfe von Acourate (mit PC) erstellen
  2. Die für das Auto ausgesuchten Musikstücke mit Hilfe von AcourateNAS mit den erstellten Korrekturfiltern (auf PC) aufbereiten und speichern.
  3. Die mit AcourateNAS aufbereiteten Musikstücke von PC auf das iPad übertragen
  4. Die aufbereiteten Musikstücke wie gewohnt von dem iPad wiedergeben


Acourate.JPG


Es ist mir klar, dass die Lösung sehr speziel ist und nur für vorbereitete Daten zutrifft, aber das würde mich nicht stören, da ich die Musik zu 100% nur vom iPad höre. Ich bin mir auch dessen Bewust, dass die Aktive trennung (Weichen) weiterhin durch einen Gewöhlichen DSP erfolgen muß, aber die EQs (linearisierung/Zielkurve), Phassen-/Laufzeitkorrektur und vor allem die Raumakustikkorrektur würde das Acourate übernehmen.

Sollte es mir gelingen die passenden Produkte (Acourate und AccourateNFS) als Testversion zum Laufen zu bringen, werde ich das ausprobieren.

BTW. Ich sehe hier noch ein anderes potentielles interessantes Einsatzgebiet: Werksanlagen, die man konstruktiv nicht verändern kann oder will.
Möglicherweise muß ich dämnächst mit einer neuen Bose-Audioanlage leben, an der nichts geschnipselt/verändert wird. Aber ich möchte trotz dem den Klang nach meinem Wunsch anpasssen/optimieren. Also ich könnte die existierende Bose Anlage, so unverändert wie sie ist, mit Acourate einmesssen, die passenden Korrekturfilter erstellen, diese Filter offline in die Musikstücke verrechnen, die modifizierten Musikstücke auf eine SD-Karte speichern und dann diese SD-Karte in die Bose Audioanlage stecken und abspielen. Das wäre doch ein ganz interessanter Ansatz.

Ein Vorgeschmack dessen, was mit solchen Acourate-ähnlichen Produkten möglich ist, habe ich in dem neuen Volvo XC90 bekommen -> das war fantastisch!
 
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Das Acourate speichert die "modifizierten" Dateien aber vermutlich in ordinärem Fullrange - Stereo. Und so wird es auch über Wifi und Toslink in den DSP übertragen.

Da Frequenzen in den Übernahmebereichen aber von mehreren Chassis mit unterschiedlichen Laufzeiten zum Hörplatz wiedergegeben werden, ist es nicht möglich die LZK in diesem Stereosignal zu verarbeiten. Die muss - ebenso wie die Trennung - nach wie vor im DSP erfolgen. Und wenn die nicht passt wird es weiterhin Phasenprobleme geben, weil das Acourate machtlos ist, wenn zwei Chassis auf Basis des gleichen Musiksignals nicht zueinander passen.

In Punkto Raumakustik / Reflektionen sag ich besser nix, dazu hab ich das ganze Thema FIR/Faltung zuwenig verstanden.
 
Falls du Windows einsetzt, dann kannst du etwas Vergleichbares auch mal mit dem MathAudio RoomEQ Plugin für Foobar anschauen:
http://mathaudio.com/room-eq.htm

Das Plugin ist für Foobar kostenlos. Daher wird es auch ganz nicht so viel können - viel einstellen kann man nicht, aber die Zielkurve kann geändert werden.
Damit kannst du dann auch via Foobar die vorhandenen Dateien konvertieren, in dem du dort den DSP aktivierst, und so neue FLACs für das Auto erstellen.

Und wie Jan schon sagte: alles halt "nur" in Stereo.

Alternativ gibt es auch noch den HeadphoneEQ, da macht man die Einstellungen nach Gehör, für Kopfhörer halt.
 
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Hallo Jungens, danke für die info.

Ja, es ist mir klar, dass bedingt durch das "Fullrange-Stereosignal" (sprich keine dedizierte Aufbereitung der Daten für die einzelnen Kanäle) ist eine optimalle Aufbereitung der Daten nicht möglich. In Summe ist es ein Kompromis. Aber ich hoffe, dass dieses Kompromis immer noch besser ist als Nichts, Und das würde ich gerne ausprobieren. Dabei reizt mich besondere die angepriesene Optimierung der Raumakustik, die in meiner naiven Vorstellung auch in den Frequenzbereichen zwischen den Übernahmebereichen gewisse Verbesserung einbringen sollte. Und je weniger Wege (BB/2-Wege), desto besser..

BTW. Das Ganze ginge auch kanalgetrennt. Man müsste "nur" ein 6- oder 8-Kanal DAC einsetzen und davor ein Audio-Interface schalten, dass das ankommende Signal (das vorher kanalgetrennt inkl. Crossover-Daten aufbereitet und gespeichert wurde), auf die einzelnen DACs aufteilt. Aber soweit wollen wir es nicht treiben. Das wird eher meine Lösung für Zuhause sein :)

Damit kannst du dann auch via Foobar die vorhandenen Dateien konvertieren, in dem du dort den DSP aktivierst, und so neue FLACs für das Auto erstellen

Kann man auch andere Formate als FLAC speichern? Mein iPad versteht keine FLACs (ohne Zusatztools)
 
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Es geht auch einfacher... Man benötigt nur einen DSP mit Schnittstelle für die Dateien (da gibt nur sehr wenige)
Stelle Dir bitte es nicht so einfach vor mit der „Raumfaltung“, das ist deutlich schwerer als Zu Hause.
Ich nutze seit gut 1,5 Jahren eine Raumfaltung im Auto und Netz funktioniert es

aber er ich bin gespannt, wie Du an die Sache ran gehst
Eile Grüße Steffen
 
Foobar ist normalerweise das Audiotool der Wahl, für mich ist Foobar einer der drei Gründe weshalb ich noch Windows nutze.
Ein/ausgabeseitig gibt es wohl nichts, was es nicht gibt. Hier ein Plugin Pack inkl. ALAC: http://www.foobar2000.org/encoderpack

Für Foobar gibt es auch Inputplugins z.B. für SACDs oder Audio-DVDs, damit wird z.B. die ISO in Foobar dateiweise angezeigt.
Empfehlenswertes Frontend/Theme: DarkOne
siehe https://tedgo.deviantart.com/art/DarkOne-v4-360862076
oder https://tedgo.deviantart.com/art/DarkOne4Mod-v1-637189138
 
Welche DSPs können denn Raumfaltung via Korrekturdatei?
 
@ kfdm

MiniDSP 2x4HD oder minishark zum Beispiel
Die Frage wieviel Tabs je Kanal zur Verfügung stehen
 
Stelle Dir bitte es nicht so einfach vor mit der „Raumfaltung“, das ist deutlich schwerer als Zu Hause.
Ich nutze seit gut 1,5 Jahren eine Raumfaltung im Auto und Netz funktioniert es

aber er ich bin gespannt, wie Du an die Sache ran gehst
Eile Grüße Steffen

Das ist mir klar, dass es im Auto deutlich schwerer ist als Zuhause, aber Du weisst ja, einfache Dinge reizen mich nicht, ich brauche Herausforderungen :)

Hast Du mit ...im Auto und Netz... das ...im Auto und jetzt... gemeint?

Kannst Du kurz mal das Setup/Komponenten/eigesetzte Software und das Workflow, das Du nutzt beschreiben?
 
Im Auto nutze ich es, das meinte ich. Zu Hause nur PASSIV :) wer kann der kann...
Software ist "Filterhose" oder bedingt kann man zum spielen auch Rephase nutzen.

Ich Auto ist ein 3 Weg Setup plus Sub verbaut und wird mit einem digitalem Signal versorgt. Das Signal wird je Seite von einem DSP verarbeitet.
Man kann (muss man aber nicht) ohne Weichen, LZK oder EQ einzustellen (im DSP) nur mit der "Korrekturdatei" alles realisieren was Du möchtest. (1.Post)

Wie man genau vorgeht... das findest Du schon raus, Suchst Du nicht die Herausforderung? und ja es ist nicht einfach!
Was man unbedingt benötigt, ein sehr gutes Messequipment und Erfahrung beim Messen und verstehen was man gemessen hat.

Ich bin gespannt wie Du an die Sache herangehst? Bis jetzt bist Du immer Deinen Weg gegangen und am Ende warst DU zufrieden mit dem Ergebnis.

Wenn an einer bestimmten Stelle nicht weiter kommst, helfe ich gern weiter.
 
Ich werde aus Deiner Antwort nicht ganz schlau, aber ich versuche zu interprätieren:


Im Auto ist ein 3 Weg Setup plus Sub verbaut und wird mit einem digitalem Signal versorgt. Das Signal wird je Seite von einem DSP verarbeitet.

1. Du setzt MiniDSP ein
2. Der hat nicht genügend Ausgangskanäle (nur 4), also nimmst Du ein DSP pro Seite (zusammen 8 Kanäle)

-> wie splitest Du das digitale Eingangssignal auf beide DSPs?

Man kann (muss man aber nicht) ohne Weichen, LZK oder EQ einzustellen (im DSP) nur mit der "Korrekturdatei" alles realisieren was Du möchtest.

-> welche Variante nutzt Du? Steckt alles in der Korrekturdatei, oder sind die Aufgaben zw. Korrekturdatei/Faltung und DSP geteilt?
-> Als Frontend zum Erstellen der Filter setzt Du das Filterhose (nicht Acourate) ein

Und jetzt die interessanteste Fragen:

-> wenn manche MiniDSP DSPs die Online-Faltung übernehmen können, wie werden die Filterdateien auf den DSP draufgespielt?
-> spielt es eine Rolle, mit welcher Software die Filter erstellt worden sind, oder ist es egal und der miniDSP "frisst" sie alle?
 
Du verstehst mich schon richtig ... ;)
Wie und was ich genau nutze, das ist egal. Die Software Acourate ist sehr gut, preislich nimmt es sich mit anderen FIR Tools nichts. (Der Vorteil ist klar der Deutsche Support und das es sehr viele Anwender im Home Hifi gibt)

Das Digitale Signal kann man aufteilen, mit einem Splitter.

MiniDSP kann fast alle gängigen Dateiformate ob nun als bin oder Textdatei verarbeiten. In Der Software gibt es eine Schnittstelle, wo Dateien eingelesen werden. Das ist total einfach.
Jede Software zur Filterberechnung setzt eine "richtige" Messung voraus (Auflösung FFT 4k sind ausreichen, REW ist da leider nicht so optimal) dann sollte man die Fensterung wählen, die Latenz des Filter und oder die Verzögerung (LZK)
 
Wenn Du einen SPDIF Inline Convolver (SPDIF rein, SPDIF gefiltert wieder raus) brauchst, ruf mich an, den kann ich Dir mit einem Raspberry bauen, ich müsste nur den aroio um den Treiber für die entsprechende Karte ergänzen und es gibt wohl inzwischen eine, die IN und OUT hat. Das ist deutlich entspannter, als bei jeder Filteränderung Deine gesamte Musiksammlung neu zu kodieren. Voraussetzung ist natürlich: SPDIF im Auto!

Ansonsten kannst Du Dir auch eine RME Multiface II mit PCI-Karte günstig besorgen, dazu einen PC mit Linux, der kann dann das volle Programm mit 10 Kanälen einzeln gefiltert. Ein 10 Jahre alter Atom-Prozessor auf einem Mini-ITX-Board rechnet bei mir zu Hause 10 Kanäle ohne jegliche Schwierigkeiten, will sagen, das kostet nicht die Welt..

Bin mal gespannt, was bei Deiner Anfrage im Aktiven Hören so rauskommt. Eigentlich ist Ullis Meinung dazu ja: Geht nicht, aber wir wissen alle, dass das nicht so ganz stimmt, man müsste sich nur intensiv damit auseinandersetzen ;) Mal sehen.. Leider hat Ulli nix für Car-HiFI übrig..
 
Ja Nico, ich hatte auch viele Fragen... nur Antworten habe ich leider auch nicht bekommen.
Der Ulli hat da ein enormes Fachwissen aber wie Du schon geschrieben hast nichts für Car Hifi über.

Ich selber habe bestimmt 200 h Stunden im Auto verbracht und viel gelernt.
Das hat nichts mit dem normalen Einstellen zu tun, da gehört viel mehr dazu.
Was sehr gut geht ist scharfe „S“ Laute zu unterbinden bzw. das Nachklingen von Scheibenreflexionen zu unterbinden.
Auf die Antworten im AH bin ich auch gespannt...
 
Ich sehe, ich muss nicht crossposten, Ihr guckt in AH Forum fleissig mit :)
Das Angebot mit dem Standalone Inline Convolver ist interessant aber noch zu früh. Ich muß zuerst die Lautsprecher fertig machen und dann kann ich neue Hardware-Projekte starten.
 
Na unabhängig davon hab ich das Thema mal aufgegriffen. An sich habe ich die Treiber alle im aroio-Image eingebaut. Es wäre also nur zu testen, ob die HiFiBerry DIgi+, die SPDIF I/O kann, anstandslos funktioniert. Ich werde die mal besorgen und testen, dann gäbe es das Ganze fix und fertig.
 
Hi,

schön, dass Bewegung in das Thema kommt!
Ich grüble auch schon lange über Acourate im Auto nach (bis jetzt ohne konkrete Aktionen).

Ich hatte mir überlegt meinen MacMini, der im Auto verbaut ist, und JRiver MediaCenter als Zuspieler für eine RME Fireface zu nehmen. Das würde dann den herkömmlichen DSP ersetzen.
Mal schauen, wann ich Zeit und Muße dafür finde.
 
Bei den Audiointerfaces blicke ich nicht ganz durch welche Rolle sie Spielen und wo sie angeschlossen warden. Dazu habe ich ein Blockschaltbild vorbereitet, das die einzelnen Funktionen abbilden soll und wie sie je nach Konstellation durch unterschiedliche Geräte übernomen warden. So verstehe ich das, wenn es falsch ist, last mich es wissen


Zuerst ein neutrales funktionales Model

Acourate_01.JPG

Und jetzt die erste typische PC/MAC basierte Variante 1

Acourate_02.JPG

Es geht auch mit einem "inline Convolver" (den Nico meinte) gekoppelt an ein Profi Audiointerface wie z.B. Motu8A -> Variante 2

Acourate_03.JPG

Weitere Option mit "inline Convolver" z.B für Auto -> Variante 3

Acourate_04.JPG

Und so stelle ich mir die Lösung von Steffen vor -> Variante 4

Acourate_05.JPG

Viele Wege führen nach Rom

Was mir immer noch keine Ruhe lässt ist die Lautrstärkeregelung. Ich will einen DREHKNOPF haben!!!
Zum testen der Filter-Plugins habe ich mir gestern das JRiver runtergeladen und die Lautstärkeregelung per Software ist ein Krampf!!!
 
Und noch eine Frage zu den Profi Audiointerfaces

Alle haben USB Anschluß. Ist dieser Anschluß nur zum Steuern/Programmieren der Interfaces, oder kann ich es auch als Digitaleingang für das Musiksignal nutzen?
Das würde bedeuten, dass die Verbindung (2) in der Variante 1 nicht nur über Toslink sondern auch über USB erfolgen könnte.

Der genannte Motu8A wäre nach meinem Verständnis ein Equivalent zu dem hier bereits genannten RME Fireface UCX oder RME Fireface UFX II

PS1.
Auf dem RME Fireface UFX II sehe ich meinen Wunschknopf "Volume". Regelt er alle Ausgangskanäle oder nur bestimmte wie z.B Kopfhörerausgänge?


PS2.
Das Motu8A spricht mich auch an

http://motu.com/products/avb/8a

Aber sie Schreiben "..The optical ports also support stereo TOSLink (optical S/PDIF)..."
Wie kommen dann die 8 gefalteten Kanäle rein?
 
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