Konzept für einen aktiven Hornlautsprecher

Was ist da jetzt genau der Plan? Irgendwie muss ja ein Rechner dahinter. Windows-PC mit Acourate Convolver? Sofern die Filter feststehen, könnte ich Dir eine Aroio-Version mit Mehrkanal BruteFIR bauen, bei der dann allerdings das Webinterface nicht für die Filterumschaltung bereit steht. Das muss ich erst noch dahingehen erweitern, das wird ein Weilchen dauern, weil ich erst mal die Aroio 2-Kanal Version fertig machen muss.
 
Hi,
Es gibt 3 gleichzeitige Stoßrichtungen/Baustellen

- der große Lautsprecher hängt zuerst an dem neuen Audio Interface (aktiv/6 Kanal), der wiederum an einen MacBook Pro per USB angeschlossen wird. Die Faltung geht über JRiver

- der kleine Lautsprecher hängt an einem Technics Vollverstärker (passiv/Stereo), der wiederum an dem Aroio-Raspberry hängt. Die Die Faltung geht über Dein AroioOS und übertragung per AirPlay. Das läuft schon.

- das AirportExpress im Auto wird durch ein Aroio-Raspbery ersetzt, an den BitTen optisch angeschlossen und per AirPlay angesprochen. Aber dazu muß ich mir zuerst noch ein Raspi und eine digitale I/O Karte kaufen (und es muß wärmer werden, das basteln im Winter ohne Garage ist ja nix für meine alte Knochen).

Wenn ich den Focusrite AI einigermassen bechersche und die Multikanalfilter im Einsatz habe, können wir als nächste Teststufe, den Aroio-Raspi zwischen den Mac und den AI klemmen und die Multikanalfaltung von JRiver auf den Aroio-Raspi verlegen. Dann sehen wir, wie der Raspi damit zurecht kommt. Dafür brauchen wir keine extra User-Interfaces, zuers5 wollen wir wissen, ob es von der Performance her geht.
 
Ich gehe davon aus, dass es bei Raten wie 44,1 oder 48 kHz locker 8 Kanäle werden. Aus dem 2er habe ich ja auch schon mal 4 Kanäle mit einigen Reserven rausgeholt. Kann man sich für den 3er dann hochrechnen.
 
Der Focusrite 18i20 schafft bei 8 Kanälen max. 44,1/48 kHz, also werde ich alles vor der Faltung auf 44,1kHz resampeln (ich bin da kein High-Res Junkie, komme mit der CD Qualität bestens zurecht). Daher sollten dann die 6 Kanäle machbar sein.

Was an dem 18i20 geil ist, ist die globale Lautstärkeregelung für alle Ausgagngskanäle!

Aber zuerst kämpfe ich mit der internen Umstellung der Ausgänge von symmetrisch auf unsymmetrisch (soll laut Beschreibung möglich sein)

Hier meine neue High-End Testanlage ;-)

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Ich habe es gefunden, ich brauche gar nichts umstellen, ich muß nur die passenden Stecker TS oder TRS nutzen, was ich auch mache (ich habe die TS Stecker an Cinch Kabel gelötet)

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Der Umstieg von Mosconi 4to6 auf den Audio Interface ist zuerst mit einem grossen Aufwand verbunden. Alle Filter müssen 6-fach, individuell pro Kanal erstellt/bearbeitet werden. Die Konfiguration von JRiver ist auch eine Wissenschaft für sich. Also es war schon ein Mordsaufwand das ganze Zeug zum Laufen zu bringen (ich bin längst noch nicht fertig, Linearisierung der Chassis, Preringing und LZK steht noch aus), aber wenn es ein mal steht, dann gibt es nur noch die Spielerei mit den Zielkurven. Was auf jeden Fall sich verändert hat ist der knackigere Klang. Durch den Profi Audio Interface konnte ich endlich die Hypex UcD400 Endstufen für den TT symmetrisch anschliessen (bis jetzt nur Cinch), was deutlich mehr Bums bedeutet.
Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn sie irgendwann für die MT umgeklemmt werden und unten für die TT die grösseren UcD700 zum Einsatz kommen. Dann geht die Post ab :)
Hier mein kleines „Tower of Power“ im Entwicklungsstadium :)

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Ich brauche ein neuses Mikro, das ich an das Audio Interface anschliessen kann, sonst ist die Fummelei mit dem AI und USB Mikro zu umständlich.
 
Jo, es ist ein Riesenaufwand. Ber es lohnt sich. Bin mal gespannt auf Dein Kommentar, wenn es denn fertig ist.
 
Wie machst du das preringing? Wenn ich mich recht entsinne hast du deine Musik in 44,1 kHz gespeichert.
Ansonsten schöne Arbeit.
 
Acourate kann eine Test-Convolution machen. Wenn man sich die Gruppenlaufzeit des Ergebnis-Impulses anguckt, kann man sehen, ob es Ringing geben wird. Die Filtererstellung von Acourate hat einen Parameter, mit dem man das dann gezielt unterdrücken kann. Das ist unanbhängig von der Samplingfrequenz.
 
:beer:
Ihr treibt mich noch dazu zu Hause doch wieder eine Anlage mit Lautsprechern aufzubauen. Das Accurate finde ich schon sehr gut.
 
Ich wurde ja nach Frequenzgängen gefragt. Bin endlich mal zum zu Hause Einstellen gekommen.

Ausgangszustand:

Die zwei Subwoofer vorne, Messung am Hörplatz:
Eieiei...!
Das sind Scanspeak 30er in jeweils ca. 40 l. Die sollten also ohne den Raum (aber mit Boden) ab ca. 45 Hz mit ca. 10 dB/Oktave nach unten hin abfallen.
Tja, mit Raum sieht's dann so aus.
FrontSub_solo.png FrontSub_solo_waterfall.png


Mittel- und Hochton, Messung ca. 30 cm vor dem LS:
OK, PA-Material, HT im Waveguide, dazu die Skalierung, sieht also wilder aus, als es ist. Dennoch wild genug. ;)
MidHigh_raw.png


Die zwei hinteren Subwoofer mit invertierter Phase, korrekter Laufzeit und -4 dB dazu:
Das bringt schon mal richtig Punkte! Unterhalb 50 Hz ist der Verlauf schon ungefähr so, als würde ein Sub auf der Wiese stehen. Oberhalb ist die Array-Wirkung nicht mehr gegeben, da ich nur zwei Subs vorne und hinten stellen kann, da vorne ein großes Fenster und eine Tür zum Balkon sind. Dennoch kann man schön sehen, dass man das DBA-Prinzip auch sehr klein skalieren kann und es dennoch funktioniert. Ich muss halt bei 60 Hz trennen, aber die Front-LS sind ja groß genug, um das locker abzukönnen.
DBA_solo.png DBA_solo_waterfall.png


Und dann wie von Art-Audio so treffend formuliert:
Ein DSP, den Frequenzgang verbiegen, eine Faltung drüber laufen lassen und alles ist gut.

Weiche.png Weiche_waterfall.png

MidHigh_cor.png


Noch mal vorher/nachher:
DBA:
DBA_komplett.png

Mitten:
Mid_komplett.PNG

Höhen:
High_komplett.PNG


Man kann ganz gut sehen, warum ich finde, dass es, sobald FIR-Filter im Spiel sind, keinen Sinn mehr macht nach Frequenzgängen zu fragen. Die sind damit beliebig einstellbar.
Was man natürlich hier gut sehen kann ist, was die Filter so machen. Was man auch gut sieht, ist, dass mein Raum im Bass- und Mittenbereich ziemlich Ärger macht. Daher auch die Restwelligkeit in den Mitten. Das richtig hart wegzukorrigieren bringt keine Punkte.

Oben drauf ist dann natürlich noch eine Über-alles-Korrektur für den Raum gekommen, die habe ich aber nicht weiter dokumentiert, ist wie gesagt, langweilig. Vorher zappelig, danach gerade.. ;)

Wie klingt's? - Mächtig und dabei völlig entspannt, kaum nach Lautsprecher, und der Bass ist so trocken, dass man Durst kriegt...
 
Ist es wirklich Sinnvoll bei den hohen Frequenzen mal direkt über 10db reinzupumpen? Hörst du das überhaupt noch oder führt das nur zu Schwingspulenhitze? (Auch wenn die PA Treiber Haushaltsübliche Lautstärken mit dem Eingriff locker überstehen sollten)

Und da man ja nicht nur meckern soll:
Das mit dem Kleinen DBA merkt man deutlich, habe selbst schon die Erfahrung gemacht. Vorne volles Array, hinten halbes -> Mega Unterschied ob hinten an oder nicht. Leider sind die Messungen mit dem letzten PC auch über den Jordan gegangen (Seitdem immer sauber Sicherungskopien auf dem NAS >.<)
 
Ich linearisiere da oben die Treiber ja nur vor. Danach mache ich mit den geladenen Filtern eine Messung und erstelle die endgültigen Filter. Da wird dann die Zielkurve mit bis zu 6 dB Abfall zum Hochton hin berücksichtigt und zudem noch ein sanfter Rolloff ganz oben. Da bleibt also so viel von dem "Boost" nicht übrig.

Zudem muss man sich aber vor Augen halten, dass dieser Buckel in der initialen Messung des Hochtöners größtenteils die kostenlose Pegelzugabe des Waveguides ist und der Pegel, der oberhalb 10 kHz anliegt, quasi der dem Hochtöner eigene. Das sind ca. 105 dB bei einem Watt. Das stresst also den Hochtöner ohnehin nicht. Durch das Absenken des Bereiches speise ich dort den HT mit einem Bruchteil von einem Watt, um auf die 105 dB zu kommen und entsprechend gehen die Verzerrungen runter.

Klar, für PA-Anwendungen wäre man nicht so großzügig, aber da geht's auch um bis zu 130 dB bei dem Hochtöner. Ich kann also zu Hause immer noch locker weit über 110 dB im Hochton spielen ohne das da was warm wird und das mach ich nur ganz selten mal.
 
Hi Nico,
ich war lange nicht hier (ich war mit dem neuen Interfaace und Linearisierung der chassis beschäftigt) und freue mich Deine Messungen zu sehen. Das hilft mir meine eigene zu interprätieren und in Verhältnis zu setzen.

Zuerst zum Thema Linearisieren.

Da ich noch mit den Eckfrequenzen für Weichen experimentiere habe ich meine Chassis mittels Acourate "vorlinearisiert":

- Tweeter: 800Hz - 20000Hz
- Midrange: 80Hz - 1600Hz
- Woofer: 10Hz – 200Hz

So sieht es ohne Linearisierung aus

FG_nicht_Linearisiert.JPG

Zur Zeit hat sich klanglich als beste Kombination die Trennung bei 110Hz/1200Hz erwiesen.

So sieht es dann mit Linearisierung (gefaltet mit den Frequenzweichen)

FG_Linearisiert.JPG

Hier zusammen mit den Frequenzweichen

FG_Linearisiert_vs_XO.JPG

Aber...

ich habe ein Setup mit Vorlinearisierung und eins ohne Vorlinearisierung auf Basis der gleichen Target Courve erstellt und muß sagen, dass mir die unvorlinearisierte Variante besser gefällt. Sie ist knackiger und kraftvoller. Vielleich habe ich etwas falsch gemacht und ich werde das ganze Prozedere noch mal wiederholen, aber zur Zeit höre ich mir die unlinearisierte Variante an. Und so sieht sie aus: Messung ohne Korrektur vs. Messung mit Korrektur (echte Messung und keine Test Convolution). Ich korrigiere bis 15kHz und setze ein Subsonic bei 18Hz

FG_mit_ohne_Korrektur.JPG


Man kann ganz gut sehen, warum ich finde, dass es, sobald FIR-Filter im Spiel sind, keinen Sinn mehr macht nach Frequenzgängen zu fragen. Die sind damit beliebig einstellbar...

Siehe oben :) Und die Restwelligkeit ist erschreckend gering!

Und jetzt zum Thema DBA
Ich bin noch nicht so weit, aber es werden hinten wie bei Dir nur 2 Subs.
Aber...
Meine vorderen Subs (oder TT, egal wie man sie nennt) spielen bis 110Hz. Du schreibst die sinnvolle Trennung bei 2 Stück wäre bei 60Hz. Wenn ich es berücksichtige, dann dürfen meine zukünftigen hinteren Subs auch bei ca. 60Hz getrennt werden. Dass heist ich würde den Peak bei 29Hz und die Delle 30-50Hz glätten, aber der Peak bei 86Hz bleibt. Oder sollte ich doch die Trennfrequenz der hinteren Subs auf 100Hz anheben (probieren kostet nichts).

@Nico

wenn möglich, kannst du noch deine Target Courve einblenden (also sowas ähnliches wie mein letztes Bild)?

Ist es wirklich Sinnvoll bei den hohen Frequenzen mal direkt über 10db reinzupumpen?

Wie Du auf dem letzten Bild sehen kannst, da wird nichts reingepumpt, sondern nur das "zu viel" abgesenkt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool, Mr.! :)

Also warum das ohne Vorlinearisierung besser sein könnte, mag ich nicht sagen, macht für mich erst mal keinen Sinn. Sinn macht ein Verlauf beider Chassis, bei dem sich der Schall exakt addiert, daher wundert mich, dass es nach dem Zufallsprinzip mit anschließender Über-Alles-Korrektur besser sein könnte.

Wo hast Du denn gemessen? Idealerweise willst Du ja den nackten Frequenzgang der Box aufnehmen und linearisieren, also draußen, oder zumindest in Membrannähe. Dort soll ja auch die eigentliche Schalladition stattfinden. Ich habe neulich versuchsweise den Sub auf den Hörplatz linearisiert und den Rest im Nahfeld und mich beschleicht der dringende Verdacht, dass das noch 'ne Schippe besser ginge. War mir vorher klar, ich war halt faul.. ;) Den Sub würde ich vor der Membran des Tiefmitteltöners messen, da soll ja die Addition stattfinden. Je nach Raum evtl. ein Glücksspiel. Ich kenne meinen Raum, evtl. könnte bei Dir helfen, mal mehrere Messungen in der Nähe des TMT zu machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was da passiert?

Ich würde übrigens beim Vorlinearisieren immer min. eine Oktave über die Trennfrequenzen hinaus gehen, das scheint mir bei Dir etwas knapp.

Wie weit hoch Du Dein Mini-DBA trennen könntest, kannst Du ganz leicht ausrechnen. Es hängt ja einzig am Abstand der Treiber. Die Zentren der Chassis sollten nicht weiter als die halbe wiederzugebende Wellenlänge voneinander entfernt sein. Das Problem besteht also nach oben raus, klar.
Wellenlänge ist Schallgeschindigkeit/Frequenz also für 60 Hz: 343 m/s / 60 Hz = 5,7 m. Davon die Hälfte ergibt 2,9 m. Umgestellt und die halbe Wellenlänge gleich eingebaut also: f = 343 / (Abstand * 2).

Kurz noch Aroio-news: Aroio geht diese Woche in die offizielle Beta-Version. Es ist alles drin und wir finden keine Fehler mehr. Auch der Digitaleingang funktioniert lt. aktueller Meldung! Ich bin leider mal wieder für 14 Tage weg ab morgen, sehe aber zu, dass ich das Ganze aus der Ferne ein wenig betreue. Liegt also in erster Linie an Hanno.
 
Ich hab mir Deine Messungen eben noch mal angeschaut und denke, dass Du tatsächlich am Hörplatz gemessen hast. Würde ich dann auf jeden Fall noch mal neu machen. ich wette, das geht dann noch mal deutlich besser.

Ich meine da auch eine Senke/Auslöschung im Übernahmebereich zu sehen und der ist natürlich absolut kritisch. Wird mit obigem zusammen hängen. Was für eine Weiche hast Du denn genommen? NT? Die ist an sich "ohne Ordnung", aber in Ulis Implementierung spricht sie auf das Feld "Ordnung" an. Dies sollte wohl auf 4 stehen. Zumindest habe ich damit einst bei mir ein erst mal unerklärliches Loch im Übernahmebereich wegbekommen.

Laufzeiten/Phasen alle berücksichtigt?
 
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