Berlin: [Lange Nacht der Ohren] 09.11.2019 17-24 Uhr

marvstar

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Marvin
Hallo Gemeinde,

wie jedes Jahr findet in Berlin die Lange Nacht der Ohren statt. Ich war letztes Jahr schon da und fand es echt ein Erlebnis.

Kurz erklärt:
7 Hifi Händler aus Berlin bieten je ein Programm an (Hörungen, Workshop, Neuheiten etc.). Zudem wird ein Shuttleservice eingerichtet, welches euch von A nach B bringt, ohne lästiges Parkplatzgesuche.

Beginn ist 17 Uhr und Ende ca. um 24 Uhr.

Weitere Informationen:
http://www.langenachtderohren.info/

Programm und Shuttle:
https://www.phonophono.de/index.php...1051/product/0/lange_nacht_der_ohren_2019.pdf

Vielleicht sieht man ja den ein oder anderen.

Gruß
Marvin
 
Geile Idee!Leider bin ich zu weit weg,ich hoff hier dann einiges Lesen zu können
 
@crimejoke gerne kann ich hier ein kurzes Resumee aus meiner Sicht posten.

Wir waren in insgesamt 3 Läden und zwischendrin lecker Tapas essen.

1. Max Schlundt:
Es waren insgesamt 3 hörbare Ketten aufgebaut. (Mein Höreindruck ist hierbei subjektiv und ich gehe nicht auf den Raum ein)
Focal Maestro Utopia Evo + AVM Monoblöcke: Souverän, Hochton gefühlt nicht vorhanden (wirkt sehr dumpf und warm insgesamt), keine Lebendigkeit, unsauber im Bass (Fazit: für den Preis maßlos enttäuscht)
Lyravox Karlina: Hochton teilweise sehr aggressiv, schöner Mittelton (Klavier), Bass sauber und recht tief (Fazit: schöne Fazetten in der Wiedergabe. Hochton muss definitiv entschärft werden, ansonsten nur mit moderaten Pegeln hörbar)
Avantgarde Acoustic Duo: Sehr offen spielend, groß, luftig, lebendig, Bass wirkt irgendwie zu präzise und eher zu wenig im Verhältnis (Fazit: Für große Räume eine interessante Lösung für eine lebendige Musikwiedergabe)

2. King Music:
B&W 805 D3 + Technics Vollverstärker: Zunächst verblüfft wie offen und frei so eine B&W spielen kann (hatte jetzt eher etwas warme Klangeigenschaften erwartet) Hochton fein und sauber (etwas wenig Brillianz teilweise), Mittelton/Stimmen schön klar und frei, Bass leider das Größte Manko dieser kompakten Box, unsauber und unterhalb von ~60Hz passierte sehr wenig (Fazit: Bei passender Aufstellung in kleineren Räumen ein schöner Lautsprecher)
Dynaudio Confidence 30 + T+A HV Kette (präsentiert vom T+A Chefentwickler): Insgesamt recht unspektakulär, nichts besonders gut oder schlecht, souverän in der Darstellung, Stimme etwas aufgewärmt, Brillianz da aber zögerlich (Fazit: Souverän unspektakulär. Man wünscht sich hier und da MEHR)

3. Hifi Studio 10:
Wilson Benesch Cardinal + Devialet Expert 440 Pro Dual: Hier muss ich etwas ausholen... Der Devialet ist der erste High-End Verstärker des Tages der einen DSP integriert hatte. Der französische Vertreter von Devialet hat die Kette präsentiert und die SAM-Technologie wie folgt erklärt: Devialet misst viele Lautsprecher in einem toten Raum durch und speichert deren Daten auf einer SD-Karte. Diese wird in den Devialet Verstärker eingesetzt und somit wird eine höhere Impulsgenauigkeit und die Laufzeit der Basstreiber exakt aufeinander abgestimmt, sodass sie zeitgleich spielen.
Er präsentierte dann die Technik mit SAM an/aus und das hörbare Resultat war, als würde man einen Subwoofer hinzuschalten. Der Bass war für eine eher zierliche Standbox schon ziemlich intensiv und laut. Tonal ausgewogen war es überhaupt nicht mehr. Dennoch irgendwie beeindruckend, was da aus solchen Lautsprechern herauskommen kann (3 16er pro Box).
Auf die Frage von mir, wie man denn den Ort für den DSP eingeben könne, kamen allerdings nur schwammige Aussagen, sodass schnell klar wurde, dass er vorab nur Halbwahrheiten von sich gegeben hatte und selbst nicht genau weiß, was der Devialet Verstärker eigentlich tut. Er "musste" dann auch plötzlich eine rauchen gehen und war weg.
Wenn man sich die Lautsprecherchassis angesehen hat, haben diese schon sehr starken Hub gemacht. Unsere Theorie ist es, dass Devialet den Maximalhub misst und in Abhängigkeit von Frequenz, Hub und Pegel eine Art Bassanhebung setzt mit gleichzeitigem Subsonicfilter. Dadurch den Lautsprecher im Bassbereich stark pusht und immer kurz vor dem Hublimit arbeiten lässt. Inwieweit das sinnvoll ist oder nicht lasse ich andere entscheiden.
Klanglich war es beeindruckend druckvoll, gleichzeitig tonal unausgewogen. Es fehlte obenrum an Offenheit und Spritzigkeit. (Fazit: Für den Preis und der fragwürdigen Technik, ein klares nein. Anstatt auf überproportionalen Bass zu setzen, hätte man den besser nutzen sollen, um eine saubere tonale Ausgewogenheit zu schaffen)
Russel K 120 + Heed Audio Verstärker: Tonal recht ausgewogen spielender kompakter Standlautsprecher, Grundton/Oberbass dickt auf, spielt aber im Bass und Tiefbass schön strukturiert und spielt ihn vor allem, oberer Mittelton leicht zurückhaltend (Fazit: ein kleines Highlight des Abends für den mit Abstand kleinsten Preis)

Vorrangig ging es an dem Abend aber darum mal live und in Farbe Hifi mit netten Leuten zu erleben. Nicht jeder dort hört gleich oder hat ähnliche Erfahrungen gesammelt und genau dieser Austausch macht dieses Hobby doch am Ende aus. Ich fand es hat sich in jeglicher Hinsicht gelohnt und freue mich auf das nächste Jahr.

Ob damit jemand etwas anfangen kann/mag..... Ich wollte einfach etwas zu dem Abend schreiben
grins.gif
 
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