Aufbau Stereo Kette auch für Vinyl

ThePapabear

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Herbert Lindner
Hi!

Irgendwie fürchte ich mich zwar ein wenig vor den Antworten (der Virus ist stark zur Zeit :ugly: ) die hier wahrscheinlich kommen werden, aber eventuell kann mir ja wer mit entsprechenden Tipps bei der Suche helfen.

Ich will ein "Hobby Zimmer" aufbauen, worin man auch vernünftig Musik hören können soll. Dazu soll eine kleine Stereo Kette aufgebaut werden, die unter anderem meinen vorhandenen Dual CS 704 (MM Nadel) beinhalten soll. Da ich von meinen HifiMan HE-400 mit den Magnetostaten so begeistert bin, sind mir als Lautsprecher die Infinity wieder in den Sinn gekommen. Weswegen bin Ich gerade dabei, mir ein Pärchen Infinity RS7b (voll restauriert) anzulachen.

Was dazu aber dann noch fehlt ist ein Stereo Verstärker, der die Lautsprecher vernünftig antreiben kann (die älteren Infinity gelten ja allgemein eher als schwieriger), aber das Budget nicht komplett sprengt. Ich denke da an Geräte aus der Zeit die man gebraucht zu vernünftigen Preisen bekommen kann. Mir wären da jetzt Denon (PMA3xx) Marantz, Yamaha und ähnliche Geräte aus der Mittelklasse der Zeit eingefallen. Dann habe ich noch einen Rotel RA-980BX in der Nähe für unter 300,- gefunden. Ist sowas den doppelten Preis gegenüber z.b. einem Denon PMA-360 oder Yamaha AX-530 wert?
Als zweite Quelle wird dann noch ein kleiner Streamer mit dran kommen um Spotify und evtl. Internetradio wiedergeben zu können.

Gibt´s Alternativen zu den Infinity die so luftig klingen wie das ein Magnetostat kann? Ich mag als Kopfhörer auch meine Sony WH-1000XM3, gegen die HifiMan sehen die aber kein Land. Ich hätte noch alte Philips Lautsprecher gefunden, die deutlich günstiger wären weil kein "Infinity Hype" aber die werden mir definitiv zu groß um die vernünftig zu stellen.

Ach ja, der Raum hat ca. 26m² bei einer Breite von 4,3m. Stereo Dreieck kann auf jeden Fall realisiert werden. Ich höre ziemlich viel quer Beet, Fokus liegt aber schon im Metal Bereich. Tatsächlich kann aber von Klassik, Pop, Country, jazzig angehaucht und diverse elektronische Richtungen alles vorkommen.
Die Lautstärke soll vorwiegend die gehobene Zimmerlautstärke nicht überschreiten. Zur Not kann ich im Wohnzimmer Kino das Haus erbeben lassen oder mit dem Kopfhörer die Gehörgänge frei pusten.

Die zwei hauptsächlichen Fragen wären also einmal die Lautsprecher die "magnetostatisch" klingen sollen und ein Stereo Antrieb, der das vernünftig darstellen kann ohne ein Loch in die Finanzen zu reißen.
Vielleicht hat da ja wer einen "Geheim Tipp". Technik darf wie gesagt gerne klassisch bleiben, passend zum Vinyl.

LG
Herbert
 
Hallo Herbert,

wenn Dich Magnetostaten interessieren, kommt dann auch ein Bausatz für Dich in Frage?
Klaus (@komet) hat hier eine Bauanleitung zu den von ihm entwickelten Andiamo Otto (vormals: Kinsat 20) veröffentlicht:
audio.hifilab.de/file/a/7da803ac2253242.pdf

Eigene Erfahrungen mit ihnen habe ich noch nicht, aber ich spare darauf. :)

Aber ein paar Fuzzis haben / hatten sie sowohl Zuhause als auch im Auto im Einsatz.
Vielleicht schreibt ja noch jemand kurz seine Eindrücke dazu.

Alles Gute, Kim..
 
ich habe auch n HifiMan KH, das Ding ist schon toll. Hab den Ananda. Dumm nur, dass ich auf ner Messe den großen für > 6k€ gehört hab - der war noch n Tick feiner/luftiger... Mist. Aber ich beherrsche mich! Reicht schon, dass ich mir nach der Messe den Soul als Amp leisten musste.

Kein LS wird jemals an die Leichtigkeit und Feinstdynamik eines wirklich guten (Folien-)KH ran kommen. Ich habe das 40 Jahre lang versucht und bin recht weit gekommen. Grundsatz: möglichst kleines Membrangewicht und dabei möglichst starker/linearer Antrieb. Soweit banale Fisik. Das dann aber zeitrichtig in Mehrwege-LS abstimmen können nicht viele Leute (und schon gar keine Computer). Es gab mal recht gute Fostex-LS (Isostatik-Serie) mit MT und HT als Magstat. Haben aber eine m-E. schlechte Weichenabstimmung. Hatte die 200er mal für nen Freund neu abgestimmt, die hat er behalten, weil nicht mehr zu toppen (ich wüsste schon, wie...).
Fazit: Zeitrichtigkeit ist für die musikalisch "richtige" Wiedergabe das wichtigste Element. Wichtiger als Schnelligkeit. Beweis: meine Sonofer-LS (wie damals auch die Dynaudio) (anf der 1990er Jahre) haben eher "gemütliche" Masse/Antriebsverhältnisse, klingen aber wegen der guten Zeitrichtigkeit so, dass die meisten Kunden sie behalten haben. Die SF-9.1 hat heute noch eine echte Fan-Gemeinde. Ich hab im Wohnzimmer ne SF4.01 an nem ollen Yamaha-Amp hängen und das reicht sogar mir für den Alltag.

Das Problem mit "den schnellsten" Hochtönern (Magnetostaten) ist, dass es kaum Mitteltöner gibt, die schnell genug ein und ausschwingen, um den Zeitsprung im Überlappungsbereich zu kaschieren. Ich hab mit meinem Akip 106 ja nen Magstaten-HT gemacht, der nicht nur bis 35kHz kann, sondern auch schon sauber ab gut 1k. Und musste lange suchen, um geeignete (Tief.)Mitteltöner dafür zu finden. Erstaunlicherweise ging das mit nem 12" Gitarren-Treiber mit 30Gr Mms gut, dieser LS ziert nun als (Nickname) "AYAbox" manche Hörräume. An 13er MTs hatte ich außer dem Görlich keine gefunden (ein Seas steht noch aus, der die Papierform hätte). Der 20er Faital in der Kinsat ist der einzige, den ich als fertig kaufbaren 8"-TMT fand, der aber noch Nacharbeit braucht. Kux hat einen 17er Eminence mit gut 7 Gr gefunden, der passt. Ich hab dann die passenen MTs halt selbst gemacht. Diese Zeiten sind aber nun vorbei. Mit nem schnellen MT braucht es dann aber auch nen schnellen TT, der dann auch auch tief genug kann. Hans (der mit dem VW-Bus) hat diese 3-W-Kombi zuhause. Man sieht also: wer "A" sagt (Magstat-HT), muss dann halt auch "B" etc sagen, sonst klingt's schnell unharmonisch.
Vergleichsweise langsamere HT wie AMT oder Kalotten sind daher leichter mit diversen MT zu verheiraten. Der Hauptgrund, sowas zu verwenden.

Außer mich könnt Ihr auch Hübi und Goldi dazu befragen, die haben mich bei manchen dieser Arbeiten unterstützt.


Dominic: die Konsequenz, der Meterstat, ist in seinen ersten Samples ja auch beim Haun entstanden... - der Mann hat seeehr viel verstanden!
 
Uiuiui.... das Selbstbauprojekt schaut sehr interessant aus. Aber da fehlt es mir an Werkzeug und dem Geschick für die Weiche fürchte ich.
Danke an Klaus für die Ausführungen! Spräche auch dafür den Selbstbau zumindest mal zu versuchen. :unsure:
Die Infos zu den Sonofer Lautsprechern sind ebenfalls sehr interessant, aber die sind schlicht nicht auffindbar im Gebrauchtmarkt. Gibt wohl keiner ab und ich wäre bei den SF2 oder SF3 da ich viele Regale brauche und ich da keine Standlautsprecher stellen mag.

Allerdings habe ich heute dann auch direkt 2 Spontankäufe getätigt, da mir sehr gefallen hat was ich gesehen/gehört habe.
Ich habe also nun ein Pärchen Ininity RS-7B mit erneuerten Sicken und aufgefrischten Frequenzweichen und dazu eine Kenwood Kombi aus dem KA-6100 und dem KT-7500 daheim stehen. Die Kenwood Kombi wurde von einem Profi Betrieb aufgearbeitet und funktioniert wie am 1. Tag. An den Infinity habe ich daheim dann festgestellt, dass eine LS-Klemme an einem Pol nicht mehr ganz intakt ist, es ist aber immer noch möglich ein Kabel ordentlich zu befestigen. Das werde ich mir die Tage mal in Ruhe ansehen und zur Not löte ich das Kabel direkt fest.

Das spielt für meine Ohren recht fein, wenn auch etwas anders als mein Hifiman. Im direkten Vergleich (Nahfeld, sonst höre ich nur den Raum, die 26m² sind noch fast leer) klingt der Lautsprecher nach oben hin sogar nach mehr Höhen als der Kopfhörer. Für meinen Geschmack relativ ausgewogen, eventuell muss man den Bass etwas zähmen weil der ist in der Kombination kräftiger als erwartet. Das ist gefühlt nicht so weit weg von meinen Magnat Vintage 450 mit den Doppel 16er im Wohnzimmer. Die haben dann allerdings auch noch einen SVS Sub als Ergänzung, da geht´s aber auch viel um Film/Serien. Oben wird es nur um Musik gehen.

Um den Text hier nicht all zu langweilig werden zu lassen, hier noch Bilder:

Kenwood_LS.jpg

Infinity.jpg

Wie man hier eindeutig sehen kann: der Raum ist noch nicht fertig, aber Technik ist schon da. Erhöht die Motivation da weiter zu machen.
Bin direkt erst mal eine Stunde am Boden gesessen und habe Radio und über Spotify (BT Adapter) verschiedenes gehört das ich kenne nachdem das provisorisch aufgestellt war. Hat mir sehr viel Freude bereitet und ich bin mir jetzt schon sicher, dass das besser genutzt wird, als meine Frau das jetzt denkt. :liebe:
 
Ich habe glaube ich noch eine fertige Weiche, einen HT und einen TMT für die KinSat liegen, da ich dann doch ein Setup ohne Center im Wohnzimmer gefahren bin. Von den restlichen 6 Stück werde ich mich wohl nicht trennen. Ich weiß garnicht, ob Magnus seine nun verbaut hat. Er hat zumindest 7 Gehäuse von mir übernommen. Evtl. liegen die ja noch ungenutzt rum und er gibt ein Stereo-Paar der Kinsat ab. Toller Lautsprecher.
 
Soweit ich weiß, verkauft Magnus alle!

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Die Kinsat hatte ich ja mal für mein Kino als HeckLS konzipiert und so abgestimmt, dass sie mit den Meterstat-LS zumindest charakterähnlich mitspielen können. Sprich: sehr linear und schnell ohne viel "Wärme" und wenig verzeihend gegenüber Verzerrern in der Kette. Es gibt sicherlich Leute, für die sie im Stereo zu direkt und gnadenlos sind. Beginner bevorzugen üblicherweise etwas "badewannigere" LS mit verzeihendem Charakter. Ich hab ja unterschiedliche Weichenversionen veröffentlicht - die billigeren sind nicht so brutal offen und ehrlich.

Sonofer SF3.1 findet man extrem selten. SF2(.1) schon öfter, für die alten hatte ich ja upgrades veröffentlicht. Hab da immer noch n SB-25er KalottenHT warten um denen eine Upgradeversion zu verpassen mit noch erhältlichen HT. Die TT sind ja quasi unkaputtbar. Die Alu-HT der ersten Serie (nicht von mir) leider nicht.

Die obigen Infinity gehören zu den LS, die zu "gemütlichen" TT und MT einen sehr schnellen HT haben, was Du als "eher hell abgestimmt" empfindest. Davor hab ich ja in meinem letzten Post "gewarnt". ;)

Aber mach erstmal den Raum, vorjher klingt darinnen nix.
 
Die obigen Infinity gehören zu den LS, die zu "gemütlichen" TT und MT einen sehr schnellen HT haben, was Du als "eher hell abgestimmt" empfindest. Davor hab ich ja in meinem letzten Post "gewarnt". ;)
Wobei mir der Klang der LS schon gefällt, sonst hätt ich sie nicht genommen. Die beim ehemaligen Besitzer gegen gehörten Infinity Kappa 6 (sollten ja eigentlich den gleichen HT haben?!?) klangen dagegen wie durch eine Wolldecke.

Raum macht Fortschritte und der Hall wird schon weniger, aber da gibt´s noch einiges zu tun. Hörposition/Lautsprecher sind ein gleichschenkliges Dreieck und eigentlich kann man schon relativ gut hören finde ich. Vielleicht bin ich (zum Glück?) nicht Audiophil genug um mich an den sicher noch vorhandenen Fehlern zu stören. ;)

Musikzimmer_Front.jpg

Weitwinkel verzerrt etwas wie man sieht. Lt. Rollmeter sitze ich genau in der Mitte. Der Teppich und der Ohrensessel mit Hocker bringen mit Sicherheit mehr als Bild und Regal. Bühne ist schön breit (breiter als die LS stehen, wenn die Scheibe das her gibt) und die Ortung ist wirklich gut.
 
isoliere mal LS und PS vom Regal. Zum Testen reichen dafür halbe Walnüsse. Wenn Du da nen Unterschied hörst, merkst Du, ob es sich für Dich lohnt, da zu investieren.
 
Plattenspieler ist ein Dual CS 704, da sollte eine Entkopplung kaum was bringen mit dem schwingend gelagerten Chassis. Die Lautsprecher sollen auf jeden Fall noch was bekommen, darf aber nicht zu hoch werden. Ich habe die gesamte Höhe etwas unterschätzt und die Hochtöner sind jetzt schon über dem Ohr. Das hebt die Bühne schon etwas höher als gewohnt.
 
Ich nehme immer Granitplatten aus dem Baumarkt und mache Gummi (zB Waschmaschinenunterlage o.A.) darunter.
Ankoppeln an die Platte mit Spikes.
Das ganze gibt's natürlich auch in schicker und teurer in zahlreichen fertigen Varianten ;)

Gummifüße sollten aber auch schon was bringen, um die LS einfach nur etwas vom Regal abzukoppeln.
Wenn da nichts scheppert am Regal ist das vermutlich genug.

Alternativ die LS mit halter an die Wand, dann sind sie komplett entkoppelt ;)
 
Steinplatten habe ich unter den Standlautsprechern im Wohnzimmer, das halte ich in dem Fall aber für keine Option.
Ich habe mir jetzt mal Testweise die Dinger geholt: "Concertmeister Vibrationsdämpfer"

Ein ganz, ganz kurzer Test sagt dass der Bass und der Mittelton davon profitiert haben. Da der Raum an sich aber viel zu sehr hallt, ist der garantiert das größere Problem. Auch wenn ich echt verwundert bin, wie präzise der Bass dann trotzdem ist auf "Hördistanz".
Ich überlege aber immer noch an passenden Maßnahmen für die Akustik im Raum. An die Rückwand werden solche "Holz Akustikpaneele" kommen, das sind dann schon ein paar m². Auf die Tür rechts, direkt neben dem Lautsprecher evtl. etwas Basotect oder so ein Akustik Element mit einer Holzfront, das bedämpft und streut und natürlich Vorhänge links bei den Fenstern.
Der Teppich wird wahrscheinlich durch einen größeren ersetzt und der wandert ins Wohnzimmer, dort würde der auch passen. Bis das große Regal für Bücher, Lego Modelle, diverse Deko als Diffusor wirkt, wird wohl noch etwas dauern.

Mehr nehme ich mir da im Moment noch gar nicht vor, ich wills ja auch nicht direkt übertreiben.

PXL_20240113_161452776.RAW-01.COVER_1.jpg
 
Oh ja, ein großer Teppich und viel absorbierenden Material bringt in so einem leeren Raum sicher einiges.

Ich hatte in meinem Büro nichts stehen und es war ebenfalls sehr hallig. Durch Zufall hatte ich dann mal 2 Matratzen an der Rückwand stehen. Das hatte nen riesen Unterschied gemacht. Leider optisch keine Option ;)
 
Extrem wichtig finde ich immer die erstreflektion zu bedämpfen, das bringt gewaltig was.
Die „spiegelmethode“ geht hier super einfach und schnell - einfach eine zweite Person mit einem Spiegel an der wand herlaufen lassen, dort wo du den/die Lautsprecher siehst dann einen absorber hin.

Ansonsten sind Bücher/Regale alles was den Schall in unterschiedliche Richtungen streut immer ein guter Anfang - gerade im Rücken von der hör Position


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