Fragen zur Gain Einstellung. Welche Methode nutzt ihr?

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Jonas
Hallo zusammen!

Also grundsätzlich weiß ich wozu der Gain dient und wie man ihn grob einstellt.

Habe dazu auch ein paar interessante Infos im Netz gefunden.

wenn ich das richtig verstanden habe dient der Gain Regler dazu die eingangsspannung am Cinch Eingang auf die Endstufe anzupassen.

Warum ich jetzt nochmal Nachfrage ist folgendes:
ich habe 2 Sinfoni Endstufen. Eigentlich müsste ich doch beide an die 6V des DSP anpassen, also die Regler auch ungefähr gleich weit aufdrehen.
Allersings habe ich dann im hochton deutlich mehr Pegel.

Ich lese allerdings immer, der Gain Regler ist kein Pegel Regler. Wie passe ich dann den Pegel an?

Ich habe auch gelesen, dass man den Gain über ein Oszilloskop oder die Ausgangsspannung einstellen kann.
Wie stellt ihr ihn ein? Immer über das Gehör?

grüße
Jonas
 
Das wird daran liegen, dass deine Hochtöner nen höheren wirkungsgrad haben als deine Tmt und die meisten referenzkurven ja im hochton auch im pegel abfallen. Entweder du stellst beide gain gleich ein und senkst dann am dsp den hochton passend ab oder nutzt den gain eben um schon ne grobe voreinstellung zu machen.
 
Offen gestanden habe ich das auch nicht komplett verstanden. Und immer wenn ich mal irgendwo darüber einen Schnack halte, wird es bei fast jedem dünn.

Natürlich ist der Gain Regler, solange du nicht ins Clipping gehst, ein Lautstärkeregler. Der Zusammenhang ist vielleicht nicht linear, aber mehr Gain heißt mehr Lautstärke.

Bei einem Gain Regler ist das Einstellen einfach. So leise, dass es nicht rauscht, so laut, das nichts klippt, anschlägt oder kratzt.
Beim Sub stellen die, die an ihrem Limit fahren, den Gain Regler so ein, das bei maximaler Lautstärke der Sub nicht clippt und messen das mit dem Oszilloskop.
Bei den SQ Leuten braucht man das weniger, weil sie meist eh nicht an der max Grenze des Systems fahren und den Sub Pegel meist sogar runter regeln, ob am Gain Regler oder am DSP.

Richtig schwierig und für mich unverständlich ist das Zusammenspiel mehrerer Verstärker. Hier kann man einfach hören, dass viele Anlagen anders klingen, wenn es lauter oder leiser ist.
Meine Erklärung dafür ist, dass die Verstärkung der Kanäle nicht immer gleich proportional ist. Je nach Einstellung am Verstärker und Absenkung im DSP und Verzerrung des Radios kann da am Ende einfach eine andere Lautstärke raus kommen.
Es passt ein Einmessen bei 84db, hört sich aber lauter ‚anders‘ an.

Bei mir ist es deutlich besser geworden, seitdem ich digital in den DSP gehe und die Gains im Verstärker und DSP halbwegs gleich gesetzt habe. Unterschiedliche Gains und Absenkung von mehreren dB im Hochton macht das schlimmer.
 
Eigentlich wird über den Gain-Regler nur der "Faktor der Verstärkung" (Eingangsspannung zu Ausgangsspannung) geregelt.

Vereinfacht umschrieben:
Es handelt sich um einen einstellbaren Spannungsteiler/Vorwiderstand mit dem man die Verstärkung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal anpasst.
Ist der Faktor zu hoch kommt man (schneller) ins Clipping, ist der Faktor zu niedrig erreicht man nie die "saubere" Leistungsgrenze des Verstärkers.


Kleines Rechenbeispiel mit der Prämisse:
Konstante 40 Volt Ausgangsspannung können sauber/clippingfrei moduliert werden, die HU gibt bis zu 4V clippingfrei als Eingangsspannung für die Endstufe aus.

Clippingfrei:
1 V Eingangsspannung zu 40 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 40
2 V Eingangsspannung zu 40 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 20
4 V Eingangsspannung zu 40 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 10

Clipping:
1 V Eingangsspannung zu 50 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 50
2 V Eingangsspannung zu 50 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 25
4 V Eingangsspannung zu 50 Volt Ausgangsspannung = Verstärkungsfaktor 12.5

Wie bei Musik üblich ändert sich die Eingangsspannung für die HU "öfter mal", der Verstärkungsfaktor bleibt aber im Regelfall gleich.
Wenn jetzt also eine "Dynamik(spannungs)spitze" bei zu hohem Faktor kommt fährt man schnell ins Clipping.

Als Extrembeispiel:
Man pegelt auf 1 Volt und Verstärkungsfaktor 40 ein, ergibt ja die sauberen 40 Volt Ausgangsspannung.
Jetzt kommt einen Dynamikspitze mit 2 V... ergibt einen Ausgangsspannung von 80 Volt.



Ob man jetzt direkt über den Gain-Regler der Endstufe, über das Senken von Frequenzbändern oder über die Absenkung des Eingangssignal diesen Faktor beeinflusst hängt davon ab was man erreichen will und wie der Rest der Anlage aussieht.

Ich für meinen Teil versuche mit einem möglichst großem Eingangssignal zu arbeiten (hält den Faktor klein und man läuft nicht so schnell Gefahr ins Clipping zu kommen), setzt im Regelfall aber voraus unterschiedlich viel Ausgangsleistung für die verschiedenen Chassis bereit zu stellen.

Natürlich darf der Faktor nicht ins "Bodenlose" sinken, sonst hört man evtl. "Nebengeräusche die in den Vordergrund drängen" (Rauschen etc) die durch die Schaltung an sich verursacht werden könnten.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bei Musik üblich ändert sich die Eingangsspannung für die HU "öfter mal", der Verstärkungsfaktor bleibt aber im Regelfall gleich.
Wenn jetzt also eine "Dynamik(spannungs)spitze" bei zu hohem Faktor kommt fährt man schnell ins Clipping.

Natürlich meine ich die Eingangsspannung der Endstufe und nicht der HU.

MfG
 
Turnier, das was du beschreibst, ist nicht Clipping. In deiner Beschreibung nimmt sie Ausgangsspannung einfach nicht mehr zu. Das passiert und deswegen sagt man allgemein ‚Gain ist kein lautstärkeregler‘.

Beim Clipping schickst du ein sauberes (Sinus-)Signal in den Eingang und erhältst aber einen angeschnittenen Sinus zurück.

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@Jörg:
Ich habe versucht die Funktion eines Gain-Reglers anhand einfacher Beispiele möglichst verständlich zu beschreiben, da bleibt dann mal was auf der Strecke weil man sonst vom eigentlichen Thema abdriftet, wäre ja typisch für die Kangfuzzis. (Wenn du es besser und einfacher kannst bitte her mit deiner Ausführung.)

Auf Clipping wollte ich eigentlich gar nicht eingehen und habe es einfach die Prämisse gewählt: Alle Ausgangsspannungen der Endstufe oberhalb von 40 Volt sind clippingbehaftet und nicht erstrebenswert. Das sollte auch aus meinem Beispiel hervorgehen und für jeden verständlich sein.
Das da noch mehr dahinter steckt ist mir bewusst, aber danach wurde hier nicht gefragt und ich hatte letzte Nacht auch keine Muse/Lust das auf "einfaches Niveau" runter zu brechen.

MfG
 
Was nutz clippingsfrei wenn dann die MT und HT Endstufe im Vergleich zu TT Endstufe um 15dB zu laut sind und der Pegel am DSP Ausgang drastisch reduziert/angepast werden muss. Dann kommst du mit einem niedrigen Pgel raus, anfällig auf Raschen, das Du dann mit dem hohen Gain wieder verstärkst. Eigentlich sinnlos.

Ich gehe lieber mit dem Maximalpegel aus dem DSP raus (für alle Kanäle) und passe die Gains für die einzelnen Känäle so an, dass der Gesamtfrequenzgang am nächsten an meiner Wunschkurve liegt. Dann muß ich nicht an dem DSP so viel korrigieren.
Und wo fange ich mit Gains an?
Ich fange mit dem TT an und stelle den so laut, wie ich es bei Maximallautstärke brauche. Die restlichen Kanäle orientieren sich dann an dem Frequenzgang (meisten müssen sie leiser sein als TT)

Also DSP-Ausgang so laut wie möglich und die Gains so leise wie möglich (nur so laut wie nötig)
 
Ja mache ich ebenso. Eingangsquelle und DSP soweit auf dass maximaler Pegel ohne clipping anliegt und gains erst einmal zu. Dann Stelle ich die mt/ht Einheit ein und erhöhe beim Einstellen der tmt /sub den Pegel so weit wie notwendig, damit die Pegel passen. Erst dann checke ich den möglichen Gesamtpegel. Falls der mir nicht ausreicht, werden alle gains Gleichermassen weiter aufgedreht so dass das Pegel Verhältnis der Kanäle gleich bleibt aber das Gesamtsystem entsprechend lauter wird
 
Also DSP-Ausgang so laut wie möglich und die Gains so leise wie möglich (nur so laut wie nötig)

Ist, wie du auch schon schreibst, für bestmöglichen Rauschabstand richtig
 
Hey, danke für die vielen Antworten.

Habe noch ein paar Fragen..

Zur Vorgehensweise:
-einen TMT nach Gehör einstellen
-restliche Lautsprecher messen und entsprechend dem ersten TMT bzw der Refernzkurve einstellen.
-den Rest dann am DSP beim einmessen einstellen

Wie weit drehe ich denn die HU auf?
Man liest ganz oft 3/4 des Max. Aber mein Radio ist nicht wirklich leiser als CD und Bluetooth.
Sollte ich dann direkt voll aufdrehen? Ich hatte beim ersten einstellen die HU auf 3/4, dann waren mir die Schritte der Lautstärkeregelung bei geringem Pegel fast schon zu weit auseinander...

Ich hatte auch mal gelesen, dass selbst die HU schon clippen kann? Stimmt das? und wie bemerke ich das? Also woher weiß ich ob HU oder Amp clippt?

Danke schonmal.

Grüße
Jonas
 
Natürlich klippt eine HU!

Wie stellt man fest wann ... Schwierig. Das Klangbild wird beim lauterstellen nicht mehr gleichmäßig lauter sondern verändert sich klanglich dabei. Wird härter, besonders bei Schlagzeug. Ansonsten sieht man das nur noch am Oszi.

Feste Vorgaben wie 3/4 sind natürlich nicht unbedingt seriös ...


Leg einen Tonträger mit einem 1kHz Sinus mit Pegel 100% ein. Dann solltest du es am ehesten hören. GAIN am Verstärker gerunterstellen. Ansonten grillst du den Mitteltöner. Und/oder der Verstärker oder der Lautsprecher klirrt selber.
 
Achso. Ich gehe über Bit DMI digital in den DSP, bei digitaler Übertragung sollte Clipping der HU ja nicht wirklich vorhanden sein... oder??
ich werde mal vorsichtig testen ob ich mit vollem Pegel an der HU und Gain Einstellung an dem Amps hinkomme
 
Digital gibts kein clipping, da werden ja nur bits übertragen. Den pegel macht dann dein dsp...wenns wo clippt dann am ausgang vom dsp.
 
dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen: Der BitDMI bzw. Mobridge (der ja da drunter steckt), muss nicht unbedingt zu 100% fehlerfrei bleiben.
Er muss das Signal ja aus dem MOST "errechnen".
Meiner kann bei vollem Pegel auf 1 Kanal nicht den kompletten Dynamikumfang sauber abbilden.
Ich würde daher empfehlen 3 bis 5 Klicks vom Anschag der HU weg zu bleiben.
 
Eine HU kann clippen (tun übrigens die meisten).
Ein Verstärker kann clippen (tun fast alle). Das ist abhängig von dem Signal das rein geht. Wenn ich mit 1 (sauberen) Volt in den Verstärker rein gehen kommt der wahrscheinlich selbst bei voll aufgedrehten Gains nicht ins clipping. Fahre ich mit 6 Volt an...........................dann sieht die Sache schon anders aus. Genau dazu sind die Gain-Regler da.

Clipping messe ich mit einem Oszilloskop. Das ist auch wirklich keine Raketenwissenschaft! Dazu muss es auch kein Oszi für mehrere 100 Euronen sein. Ein Taschenoszi für € 60.- -80.- reicht da VÖLLIG.

Ich messe immer das Clipping an der HU damit ich weiß mit welchem max. Signal die Endstufe angesteuert werden kann. Mit dieser Lautstärke an der HU (der Lautstärke kurz vorm clippen) messe ich dann wann der Verstärker clippt. Das ist dann die maximale Lautstärke die ich erreichen kann ohne das Material zu stressen und ohne klanglich Einbußen zu haben.
Von dieser maximalen Einstellung ausgehend drehe ich dann nur noch runter. Wie weit? Bis ich kein Rauschen oder andere Störgeräsche mehr habe.
So, und jetzt kommts! Wenn mir das dann zu leise ist................dann habe ich einen zu "schwachen" Verstärker gewählt, ganz einfach.
Im übrigen ist clipping echter Stress für die Lautsprecher und ganz oft für den wohl vertrauten Geruch "Spulenfrisch" im Auto verantwortlich.
 
So "zu" wie möglich, so "offen" wie nötig. Das Öffnen beginnt dabei immer am Anfang der Kette. Für halbwegs humane Pegel braucht man dafür definitiv kein Oszi.
 
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