Endstufen Leistungsabgabe?

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Carsten
Heute auf der Arbeit fragte mich ein Kollege der sich momentan eine kleine Anlage in seinen Smart baut, ja Smart fahren viele bei uns hab vor Jahren alle mit dem Smart Virus infiziert :liebe:
Er hätte gelesen das der Gainregler an der Endstufe nicht dazu da sei den Pegel zu regeln...so weit so gut.
Jetzt wollte er von mir wissen wenn er an seiner Mono Stufe den Gain auf 2 stellen würde Maximal wäre 6 dann würde die Stufe ja nie die Maximal mögliche Leistung abgeben.
Um ehrlich zu sein, darüber hab ich mir noch nie einen Kopf gemacht und bin kein Elektonik Freak. Ich musste da echt passen, aber ich bin sicher hier gibt es einige die Licht ins Dunkel bringen können?
ich hoffe ich habe es verständlich erklärt, das einzige was ich ihm sagen konnte das meine Endstufe am HT am Gain auf Minimum steht und trotzdem Pegel bis zur Schmerzgrenze möglich sind. Es handelt sich um eine Genisis Stereo 100.
Gruß Carsten
 
Hi Carsten,

es es ist korrekt, dass der Gainregler nicht in erster Linie zur Einstellung des Pegels gedacht ist.

Gain bedeutet erst einmal nur Verstärkung. Über den Gainregler stellst du eigentlich nur die Eingangsempfindlichkeit ein.
Für das was an Pegel raus kommt ist also zunächst relevant wie stark der Eingang ausgesteuert ist.

sagen wir du gibst ein Eingangssignal von 2V (Maximalaussteuerung) rein, stellst die Empfindlichkeit aber auf 5V so steuerst du nicht einmal halb aus und der Maximalpegel ist geringer (das nutzen manche zur Pegelanpassung aus)

Gibst du allerdings ein Eingangssignal von (Maximalaussteuerung) 5V rein, stellst die Eingangsempfindlichkeit aber auf 2V so "übersteuerst" du.

Das ist auch ein Grund dafür, dass man beim Einpegeln mit Musik vorsichtig sein muss!

Im Idealfall nimmt man also zum Einpegeln ein Oszi zur Hand, misst die Spannung der vollausgesteuerten (nicht clippenden!!!!) Hu und anschließend pegelt man den Verstärker so ein, dass es nicht zu nichtlinearen Verzerrungen kommt.

Zu deinem Beispiel: wenn du mit 2V rein gehst und der Steller auf 2V steht ist alles gut.
Steht er bei 1V ist bei der Hälfte des Radiopegels der Verstärker voll ausgesteuert.
Stellst du ihn auf 6 wird er nie voll ausgesteuert.


Grüße Micha :beer:
 
Danke für deine Erklärung, jetzt wundere ich mich ein bisschen, ich selbst habe meine Anlage vom Profi einmessen lassen ein Oszi oder sonst was wurde dort nicht verwendet. Meine 4 und 2 Kanal hat er am Gain auf 2,5 gestellt, meine 2 Kanal für den HT wie oben erwähnt auf Minimum.
Das wurde vor dem Einmessen einfach so eingestellt, dann noch am BitTen paar Regler gedreht und nie wieder angefasst. Alles weitere passiert mit Laptop auf dem Schoß und Mikrofon in der Hand im Auto auf dem Fahrersitz. Das ganze dauerte 3 Stunden und in der zweiten Sitzung paar Wochen später wurde nochmals Ca. 1 Stunde Feintuinig mit neuem Sub betrieben.
Das Ergebnis ist für meinen Geschmack perfekt, es wurde das umgesetzt was ich wollte und wie ich es mag. Die erste Aya Einstellung war mir zu analytisch machte null Spaß, nach dem Feintunen aber wurde mein Geschmack voll getroffen. Nur anhand deiner Erklärung frag ich mich ob man so ein Maximal mögliches Ergebnis erzielen kann? Aber eigentlich ist es das ja da es mir und meinen Ohren gut gefällt.
 
Bei der üblichen Vorgehensweise auf Minimum und dann einzelne Kanäle etwas angehoben (nach oder während des Einstellens) ist das Ziel, das Grundrauschen minimal zu halten bzw. nicht weiter zu verstärken. In Clipping gerät man so selten. Klanglich ist das in den meisten Fällen auch völlig ausreichend. Nur das Maximum an Clippingfreiem Pegel ist so nicht zwangsläufig erreicht.
 
wenn er an seiner Mono Stufe den Gain auf 2 stellen würde Maximal wäre 6 dann würde die Stufe ja nie die Maximal mögliche Leistung abgeben.

Wie schon erwähnt , ist diese Aussage so wie sie da steht nicht korrekt. Der Gainregler dient schlicht der Spannungsanpassung zwischen Audioquelle und Verstärker. Es wird also die Eingangsempfindlichkeit verstellt während der Verstärkungsfaktor - und damit die maximale Abgabeleistung vom Amp - selber immer gleich bleibt. Sprich selbst ein Amp der maximal zu ist, kann übersteuert werden sofern das Eingangssignal groß genug ist. Je unempfindlicher die Gaineinstellung, desto größer die erforderliche Eingangsspannung für gleiche Abgabeleistung, desto größer der Spannungsabstand zw. Nutzsignal und äußeren, in das Cinchkabel eingestreuten Störeinflüssen. Bedenke das so ein Verstärker relativ blöd ist. Der Verstärkt praktisch alles was du ihm vorsetzt sofern er es kann.
 
Man lernt doch nie aus, mit der Eingangsempfindlichkeit das war mir klar, nur der Zusammenhang mit der Leistungsabgabe u.s.w wusste ich so nicht.
Danke Jungs
 
Ein Verstärker bzw. die Leistungsstufe hat einen festen Verstärkungsfaktor. Festgelegt durch die Gegenkopplung. (Außnahmen bestätigen die Regel). Mit Verstärker meine ich die eigentliche Leistungselektronik innen. Mit der davorgeschalteten Vorstufe (auch innen) paßt man den Pegel des Eingangssignals an. Die maximale Ausgangsspannung bestimmt die interne Spannungsversorgung der Endstufe. Wird sie erreicht klippt der Verstärker.
Wenn du die Kette wirklich komplett in der Lautstärke ausreizen möchtst mußt du einen Oszi an das Radio anschließen und einen Sinuston mit 0dB Pegel abspiegeln. Dann drehst du das Radio so weit auf das es soeben nicht klippt. Anschließend schließt du das Oszi parallel zum Lausprecher an und drehst am Poiti der Eingangsstufe der Endstufe so weit auf das es wieder nicht klippt.
Nun hast du deine Anlage auf maximal erreichbare klirrfreie Verstärkung sowie Störspannungsabstand eingestellt. Wenn du nun das Radio immer wieder auf die selbe Lautstärkestellerstellung stellst und Titel mit Maxpegel abspielst wirst du immer wieder die maximale klirrfreie Leistung/Lautsärke abrufen können. Drehst du bei dem Titel weiter auf klirrt es. Hat der Titel weniger Pegel kannst du weiter aufdrehen und den Verstärkungsfaktor des Radios um so viel erhöhen bis dam Ausgang dessen wieder Maxklirrfreierpegel erreicht ist.

Da du aber bestimmt nicht nur Sinustöne hörst sondern Musik gibt dein Verstärker auch eine Spannung aus der der Musik entspricht. Und somit bei natürlicher Musik ohne Limiter/Kompressor nur in den seltensten Fällen ihre maximale Spannung erreicht. Somi würde die Endstufe auch nur in den seltensten Fällen ihre maximale Leistung bezogen auf den Lastwiderstand abgeben.

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Schaut man sich nun moderne Musik an so fällt auf das die eigentlich durchängig gleich laut ist. Das kommt von den ganzen limitern Expandern/Kompressoren. Beispiel:

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Zuletzt bearbeitet:
Das ist soweit richtig jedoch sollte man drei Dinge beim Einpegeln bedenken:
1: - Lautsprecher stellen eine sogenannte "komplexe Last" dar deren Impendanz sich Frequenzabhängig ändert
- die höchste Belastung für den Verstärker ist der Punkt des absoluten Impendanzminima (kleinster "Widerstand" -> größter Stromfluss -> größtmögliche Leistungsabgabe und damit stärkste Belastung des Verstärkers)
2: - bei Verstärkern ohne geregelten Netzteilen sind die Ausgangsleistungen abhängig von der Versorgungsspannung, bricht diese zB bei leerem Akku ein so tritt das Clipping früher ein
3: - der angeschlossene Lautsprecher sollte das Einpegeln auch überleben
 
Osziloskop ist auch nicht unbedingt sehr genau. Klirrmessung ist da genauer.
 
Konnte den Beitrag oben nicht mehr ergänzen. Deshalb hier der Rest:

Der Pegel sieht so aus als hätte man ihn oben und Unten abgeschnitten. Klingt laut aber unnatürlich. Hier würde deine so wie oben eingestellte Kette sehr häufig die maximale Leistung abgeben.

Das hörst du dann so eingestellt eine Stunde und anschließend bestätigt dir dann der Hörakustiker den Gehörschaden.

Ergo: Niemand hört immer mit der maximalen Leistung. Die Agabeleistung errechnet sich zu P=(UxU)/R. Und U Ist ein Abbild der Musik. Und dem Pegel mit dem du hören möchtest
 
Klirrmessung ist da genauer.

Wofür soll eine Klirrbrücke gut sein? Hinerher drehst du von Stellung 80 den Lautstärkesteller nur bis 78 und schon bist du locker im linearen Arbeitsbereich. Aber so laut wirst du selten hören. Also um den Klirr mußt du dir dabei keine Gedanken machen ...
 
Wenn das Signal 1% Klirr durch Clipping produziert ist auf dem Oszi noch nichts zu sehen.
Und eine Klirrmessung kann man mit einem PC und Software erledigen. Eine Messbrücke ist leider etwas teuer.
 
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