Octavia III leise bekommen

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28. Mai 2017
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Hallo Zusammen!

Seit kurzem besitze ich einen Skoda Octavia Kombi 1.6 TDI und ich habe beschlossen, ein "wenig" an ihm rumzubasteln. Ich möchte die Klangqualität verbessern, diesbezüglich habe ich aber ziemlich sicher nicht so hohe Ansprüche, wie die meisten hier. Was mir aber deutlich wichtiger ist: Ich möchte die Fahrgeräusche minimieren. Im Juni/Juli werde ich die nötige Zeit dafür haben.

Was Punkt eins angeht: Der Plan wäre, die Hochtöner auszutauschen, allen Lautsprechern steife Adapter zu verpassen und vermutlich einen kleinen Subwoofer in den Kofferraum zu bauen.

Was die Geräuschminimierung angeht, belese ich mich jetzt seit ein paar Tagen und mir raucht ziemlich der Schädel. So viele unterschiedliche Meinungen und weit verbreitetes Halbwissen, dass es sehr schwierig ist, als Laie die richtigen/wichtigen Informationen herauszufiltern.

Was das Budget angeht: Ich möchte so viel wie nötig ausgeben, aber so wenig wie möglich. :) Ich habe weder Lust, Geld für Dinge zu verschwenden, nur weil sie einen tollen Namen oder Ähnliches haben, aber nicht besser sind als andere Produkte, noch möchte ich mein Geld dadurch verschwenden, dass ich billigen Ramsch kaufe, mit dem ich dann unzufrieden bin.

Was ich bisher glaube, verstanden zu haben:

- Große Flächen sollten versteift werden
- Alles sollte bedämpft werden

Was ich nicht so ganz verstehe:

- In einem Thread hier habe ich gelesen, dass es sinnvoll wäre, die großen Flächen bei der Versteifung in unterschiedliche Areale zu unterteilen. Wie genau erschließt sich mir nicht.
- Das Alubutyl von Reckhorn wird - wenn ich das richtig verstehe - dafür kritisiert, dass es nicht steif genug ist. Wenn ich die großen Flächen aber anderweitig versteife, könnte ich dann nicht z.b. das 2,5mm Alubutyl von Reckhorn zur Bedämpfung verwenden?

Bisher stelle ich mir das ungefähr so vor, dass ich Dach und Außenbleche der Türen mit GFK-Profilen beklebe und dann vollflächig mit Alubutyl drüber gehe. Zwischen Innenblech der Türen und Türverkleidung Schaumstoff, das Innenblech natürlich auch mit Alubutyl beklebt. Im restlichen Auto würde ich nur mit Alubutyl arbeiten.

Ich freue mich über hilfreiche Tipps und freundliche Hinweise darauf, was ich alles übersehen habe.

Vielen Dank und beste Grüße
Robert
 
Hallo Robert,
hier ist eine kurze Einleitung Anleitung zum Dämmen: http://www.sound-install-products.de/resources/Fahrzeugdaemmung.pdf

Versteifen bringt zur reinen Fahrgeräusch Dämmung Dämpfung nicht wirklich viel.
Sehr effektiv gegen die Schalldurchdringung hilft das HD2.9 . Es kann auch den "wilden" Formen von Radlauf und Reserveradmulde sehr gut angepasst werden.
Verkleidungsteile mit Ultra2.1 und einem Luftschallabsorber ( OCA4i, OCA10i und bei größeren Hohlräumen Baumwolleabsorber BWA60 bzw. BWA25L) bekleben bringt auch sehr viel.
Beim Dach musst etwas aufpassen...wenn er die originale Versteifungsplatten aus dem Papp-Sandwich hat...diese dürfen nicht einfach raus gemacht und durch Alubutyl ersetzt werden.
Alubutyl bringt nicht die nötige Steifigkeit auf der Fläche wie der Pappsandwich. Wenn die Pappe rauskommt, muss auch wieder flächig versteift werden. z.B. mit Noflex9 + NoFlex0.2
Wenn nur Streifen aus GFK oder Alu eingeklebt werden, können diese sich bei großen Temperaturunterschieden auf der Dachfläche außen abzeichnen...gerade bei dunklen Fahrzeugen ist die Gefahr groß.
 
Hallo Didi,

vielen Dank für deine Antwort, leider benantwortet das kaum meine Fragen und wirft dafür neue auf :)

Wieso drücken sich eventuelle Streben durch das Dach? Und wieso besonders bei dunklen Autus? (Mein Wagen ist übrigens weiß) Und gilt das auch, obwohl man über die Streben und die komplette Fläche noch ALB klebt? Und nach wie vor wüsste ich gerne, was dagegen spricht, wenn man anderweitig versteift hat, darüber dann ein wabbligeres (und deutlich günstigeres) Alubutyl zu verwenden. Ich verstehe, dass du von den Produkten, die du verkaufst überzeugt bist, und nach allem was ich gelesen habe, ist das ja auch gutes Zeug. Trotzdem wirst du sicher verstehen, dass ich mich erstmal allgemein informieren möchte und natürlich versuchen möchte auch günsiger zu einem vergleichbaren Ergebnis zu gelangen.

Beste Grüße
Robert
 
Lieber Robert. Didi meint das so, das GfK und Alustreben punktuell Druckstellen erzeugen können und auf schwarzem Lack sieht man bekanntlich alles, haste günstig mit weiß. Das ALB macht da keinen Unterschied, der Druck dürfte sogar erhöht werden. Also Preis hin oder her, das Zeug vom Didi ist nicht ohne Grund so beliebt hier. Es ist einfach super, eigene Erfahrung auch im Vergleich. Und nicht vergessen wer billig kauft, kauft zweimal. Aber ist deine Entscheidung, aber man sollte es gleich richtig machen, ärgerst dich sonst nur später. LG, Sandro
 
Wie gesagt, ich glaube sofort, dass sein Zeug gut ist. Aber oft haben andere Mütter ja auch schöne Töchter, viele Wege führen nach Rom usw. SIP ist mit Sicherheit nicht der einzige Hersteller, der ordentliches Zeug bastelt. Ich versuche mich halt breiter zu informieren.
Schönen Gruß aus einem offensichtlich vollkommen ungedämmten Flixbus
Robert
 
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Sicher gibt es auch ein paar andere gute Dämmstoffe, liegen aber alle im selben Preissegment. Der Preis relativiert sich wenn man von dem günstigen Stoff zwei oder drei Lagen braucht um den gleichen Effekt zu erzielen.
(Hier wird ja nicht das teure Produkt angepriesen weil der Vertrieb auch hier im Forum aktiv ist, sondern weil die meisten hier auch schon ihr Lehrgeld bezahlt haben. Wenn ich an das alte Audio System Zeug denke, das Geld wäre woanders besser angelegt gewesen.)
Das mit den unterschiedlichen Flächen ist eigentlich ganz einfach. Wenn ein Stab von 1m länge bei 500Hz resoniert und der Stab nun in der Mitte fixiert wird hat man zwei Stäbe von denen jeder mit 1000Hz resoniert. Also hat man das Problem nur verschoben. Wird der Stab bei 30/70 fixiert so hat man zwar immer noch zwei Probleme (1666Hz und 714Hz), aber dafür kleinere die man auch besser dämpfen kann.
 
Das mit den unterschiedlichen Flächen ist eigentlich ganz einfach.

Ja... das klingt erstmal einfach. Aber wie arbeite ich in der Praxis damit? :) Edit: Um die Frage zu präzisieren: Wodurch genau teile ich jetzt die Flächen?

P.S.: Du warst doch derjenige, der im Dach mit GFK Profilen gearbeitet hat. Würdest du das heute nicht mehr so machen?
 
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Hallo Didi,

vielen Dank für deine Antwort, leider benantwortet das kaum meine Fragen und wirft dafür neue auf :)

Wieso drücken sich eventuelle Streben durch das Dach? Und wieso besonders bei dunklen Autus? (Mein Wagen ist übrigens weiß) Und gilt das auch, obwohl man über die Streben und die komplette Fläche noch ALB klebt? Und nach wie vor wüsste ich gerne, was dagegen spricht, wenn man anderweitig versteift hat, darüber dann ein wabbligeres (und deutlich günstigeres) Alubutyl zu verwenden. Ich verstehe, dass du von den Produkten, die du verkaufst überzeugt bist, und nach allem was ich gelesen habe, ist das ja auch gutes Zeug. Trotzdem wirst du sicher verstehen, dass ich mich erstmal allgemein informieren möchte und natürlich versuchen möchte auch günsiger zu einem vergleichbaren Ergebnis zu gelangen.

Beste Grüße
Robert


Hallo Robert,
Du kannst doch verwenden und machen was Du willst....ich wollte ES nur erwähnt haben.
Dynamat Extreme ist übrigens auch ein sehr gutes Alubutyl...das würde ich verwenden wenn es kein Ultra2.1 geben würde.
Das Problem mit den Abzeichnungen in der Dachhaut hängt mit den unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizenten der unterschiedlichen Materialien zusammen.
Das Noflex9 hat einen dauerhaft zähelastsichen dünnen Butylkleber...dieser gleicht diese Spannungen aus.
Vibrationsdämpfung, Dämmung der Schalldurchdringung, Versteifung und Luftschallabsorption sind unterschiedliche Themen die zwar alle irgendwie miteinander zusammenhängen,
aber je nach Einsatzzweck sollten die Materialien entsprechend gewählt werden.
 
Doch, aber ich hatte erst eine Lage Alubutyl auf das Blech gemacht und dann erst die Versteifungen. Der Sandero 1 hatte aber im hinteren drittel vom Dach eine sehr weiche Stelle. Und es es waren CFK Profile aus dem Drachenbau, die gibt es in allen Größen.
IMG_1132.jpg 8mm breit
IMG_1133.jpg 0,8mm dünn
IMG_1134.jpg 50cm lang
IMG_1135.jpg Ist stabil und wiegt nicht viel.
 
Das Problem mit den Abzeichnungen in der Dachhaut hängt mit den unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizenten der unterschiedlichen Materialien zusammen.
Das Noflex9 hat einen dauerhaft zähelastsichen dünnen Butylkleber...dieser gleicht diese Spannungen aus.

Danke, das kann ich nachvollziehen. Aber wenn ich die GFK Profile mit dauerelastischem Klebstoff verklebe, läuft das nicht auf das Gleiche hinaus? Wo liegt der Unterschied?

Wie würdest du das HD 2.9 denn verarbeiten? Vollflächig im ganzen Auto? Ich habe irgendwie das Gefühl, mir das schlicht nicht leisten zu können :D
 
Doch, aber ich hatte erst eine Lage Alubutyl auf das Blech gemacht und dann erst die Versteifungen. Der Sandero 1 hatte aber im hinteren drittel vom Dach eine sehr weiche Stelle. Und es es waren CFK Profile aus dem Drachenbau, die gibt es in allen Größen

Hättest du zufällig auch noch Bilder, wie du sie verbaut hast?
 
Hochwertiges Butyl kann sparsamer verwendet werden und bringt noch was. Billiges kann man mehrere Schichten auftragen und bringt nicht viel.
Flächen die in sich stabil sind durch die Formgebung brauchen eher Schaumstoff um das Geräuchniveau zu senken als Butyl. Flache Bleche oder Verkleidungen profitieren vom Butyl. (Vom Schaumstoff aber auch) Laberige Teile wollen verstärkt werden. Da kann man auch Kreativ werden.

P.S.: Ne, bin ne Bilderschlampe. Aber da das Dach nicht gerade ist bin ich erst auf diese Dünnen Profile gekommen. Die passen sich der Rundung einigermassen an. Und durch die Gitterstruktur kann man die Richtung der Versteifung etwas steuern.
 
Billiges kann man mehrere Schichten auftragen und bringt nicht viel.

Dann guck doch mal bei Autofun, vielleicht geht es ja doch "billig", zumindest wenn man den Wagen komplett machen will.

Das 2.2 finde ich schon recht wertig und brauchbar für den Kurs.
http://www.more-db.de/shop?page=sho...e=flypage.tpl&product_id=1188&category_id=120
Das 1.8 ist wohl eher die "weiche" Variante.
http://www.more-db.de/shop?page=sho...ry_id=120&flypage=flypage.tpl&product_id=1187
Beide erinnern mich an Produkte von Standartplast (STP). Auch nicht die schlechteste Wahl...

Dazu dann ein paar m², notfalls doppelt verklebt.
https://www.adms-shop.de/pes-vlies-...-2-mm-dick-streifenfoermig-selbstklebend.html
und
https://www.adms-shop.de/innenraumd...klebend-ca-10-2mm-groesse-ca-60-x-140-cm.html


Wodurch genau teile ich jetzt die Flächen?

Am einfachsten du unterteilst "ungleichmässig" um Resonanzen weit zu zerstreuen. Quasi aus einer Großen viele Kleine machen.
Im Link findest du Bilder von meiner Heckklappe im Meriva. Dabei ist weiches Alubutyl und wenig Schaumstoff zu Einsatz gekommen für viel "Ruhe".
http://www.klangfuzzis.de/showthrea...-Opel-Meriva&p=4347511&viewfull=1#post4347511

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem mit den Abzeichnungen in der Dachhaut hängt mit den unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizenten der unterschiedlichen Materialien zusammen.
Das Noflex9 hat einen dauerhaft zähelastsichen dünnen Butylkleber...dieser gleicht diese Spannungen aus.

Danke, das kann ich nachvollziehen. Aber wenn ich die GFK Profile mit dauerelastischem Klebstoff verklebe, läuft das nicht auf das Gleiche hinaus? Wo liegt der Unterschied?

Wie würdest du das HD 2.9 denn verarbeiten? Vollflächig im ganzen Auto? Ich habe irgendwie das Gefühl, mir das schlicht nicht leisten zu können :D

Würth klebt&dichtet ist nicht weich genug um die Ausdehnung zu kompensieren...da gibt vorher das Blech nach.
Diese flachen GFK Streifen flach direkt aufs Blech geklebt bringen kaum etwas...da fehlt statisch nötige Höhe....da ist das NoFlex9 deutlich effektiver.
HD2.9 vollflächig im Fahrzeug zu verkleben ist sehr übertrieben. Dort wo die meiste Schalldurchdringung ist, ist es sinnvoll. => Radläufe und Teile vom Fahrzeugboden.
 
ich habe bei meinen früheren Autos schon mit Glasfaser verstärkt, mit Baumaterialien ausgeschäumt / ausgestopft, mit Alubutyl gearbeitet und mein letztes Auto auch kombiniert komplett nach DiDi´s Anleitung das ganze Auto stillgelegt. Also alles, was sinnvoll machbar war.

Alubutyl ist schlichtweg zu weich/schwer für die Dachfläche, wenn dir da im Sommer eine Kastanie / Tennisball auf das Dach fällt läufst Gefahr dass du immer gleich eine bleibende Delle hast.
Mit den HeavyDumping Platten war das Dach perfekt gedämmt - vorne im Windaufprallbereich und über den Sitzen, im Abfallenden Kofferraumbereich habe ich die dünneren HD Platten genommen. Großflächig dann eine Lage Sinus Live DSM drüber, der Dachhimmel hat perfekt gepasst, keine Hohlräume mehr. Das Auto war auch bei Vollgas und bei Regen so leise, dass man sich jederzeit ohne gehobene Stimme mit Musik bei (ruhiger) Zimmerlautstärke unterhalten konnte. Das lauteste waren die Glasscheiben.

Mit Glasfaser (alleine) läufst du Gefahr dass die Fäche sehr steif wird und dann als (Mittelfrequente) Passivmembran fungiert. Ich habe einen Mazda 626 Coupe mal über die gesamten Seitenflächen (vom Kotflügel vorne bis gesamten Kofferraum wegen 2 x 30cm Freeair Woofer) mit Glasfaser versteift - das Ergebniss war ein super Kickbass und dass der Unterboden + Dach bei 90-110 kmh als Passivmembran gearbeitet haben. Da ist dir fast der Schädel geplatzt, fast totale Auslöschung der beiden Subwoofer je Fahrbahn und Geschwindigkeit. Das Auto war nur noch mit bis 80 oder ab 120 kmh gut und ruhig fahrbar - bis ich das Dach komplett nachgedämmt hatte, die Seitenholme ausgeschäumt und das Fahrwerk gegen ein strafferes Komplettfahrwerk getausccht hatte (und einige Fahrerksteile und Dämpfer...)

Wenn du die Kunststoff-Schwerplatten vom Didi kaufst ist das zwar einmal etwas teuerer - aber sei dir sicher dass du damit keinerlei Risiko eingehst bei hervorragenden Ergebnissen.
 
HD2.9 vollflächig im Fahrzeug zu verkleben ist sehr übertrieben. Dort wo die meiste Schalldurchdringung ist, ist es sinnvoll. => Radläufe und Teile vom Fahrzeugboden.

Ich habs vielleicht einfach noch nicht ganz verstanden. Angenommen, ich verwende HD2.9 partiell auf dem Boden. Was mache ich dann mit den unbedeckten Teilen des Boden? Nichts? Alubutyl? Oder überdecke ich sowieso nochmal alles mit Alubutyl?
 
Du beklebst nicht den ganzen Boden sondern die Radläufe und "weiche Teile" (quasi große, ebene Flächen ohne Verstrebungen welche anfällig für "Schalldurchsatz" sind) des Fahrzeugbodens. Das reicht in den meisten Fällen auch locker aus.

Mit dem Rest des Fahrzeugbodens würde ich erstmal nichts machen.

Kleiner Tipp am Rande: Kann durchaus passieren das dir übel wird wenn du übertreibst.
Hab das Armaturenbrett in meinem Meriva "gerade auch ruhig gestellt".
http://www.klangfuzzis.de/showthrea...lappern-quot&p=4469329&viewfull=1#post4469329
Im Endeffekt habe ich die Hohlräume einfach nur mit Vlies aufgefüllt.
Fahrzeugboden bzw Radläufe, hintere Türen, Dach und diverse Dachsäulen müssen noch gemacht werden. Aber das wird noch dauern, zumindest so lange bis die "Armaturenbrettaktion" mich nicht mehr zufriedenstellt.

MfG
 
Interessant! Ich hab das Fahrzeug zum Glück erst seit 2 Wochen, hoffentlich hab ich mich nicht schon derart daran gewöhnt!
 
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