Zusatzbatterie, technisch betrachtet

IbiJan

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Jan
Hallo zusammen,

die Überlegung ist nicht ganz uneigennützig, obwohl es mir mehr um die Theorie geht. Ich tue mich einfach schwer meine AGM regelmäßig nachzuladen, so geht es wohl vielen anderen auch die keine Steckdose am Haus haben oder öffentliche Parkplätze benutzen müssen. (oder?) Aus dem Grund, und weil es immerhin 15kg Zusatzgewicht sind, überlege ich gerade ob ich die nicht wieder ausbaue und für meinen Messplatz verwende. Oft habe ich den Eindruck das zu dem Thema mehr nachgeplappert wird als verstanden, (sorry) interessant ist besonders das Fachhändler hier im Forum der Sache kritischer gegenüber stehen. Folgende Überlegung habe ich mir heute gemacht:

Viele Besitzer einer Zusatzbatterie haben im Wagen auch ein Voltmeter verbaut, die Spannung steigt wenn der Motor läuft ganz grob ~1-2V an. Sobald die LiMa "steht" sinkt die Spannung schlagartig wieder. Selbst bei einer AGM, die Ja eine höhere Ladesschlussspannung als eine Beisäure hat, (weswegen wir überhaupt nachladen müssen) lässt sich das beobachten. Im Fahrbetrieb kommt dadurch zwangsläufig die ganze Leistung von der LiMa, interessant wird es erst wenn man so laut hört das die Spannung auf die Ladeschlussspannung der Batterie herunter bricht, erst dann wird unsere Batterie zur Quelle. Aber wer macht das schon dauerhaft? Oft wird ja behauptet, die Batterie "bringt" den Strom zu den Stufen, es ist genau das Gegenteil der Fall. Die LiMa muss mehr Strom liefern weil jetzt auch noch eine zweite Batterie nachgeladen werden muss.

Mit "bringt Strom an die Stufe" ist aber auch noch was anderes gemeint, nämlich das der "Weg" zwischen Spannungsquelle und dem Verbraucher (= Stufen) Kürzer und damit der Verlust über die Leitung kleiner ist. Rechnen wir doch mal ein bisschen, als Beispiel dient die Stinger SPV35, die ist bei unserem Hobby üblich und hat einen Kaltstartstrom von ~440A:

http://stingerelectronics.com/catalog/525-amp-12v-power-series-dry-cell-battery

Ich weiß ehrlich gesagt nicht bei welcher Spannung das gemessen ist, ich nehme mal an Batterie "randvoll" geladen weil man dadurch höhere (= schönere) Werte bekommt.
Gehen wir mal von üblichen 13,5V aus bedeutet das das die Batterie einen Innenwiderstand von 30mOhm hat gemäß Ohmschem Gesetz. Bei sommerlichen Temperaturen wird es weniger sein, keine Frage. Eine 35mm^2 Kupferleitung in 4m länge, was schon relativ viel ist vom Motorraum bis zum Kofferraum, hat im Vergleich einen Innenwiderstand von 2,5mOhm. (!!!) Zusammen mit dem Widerstand in der Masseleitung über die Karosserie kann man (bei gutem Massepunkt) von vielleicht 5mOhm ausgehen, also insgesamt Faktor 6 weniger als der Innenwiderstand der Batterie selber. Aus dem Grund ist es nahezu egal ob zwischen der Batterie 4m Kabel liegen oder nicht.

Mal in der Praxis, beim hören von Musik. (Im Stand, beim fahren kommt der "Saft" wie gesagt von der LiMa) Wir lassen es richtig krachen, alle Stufen zusammen ziehen 100A. Das ist schon sehr viel, so laut wird sicher kein Mensch dauerhaft hören wollen. Die 30mOhm mit den 100A führen dazu das die Spannung um 3V einsackt, direkt an der Batterie. Und das 4m Kabel im Vergleich? 0,5V verlieren wir da. Wieder Faktor 6 weniger.

Die Stufen ziehen beim Musikhören Impulsartig Strom behauptet man. Die Lima ist eher träge, ob die den Impuls fangen kann ist fraglich. Im Notfall fängt aber immernoch die Starterbatterie ab falls die Spannung zu tief einbricht. Jetzt klemmen wir im Kofferraum vor jede Stufe einen guten Powercap, der von Helix mit 1F als Beispiel (ca 80€) hat einen Innenwiderstand von unter 1mOhm. Kurze Stromspitzen werden abgefangen und wieder nachgeladen, um so größer die Kondensatoren um so gleichstromartiger wird der Strom aus Batterie oder LiMa und um so größer der Impulsstrom zu den Stufen. Zum umstrittenen Thema nachladen des Kondensators nach einer heftigen Stromspitze: Ausgehend von den 30mOhm der Batterie im Motorraum und den 5mOhm vom Kabel dauert das laden von 0% auf 63% eines 1F Kondensators 35ms.

Fassen wir zusammen:

-> Beim fahren kommt der Saft zwangsläufig aus der LiMa
-> Die Batterie ist beim fahren keine Stromquelle sondern bis sie geladen ist ein (kleiner) Verbraucher
-> Sie puffert nur dann Strom wenn die Spannung unter ihre aktuell geladene Spannung fällt, "bringt" also keinen Strom in den Kofferraum
-> Der Innenwiderstand der Batterie ist viel höher als der von der Leitung vom Motorraum zum Kofferraum
-> Impulse fängt sie im Gegensatz zum Kondensator nicht gut ab

Für mich macht eine Batterie nurnoch Sinn bei dB-Drag oder wenn man viel Musik im Stand hört, (damit man die Starter nicht leersaugt) beim fahren bringt sie einem nichts. Viel Sinnvoller sind meiner Meinung nach sauber verlegte Kabel, (niederohmiger Masseanschluss etc.) eine gute Starterbatterie in Verbindung mit guten Powercaps. Wenn es Stromprobleme geben sollte ist die LiMa das entscheidende Bauteil.

lg,
Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Man möchte mit zusätzlichen Battarien Impulsströme abfangen sprich der Tiefbassbereich. AGM's braucht man nur für hohe Kapazitäten. Die beste Lösung deshalb Lifepo4 besser als jede Cap und leichter als jede AGM. Ebenso habe ich genug Fahrzeuge gesehen die trotz 500AH+ Lifepo4 und 2 370A Lichtmaschinen Einbrüche bis unter 10V hatten.
Deswegen gilt auch das Sprichwort Strom kann man nie genug haben :thumbsup:

Und ein ganz großer Faktor der oben außer acht bleibt ist die Zyklenfestigkeit und ebenso C welcher im Zusammenhang mit der AH Zahl steht :hippi:
 
Moang,

du hast mMn. an ein paar Stellen wichtige Dinge vereinfacht.

Batterien haben eine große Doppelschichtkapazität von einigen Farad. Relativ unabhängig vom Ladezustand (solange die Bat nicht sehr stark entladen ist) ist die vorhanden und wirksam. Im Frequenzbereich ist mit der oben raus erst dann Ende wenn die Induktivität der Batterie-Geometrie (mit Leitungen) den Riegel vorschiebt. Relevant ist sie im Kleinsignal ab einigen zehn Millihertz, darunter dominiert der chemische Speicher.

Limas haben, um mit wenig Erregerstrom auszukommen, stark bewickelte Rotoren...deren (erwünscht) sehr hohe Induktivität die Grenzfrequenz der Regelung typisch auf wenige hundert Hz limitiert, wenn überhaupt.

Die Caps in den Stufen sind bei allen mir bekannten Stufen so dimensioniert dass mit ESR und Induktivität der Zuleitung die Schaltfrequenz vom SNT noch kurzgeschlossen wird, sehr viel niedriger aber nichts mehr. Als Circa-wert hab ich mir 8kHz genommen, eher noch höher, je nach Leistung der Stufe. Unterhalb davon helfen die Elkos typischerweise nix mehr, sie sind zu klein.

Der AC-Strom zwischen einigen 100Hz und den einigen kHz muss also aus der Batterie, oder sonst wo her (externer Cap) kommen. Dazu kommt noch dass 4m Zuleitung auch schon eine nicht zu unterschätzende Induktivität haben, die bei den Frequenzen schon relevant wird.

Grüße, Tobi
 
Sehr interessant Danke Jan :thumbsup:

Freut mich das es von Interesse ist :)

Man möchte mit zusätzlichen Battarien Impulsströme abfangen sprich der Tiefbassbereich. AGM's braucht man nur für hohe Kapazitäten. Die beste Lösung deshalb Lifepo4 besser als jede Cap und leichter als jede AGM.

Eben das mit den Impulsströmen funktioniert halt nicht gut, außer man hat den Kofferraum voller Batterie. :D
Mit Lifepo habe ich mich selber noch nicht beschäftigt, nachdem ich weiß wie LiPos explodieren können habe ich da auch ein wenig Respekt vor.

Ebenso habe ich genug Fahrzeuge gesehen die trotz 500AH+ Lifepo4 und 2 370A Lichtmaschinen Einbrüche bis unter 10V hatten.
Deswegen gilt auch das Sprichwort Strom kann man nie genug haben :thumbsup:

Bei SPL Wettbewerben sicher, beim normalen hören schafft man das aber eher nicht. :)

Und ein ganz großer Faktor der oben außer acht bleibt ist die Zyklenfestigkeit und ebenso C welcher im Zusammenhang mit der AH Zahl steht :hippi:

Zyklenfestigkeit gibt es in der Form bei Elkos ja nicht, die Batterie kann natürlich auch viel mehr Ladung speichern als der Kondensator. Da man aber sowieso eine Starterbatterie hat ist das eher nebensächlich, darum ging es mir.

Gruß,
Jan
 
Eben das mit den Impulsströmen funktioniert halt nicht gut, außer man hat den Kofferraum voller Batterie.
Mit Lifepo habe ich mich selber noch nicht beschäftigt, nachdem ich weiß wie LiPos explodieren können habe ich da auch ein wenig Respekt vor.
Sorry aber informiere dich bitte bevor du hier so gefährliches Viertelwissen verbreitest. LiFePos explodieren nicht.

Selbst bei einer AGM, die Ja eine höhere Ladesschlussspannung als eine Beisäure hat, (weswegen wir überhaupt nachladen müssen) lässt sich das beobachten.
Nachladen muss man bei einer gesunden LiMa definitiv nicht. Auch nicht bei LiFePo4 Batterien, die 13,2V bekommst du locker durch die LiMa.

Im Fahrbetrieb kommt dadurch zwangsläufig die ganze Leistung von der LiMa, interessant wird es erst wenn man so laut hört das die Spannung auf die Ladeschlussspannung der Batterie herunter bricht, erst dann wird unsere Batterie zur Quelle.
Von dauerhaft redet keiner, die Spannung wird bei etwas gehobener Lautstärke bei den meisten unter die Ladeschlussspannung einbrechen und genau für diesen Fall hast du einen LiFePo verbaut der mit seinen sagen wir ca. 10-18mOhm@1KHz AC Innenwiderstand ordentlich puffert.


Die LiMa muss mehr Strom liefern weil jetzt auch noch eine zweite Batterie nachgeladen werden muss.
? Die von der LiMa gelieferte Energie bleibt die selbe egal ob mit Zusatzbatterie oder ohne, die Batterie puffert nur.

Ausgehend von den 30mOhm der Batterie im Motorraum und den 5mOhm vom Kabel dauert das laden von 0% auf 63% eines 1F Kondensators 35ms. (Zeitkonstante "Tau") Kling schon nach wenig, ist sogar noch weniger wenn man bedenkt das der Kondensator ja nichtmal ansatzweise ganz entladen wird, auch nicht beim Power hören.
Sehe es mal andersrum denn deine Endstufen werden bei ordentlichem Subwoofer einsatz durchaus auch mal über eine halbe Sekunde oder mehr richtig Strom ziehen und dann ist dein Kondensator schon nach 35ms nur noch bei 37%, hilft also nur marginal -> LiFePo macht das wesentlich besser.
 
Servus Jan,

Endlich mal jemand, der sich (auch) mit Nachrechnen beschäftigt.

Ich bin total einverstanden mit der Behauptung, Batterien mit hoher Kapazität braucht man nur bei dB Drag oder langer Hörzeit im Stand.

Was mich aber irritiert sind 2 Aussagen:

- Viel sinnvoller sind sauber verlegte Kabel

Impulse, selbst bei AYA Musikanlagen und etwas Spaßlevel ziehen am Bassverstärker, gerade bei analogen, einige hundert A.
Bei deinem Beispiel (30mOhm Innenwiderstand + 10mOhm Leitung und Massepunkt) und 100A sind dass immerhin 4V Verlust. Da die Lima das so schnell eh nicht liefern kann, kommen am Verstärker also nur noch rund 8,5V an. Für ungepufferte Systeme ein realistischer Wert.

Man muss also alles dran tun, Leitungswege und Innenwiderstände klein zu halten, auch schon bei kleineren Anlagen. Entweder man schaltet Batterien parallel (egal ob mehrere SPV 20 oder eine 45 im großen Gehäuse) oder nimmt Batterien mit geringen Ri, LiFePo4 wurde ja schon angesprochen.

- Impule fängt nicht die Batterie sondern ein Kondensator ab.
Das Impulse irgendwie abgefangen müssen, ist oben erläutert. Die Lasten sind jedoch so groß, dass selbst ein guter Kondensator sofort leer ist und auch nicht schnell genug nachgeladen ist. Ich tippe mit dem Handy, aber rechne das mal nach mit 40Hz und 100A bei 13V.
Ein Kondensator im System dient allenfalls dazu, die Schwebung der LimMa (die in echt irgendwas drehzahlabhängiges zwischen 14,5V und 15V ist), zu glätten. Aber wie du schon schreibst, haben gute Endstufen eh Pufferkondensatoren und geregelte Interne Netzteile.
Gegen Spannungsabfälle durch die hohen Spitzenlasten sind Kondensatoren also nicht geeignet.

Jörg.
 
Die Kondensatoren werden aber nicht auf 37% entladen. Sondern um max 2V. (LIMA-UBAT). Das Ding ist Ratz Fatz leer ... . Die puffern nur marginal, können aber sehr schnell Strom liefern. Wenn auch nicht viel ;)

02053011.gif



Die dürften wohl eher höherfrequente Störungen der Spannungsversorgung kurzschließen
 
Sorry aber informiere dich bitte bevor du hier so gefährliches Viertelwissen verbreitest. LiFePos explodieren nicht.

Ich verbreite kein Virtelwissen, ich sagte doch ich habe mich über LiFePo noch nicht informiert. Eben aus dem Grund schrieb ich das dazu. ;)

Von dauerhaft redet keiner, die Spannung wird bei etwas gehobener Lautstärke bei den meisten unter die Ladeschlussspannung einbrechen und genau für diesen Fall hast du einen LiFePo verbaut der mit seinen sagen wir ca. 10-18mOhm@1KHz AC Innenwiderstand ordentlich puffert.

Das macht die Starterbatterie aber auch, natürlich nur wen eine gute verbaut ist. Ob ich die Stinger, Optima... im Kofferraum habe oder im Motorraum ist zumindest bei einer Zusatzbatterie in SQ Wagen üblicher größe egal. LiFePo ist eine andere Geschichte, zumindest ab dem Zeitpunkt wenn die LiMa nicht mehr genug Strom liefern kann gebe ich dir recht.

Die von der LiMa gelieferte Energie bleibt die selbe egal ob mit Zusatzbatterie oder ohne, die Batterie puffert nur.

In eine volle Batterie fließt kein (kaum) Strom, da stimmt was du schreibst. Wenn sie aber von der LiMa nachgeladen wird fließt da zwangsläufig Strom.

Sehe es mal andersrum denn deine Endstufen werden bei ordentlichem Subwoofer einsatz durchaus auch mal über eine halbe Sekunde oder mehr richtig Strom ziehen und dann ist dein Kondensator schon nach 35ms nur noch bei 37%, hilft also nur marginal -> LiFePo macht das wesentlich besser.

Du vergisst das es die Starterbatterie noch gibt, der Kondensator kann sich nicht so weit entladen, fängt nur Impulse ab und ist entsprechend wieder schnell geladen. Um so größer die Kapazität um so weniger Wechsestrom fließt in Richtung Kofferraum.

Impulse, selbst bei AYA Musikanlagen und etwas Spaßlevel ziehen am Bassverstärker, gerade bei analogen, einige hundert A.
Bei deinem Beispiel (30mOhm Innenwiderstand + 10mOhm Leitung und Massepunkt) und 100A sind dass immerhin 4V Verlust. Da die Lima das so schnell eh nicht liefern kann, kommen am Verstärker also nur noch rund 8,5V an. Für ungepufferte Systeme ein realistischer Wert.

Man muss also alles dran tun, Leitungswege und Innenwiderstände klein zu halten, auch schon bei kleineren Anlagen. Entweder man schaltet Batterien parallel (egal ob mehrere SPV 20 oder eine 45 im großen Gehäuse) oder nimmt Batterien mit geringen Ri, LiFePo4 wurde ja schon angesprochen.

Ich wollte darauf hinaus das das Kabel einen geringen Einfluss hat als behauptet wird, genauso gut kann man sich als Starter eine Batterie mit höherem Kaltstartstrom zulegen. Ich bin von 5mOhm für die Versorgungsleitung zusammen mit der Masse über Karosserie ausgegangen. (Die Karosserie ist vermutlich viel niederohmiger als die 35mm^2 Leitung, man muss aber auch noch die Übergangswiderstände der Verbindungen beachten) Und gerade die Impulse fängt der Kondensator am besten ab. Man kann sagen, wenn die Caps groß genug sind fließt nur der Mittelwert vom Strom zum nachladen.

Ich tippe mit dem Handy, aber rechne das mal nach mit 40Hz und 100A bei 13V.
Ein Kondensator im System dient allenfalls dazu, die Schwebung der LimMa (die in echt irgendwas drehzahlabhängiges zwischen 14,5V und 15V ist), zu glätten. Aber wie du schon schreibst, haben gute Endstufen eh Pufferkondensatoren und geregelte Interne Netzteile.

So können wir uns vieleicht annähern, ich schaue mal morgen im Tietze und Schenk nach der richtigen Formel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Glättungskondensator

Eine übliche Drehstromlichtmaschine läd mit ein paar 100Hz nach, um so höher die Frequenz um so kleiner kann der Kondensator werden.

Das Ding ist Ratz Fatz leer ...

Dann übernimmt auch wieder die Starterbatterie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das macht die Starterbatterie aber auch, natürlich nur wen eine gute verbaut ist. Ob ich die Stinger, Optima... im Kofferraum habe oder im Motorraum ist zumindest bei einer Zusatzbatterie in SQ Wagen üblicher größe egal. LiFePo ist eine andere Geschichte, zumindest ab dem Zeitpunkt wenn die LiMa nicht mehr genug Strom liefern kann gebe ich dir recht.
Die Starterbatterie wird niemals so gut puffern wie ein LiFePo. LiFePo als Starter ist nicht wirklich alltagstauglich. Merke: Ich rede ausschließlich von LiFePo, AGM kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage.



In eine volle Batterie fließt kein (kaum) Strom, da stimmt was du schreibst. Wenn sie aber von der LiMa nachgeladen wird fließt da zwangsläufig Strom.
Du musst die Energie über einen gewissen Zeitraum betrachten und dann bleibt die Energiebilanz immer gleich ob mit oder ohne Zusatzbatterie ist egal. Lediglich die Schwankungen sind nicht mehr so groß -> LiFePo puffert.


Du vergisst das es die Starterbatterie noch gibt, der Kondensator kann sich nicht so weit entladen, fängt nur Impulse ab und ist entsprechend wieder schnell geladen.
Der Kondensator wird sich definitiv tiefer als die Ladeschlussspannung entladen wenn die Spannung einbricht. Wie gesagt der Kondensator bringt dir die ersten paar Millisekunden sicher was aber darüber hinausgehend siehts bitter aus. LiFePo hebt dir die Ladeschlussspannung stark an und kann relativ schnell viel Strom liefern und das auch über einen langen zeitraum.

Um so größer die Kapazität um so weniger Wechsestrom fließt in Richtung Kofferraum.
Wechselstrom fließt überhaupt nicht lediglich schwankender Gleichstrom.
 
Kondensator, gute Starterbatterie und eine LiMa die nicht überfordert ist und kurze Kabelwege. Damit bin ich bisher immer gut versorgt gewesen.
Und mir sind seitdem auch keine LiMas mehr abgeraucht. :thumbsup:
Class D Stufen finde ich auch klasse.
 
Immer wieder erstaunlich wie selektiv die Wahnehmung hier ist.

Am Glauben rütteln ist wohl unerwünscht. :D

Du musst die Energie über einen gewissen Zeitraum betrachten und dann bleibt die Energiebilanz immer gleich ob mit oder ohne Zusatzbatterie ist egal. Lediglich die Schwankungen sind nicht mehr so groß -> LiFePo puffert.
Der Kondensator wird sich definitiv tiefer als die Ladeschlussspannung entladen wenn die Spannung einbricht. Wie gesagt der Kondensator bringt dir die ersten paar Millisekunden sicher was aber darüber hinausgehend siehts bitter aus.

Wir reden ein wenig aneinander vorbei schätze ich.
Die Wirkung der Zusatzbatterie, ob LiFePo oder AGM, fängt erst zu dem Zeitpunkt an wenn die LiMa nicht mehr genug Strom liefern kann, davor ist das Bauteil "unsichtbar" und die Spannung klappt mindestens bis zur Ladeschlussspannung zusammen. Aber: Impulse fangen bei "meiner" Idee die Powercaps ab, der Strom zur Anlage entspricht dem Mittelwert. Dadurch fließen eben keine 100te von Ampere Impulsstrom mehr zur LiMa, nur mit Batterie aber schon. Die Anforderungen an die Starterbatterie werden geringer, die Spannungsschwankungen auch. Wer ständig die LiMa Spannung beim hören runterknüppelt, bei dem kann die Lima natürlich die Batterien auch nicht mehr richtig laden.

Wechselstrom fließt überhaupt nicht lediglich schwankender Gleichstrom.

Richtiger wäre es gewesen hätte ich "Wechselstromanteil" geschrieben, das habe ich beim schnellen tippen leider vergessen, sorry.

Kondensator, gute Starterbatterie und eine LiMa die nicht überfordert ist und kurze Kabelwege. Damit bin ich bisher immer gut versorgt gewesen.
Und mir sind seitdem auch keine LiMas mehr abgeraucht. :thumbsup:

Genau das finde ich auch die beste Lösung. :beer:

lg,
Jan
 
Erstmal sorry, ich habe den Beitrag überlesen weil ich selber gerade am schrieben war.

du hast mMn. an ein paar Stellen wichtige Dinge vereinfacht.

Batterien haben eine große Doppelschichtkapazität von einigen Farad. Relativ unabhängig vom Ladezustand (solange die Bat nicht sehr stark entladen ist) ist die vorhanden und wirksam. Im Frequenzbereich ist mit der oben raus erst dann Ende wenn die Induktivität der Batterie-Geometrie (mit Leitungen) den Riegel vorschiebt. Relevant ist sie im Kleinsignal ab einigen zehn Millihertz, darunter dominiert der chemische Speicher.

Bist Du sicher das es mehrere Farad sind? Ich hatte bei meinem alten Wagen die (Säure)Batterie über Nacht von 11V aufgeladen, dazu über ein Labornetzteil 13,5V mit Strombegrenzung 2A eingestellt. Die Spannung ist ziemlich schnell nach dem Anlegen auf 13,5V gesprungen, jedenfalls schneller als es brächte einen 1F Kondensator von 11V auf 13,5V zu laden.

Der AC-Strom zwischen einigen 100Hz und den einigen kHz muss also aus der Batterie, oder sonst wo her (externer Cap) kommen. Dazu kommt noch dass 4m Zuleitung auch schon eine nicht zu unterschätzende Induktivität haben, die bei den Frequenzen schon relevant wird.

Deshalb ja die Powercaps.

Gruß
 
Nochmal: klar ist, dass die Grundversorgung die Lima macht. Erst bei hohen Lasten, die so schnell sind, dass die Lima nicht hinterher kommt, brauchst du etwas zum stützen.
Da hilft aber auch keine große Lima, im Gegenteil, die ist eher noch Träger. Die Aufgabe beim Bass ist es, innerhalb weniger mS 100A zu liefern. Das kann die nicht.

Also musst du stützen, wie du schriebst, mit nem Kondensator. Der aber ist ratz fart 'leer'. Genau genommen braucht der nicht Leer sein, er muss nur unterhalb der Batteriespannung einer (gedachten) Pufferbatterie fallen und er ist schlechter.
Nach einem Tau ist er schon von 14,8V auf 9,3V gefallen und deutlich!!!! Schlechter als eine Stützbatterie.
 
Am Glauben rütteln ist wohl unerwünscht.
Ja, leider...Hier werden immer Bleibatterien "langsam" und Elkos "schnell" bleiben.

IbiJan schrieb:
So können wir uns vieleicht annähern, ich schaue mal morgen im Tietze und Schenk nach der richtigen Formel
Wenn du den nötigen Elko in Relation zur Ausrgegelgeschwindigkeit der Lichtmaschine dimensionieren willst muss ich mal gucken, ich hab da was zu Berechnung der Ersatzinduktivität von so einem System, mit deren Hilfe man dann auf den Elko kommt. Oder meinstest du den Stromripple durch die gleichgerichteten 3 Phasen?

Bist Du sicher das es mehrere Farad sind? Ich hatte bei meinem alten Wagen die (Säure)Batterie über Nacht von 11V aufgeladen, dazu über ein Labornetzteil 13,5V mit Strombegrenzung 2A eingestellt. Die Spannung ist ziemlich schnell nach dem Anlegen auf 13,5V gesprungen, jedenfalls schneller als es brächte einen 1F Kondensator von 11V auf 13,5V zu laden.

Ja, selbst gemessen an verschiedenen, guten Batterien. Bei 11V ist der Akku komplett leer, da hab ich nichts betrachtet. Aber bei gutem Zustand sinds einige Farad. Ich meine bei einem normalen 100Ah Blei-Säure hatte ich über zehn gemessen, hab aber leider keinen Zugriff mehr auf die Daten...

Einen kleinen Rechenfehler hast auch eingebaut, seh ich grad. Der Kaltstartstrom wird bei 6V angegeben, nicht bei 0V, also sinds ~16mOhm Akku-Innenwiderstand, in deinem Beispiel.

Grüße, Tobi
 
Nach einem Tau ist er schon von 14,8V auf 9,3V gefallen und deutlich!!!! Schlechter als eine Stützbatterie

Das würde so sein wenn es die Starterbatterie nicht gäbe.

Ja, selbst gemessen an verschiedenen, guten Batterien. Bei 11V ist der Akku komplett leer, da hab ich nichts betrachtet. Aber bei gutem Zustand sinds einige Farad. Ich meine bei einem normalen 100Ah Blei-Säure hatte ich über zehn gemessen, hab aber leider keinen Zugriff mehr auf die Daten...


Wenn das für die LiFePos auch zählt ist das perfekter als ich dachte. Da entfällt ja das nervige Pflegeladen, Trennrelais und das Zusatzgewicht ja. Eine Sache stört mich aber gerade noch, besonders wenn man als Starter schon eine AGM mit höherer Ladespannung einsetzt:

[FONT=&quot]"Bitte keinesfalls Ladegeräte verwenden die mit mehr als 15 Volt Ladespannung arbeiten (z.B. wenn mit hohen Spannungsspitzen zur Prüfung einer Entsulfatierung gearbeitet wird) - einen Hinweis darauf finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres vorhandenen Ladegerätes!"[/FONT]

Quelle:
http://www.polo-motorrad.de/de/lithium-batterie-lb9-b-q-lion-s.html?Google_Shopping&gclid=COOnl4nztdMCFQyeGwodu04Bnw

Es ist auch die Rede von einer anderen Ladekurve als bei normalen Batterien. In der Praxis ein Problem?

lg,
Jan
 
Wenn der Kondensator auf 9,3V fällt dann fällt auch die Starterbatterie auf 9,3V die bringt dir dann gar nichts mehr.

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Nach einem Tau ist er schon von 14,8V auf 9,3V gefallen und deutlich!!!! Schlechter als eine Stützbatterie

Das würde so sein wenn es die Starterbatterie nicht gäbe.

Im gewöhnlichen Betrrieb hast du recht. Ich meine aber den Fall, in dem du (wie oben gerechnet 40mOhm Innenwiderstand und einer Kurzen Last von 100A) 4V Spannungsabfall hast. Jetzt kann man ein bisschen hin und her rechnen, die Lima macht ja schon die Gundlast, der Ri sind doch nur 30m.... dafür kann der Impulsstrom aber auch mal 150A sein. Du wirst Spannungseinbrüche haben und dann ist der Kondensator sehr schnell leer.
 
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