Hallo zusammen,
die Überlegung ist nicht ganz uneigennützig, obwohl es mir mehr um die Theorie geht. Ich tue mich einfach schwer meine AGM regelmäßig nachzuladen, so geht es wohl vielen anderen auch die keine Steckdose am Haus haben oder öffentliche Parkplätze benutzen müssen. (oder?) Aus dem Grund, und weil es immerhin 15kg Zusatzgewicht sind, überlege ich gerade ob ich die nicht wieder ausbaue und für meinen Messplatz verwende. Oft habe ich den Eindruck das zu dem Thema mehr nachgeplappert wird als verstanden, (sorry) interessant ist besonders das Fachhändler hier im Forum der Sache kritischer gegenüber stehen. Folgende Überlegung habe ich mir heute gemacht:
Viele Besitzer einer Zusatzbatterie haben im Wagen auch ein Voltmeter verbaut, die Spannung steigt wenn der Motor läuft ganz grob ~1-2V an. Sobald die LiMa "steht" sinkt die Spannung schlagartig wieder. Selbst bei einer AGM, die Ja eine höhere Ladesschlussspannung als eine Beisäure hat, (weswegen wir überhaupt nachladen müssen) lässt sich das beobachten. Im Fahrbetrieb kommt dadurch zwangsläufig die ganze Leistung von der LiMa, interessant wird es erst wenn man so laut hört das die Spannung auf die Ladeschlussspannung der Batterie herunter bricht, erst dann wird unsere Batterie zur Quelle. Aber wer macht das schon dauerhaft? Oft wird ja behauptet, die Batterie "bringt" den Strom zu den Stufen, es ist genau das Gegenteil der Fall. Die LiMa muss mehr Strom liefern weil jetzt auch noch eine zweite Batterie nachgeladen werden muss.
Mit "bringt Strom an die Stufe" ist aber auch noch was anderes gemeint, nämlich das der "Weg" zwischen Spannungsquelle und dem Verbraucher (= Stufen) Kürzer und damit der Verlust über die Leitung kleiner ist. Rechnen wir doch mal ein bisschen, als Beispiel dient die Stinger SPV35, die ist bei unserem Hobby üblich und hat einen Kaltstartstrom von ~440A:
http://stingerelectronics.com/catalog/525-amp-12v-power-series-dry-cell-battery
Ich weiß ehrlich gesagt nicht bei welcher Spannung das gemessen ist, ich nehme mal an Batterie "randvoll" geladen weil man dadurch höhere (= schönere) Werte bekommt.
Gehen wir mal von üblichen 13,5V aus bedeutet das das die Batterie einen Innenwiderstand von 30mOhm hat gemäß Ohmschem Gesetz. Bei sommerlichen Temperaturen wird es weniger sein, keine Frage. Eine 35mm^2 Kupferleitung in 4m länge, was schon relativ viel ist vom Motorraum bis zum Kofferraum, hat im Vergleich einen Innenwiderstand von 2,5mOhm. (!!!) Zusammen mit dem Widerstand in der Masseleitung über die Karosserie kann man (bei gutem Massepunkt) von vielleicht 5mOhm ausgehen, also insgesamt Faktor 6 weniger als der Innenwiderstand der Batterie selber. Aus dem Grund ist es nahezu egal ob zwischen der Batterie 4m Kabel liegen oder nicht.
Mal in der Praxis, beim hören von Musik. (Im Stand, beim fahren kommt der "Saft" wie gesagt von der LiMa) Wir lassen es richtig krachen, alle Stufen zusammen ziehen 100A. Das ist schon sehr viel, so laut wird sicher kein Mensch dauerhaft hören wollen. Die 30mOhm mit den 100A führen dazu das die Spannung um 3V einsackt, direkt an der Batterie. Und das 4m Kabel im Vergleich? 0,5V verlieren wir da. Wieder Faktor 6 weniger.
Die Stufen ziehen beim Musikhören Impulsartig Strom behauptet man. Die Lima ist eher träge, ob die den Impuls fangen kann ist fraglich. Im Notfall fängt aber immernoch die Starterbatterie ab falls die Spannung zu tief einbricht. Jetzt klemmen wir im Kofferraum vor jede Stufe einen guten Powercap, der von Helix mit 1F als Beispiel (ca 80€) hat einen Innenwiderstand von unter 1mOhm. Kurze Stromspitzen werden abgefangen und wieder nachgeladen, um so größer die Kondensatoren um so gleichstromartiger wird der Strom aus Batterie oder LiMa und um so größer der Impulsstrom zu den Stufen. Zum umstrittenen Thema nachladen des Kondensators nach einer heftigen Stromspitze: Ausgehend von den 30mOhm der Batterie im Motorraum und den 5mOhm vom Kabel dauert das laden von 0% auf 63% eines 1F Kondensators 35ms.
Fassen wir zusammen:
-> Beim fahren kommt der Saft zwangsläufig aus der LiMa
-> Die Batterie ist beim fahren keine Stromquelle sondern bis sie geladen ist ein (kleiner) Verbraucher
-> Sie puffert nur dann Strom wenn die Spannung unter ihre aktuell geladene Spannung fällt, "bringt" also keinen Strom in den Kofferraum
-> Der Innenwiderstand der Batterie ist viel höher als der von der Leitung vom Motorraum zum Kofferraum
-> Impulse fängt sie im Gegensatz zum Kondensator nicht gut ab
Für mich macht eine Batterie nurnoch Sinn bei dB-Drag oder wenn man viel Musik im Stand hört, (damit man die Starter nicht leersaugt) beim fahren bringt sie einem nichts. Viel Sinnvoller sind meiner Meinung nach sauber verlegte Kabel, (niederohmiger Masseanschluss etc.) eine gute Starterbatterie in Verbindung mit guten Powercaps. Wenn es Stromprobleme geben sollte ist die LiMa das entscheidende Bauteil.
lg,
Jan
die Überlegung ist nicht ganz uneigennützig, obwohl es mir mehr um die Theorie geht. Ich tue mich einfach schwer meine AGM regelmäßig nachzuladen, so geht es wohl vielen anderen auch die keine Steckdose am Haus haben oder öffentliche Parkplätze benutzen müssen. (oder?) Aus dem Grund, und weil es immerhin 15kg Zusatzgewicht sind, überlege ich gerade ob ich die nicht wieder ausbaue und für meinen Messplatz verwende. Oft habe ich den Eindruck das zu dem Thema mehr nachgeplappert wird als verstanden, (sorry) interessant ist besonders das Fachhändler hier im Forum der Sache kritischer gegenüber stehen. Folgende Überlegung habe ich mir heute gemacht:
Viele Besitzer einer Zusatzbatterie haben im Wagen auch ein Voltmeter verbaut, die Spannung steigt wenn der Motor läuft ganz grob ~1-2V an. Sobald die LiMa "steht" sinkt die Spannung schlagartig wieder. Selbst bei einer AGM, die Ja eine höhere Ladesschlussspannung als eine Beisäure hat, (weswegen wir überhaupt nachladen müssen) lässt sich das beobachten. Im Fahrbetrieb kommt dadurch zwangsläufig die ganze Leistung von der LiMa, interessant wird es erst wenn man so laut hört das die Spannung auf die Ladeschlussspannung der Batterie herunter bricht, erst dann wird unsere Batterie zur Quelle. Aber wer macht das schon dauerhaft? Oft wird ja behauptet, die Batterie "bringt" den Strom zu den Stufen, es ist genau das Gegenteil der Fall. Die LiMa muss mehr Strom liefern weil jetzt auch noch eine zweite Batterie nachgeladen werden muss.
Mit "bringt Strom an die Stufe" ist aber auch noch was anderes gemeint, nämlich das der "Weg" zwischen Spannungsquelle und dem Verbraucher (= Stufen) Kürzer und damit der Verlust über die Leitung kleiner ist. Rechnen wir doch mal ein bisschen, als Beispiel dient die Stinger SPV35, die ist bei unserem Hobby üblich und hat einen Kaltstartstrom von ~440A:
http://stingerelectronics.com/catalog/525-amp-12v-power-series-dry-cell-battery
Ich weiß ehrlich gesagt nicht bei welcher Spannung das gemessen ist, ich nehme mal an Batterie "randvoll" geladen weil man dadurch höhere (= schönere) Werte bekommt.
Gehen wir mal von üblichen 13,5V aus bedeutet das das die Batterie einen Innenwiderstand von 30mOhm hat gemäß Ohmschem Gesetz. Bei sommerlichen Temperaturen wird es weniger sein, keine Frage. Eine 35mm^2 Kupferleitung in 4m länge, was schon relativ viel ist vom Motorraum bis zum Kofferraum, hat im Vergleich einen Innenwiderstand von 2,5mOhm. (!!!) Zusammen mit dem Widerstand in der Masseleitung über die Karosserie kann man (bei gutem Massepunkt) von vielleicht 5mOhm ausgehen, also insgesamt Faktor 6 weniger als der Innenwiderstand der Batterie selber. Aus dem Grund ist es nahezu egal ob zwischen der Batterie 4m Kabel liegen oder nicht.
Mal in der Praxis, beim hören von Musik. (Im Stand, beim fahren kommt der "Saft" wie gesagt von der LiMa) Wir lassen es richtig krachen, alle Stufen zusammen ziehen 100A. Das ist schon sehr viel, so laut wird sicher kein Mensch dauerhaft hören wollen. Die 30mOhm mit den 100A führen dazu das die Spannung um 3V einsackt, direkt an der Batterie. Und das 4m Kabel im Vergleich? 0,5V verlieren wir da. Wieder Faktor 6 weniger.
Die Stufen ziehen beim Musikhören Impulsartig Strom behauptet man. Die Lima ist eher träge, ob die den Impuls fangen kann ist fraglich. Im Notfall fängt aber immernoch die Starterbatterie ab falls die Spannung zu tief einbricht. Jetzt klemmen wir im Kofferraum vor jede Stufe einen guten Powercap, der von Helix mit 1F als Beispiel (ca 80€) hat einen Innenwiderstand von unter 1mOhm. Kurze Stromspitzen werden abgefangen und wieder nachgeladen, um so größer die Kondensatoren um so gleichstromartiger wird der Strom aus Batterie oder LiMa und um so größer der Impulsstrom zu den Stufen. Zum umstrittenen Thema nachladen des Kondensators nach einer heftigen Stromspitze: Ausgehend von den 30mOhm der Batterie im Motorraum und den 5mOhm vom Kabel dauert das laden von 0% auf 63% eines 1F Kondensators 35ms.
Fassen wir zusammen:
-> Beim fahren kommt der Saft zwangsläufig aus der LiMa
-> Die Batterie ist beim fahren keine Stromquelle sondern bis sie geladen ist ein (kleiner) Verbraucher
-> Sie puffert nur dann Strom wenn die Spannung unter ihre aktuell geladene Spannung fällt, "bringt" also keinen Strom in den Kofferraum
-> Der Innenwiderstand der Batterie ist viel höher als der von der Leitung vom Motorraum zum Kofferraum
-> Impulse fängt sie im Gegensatz zum Kondensator nicht gut ab
Für mich macht eine Batterie nurnoch Sinn bei dB-Drag oder wenn man viel Musik im Stand hört, (damit man die Starter nicht leersaugt) beim fahren bringt sie einem nichts. Viel Sinnvoller sind meiner Meinung nach sauber verlegte Kabel, (niederohmiger Masseanschluss etc.) eine gute Starterbatterie in Verbindung mit guten Powercaps. Wenn es Stromprobleme geben sollte ist die LiMa das entscheidende Bauteil.
lg,
Jan
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