Wann spricht man von authentischen Klang?

Und wenn diese Werkzeuge (Ohren) nicht fähig sind Unterschiede herauszuhören...welchen Zweck hat dann das Einmessen....?
Mit den Ohren entscheide ich ob es gefällt oder nicht. Wenn es nicht gefällt kann ich mit den Ohren aber nicht wissen warum es nicht gefällt.
Mit dem Messsystem sehe ich ob irgendwo Probleme sind. Ich kann damit aber nicht entscheiden ob es klingt.

Wenn ich mir einen Arm auf den Rücken binde kann ich zwar in den Kampf ziehen, aber warum sollte ich sowas tun? Nur weil ich mich für überlegen halte? Wenn ich zu einem Ziel gelangen will nutze ich doch jede Möglichkeit um es mir so einfach wie möglich zu machen.
 
Für viele Menschen wäre es ein interessanter Schritt den Frequenzgang ihrer eigenen Ohrwahrnehmung zu kennen

Mein eigener "Hörfrequenzgang" würde mich allerdings auch mal interessieren ... das würde vielleicht einiges erklären :D
 
Für viele Menschen wäre es ein interessanter Schritt den Frequenzgang ihrer eigenen Ohrwahrnehmung zu kennen

Mein eigener "Hörfrequenzgang" würde mich allerdings auch mal interessieren ... das würde vielleicht einiges erklären :D

wird bei uns in der Firma alle paar Jahre überprüft .... damit meine Jungs das noch hören was ich sage und auch umsetzten ;)

Der Doc ist immer erstaunt wie gut ich mit Ü40 noch höre ... also ich höre fast gleich auf dem linke und rechten (4khz etwas besser links als rechts, das liegt aber oft dran das man Rechtshänder ist und "laute" Arbeiten mit der rechten Hand verrichtet.
 
ich höre auf dem rechten Ohr auch anders als auf dem Linken Ohr... Wenn jemand in einem Schwimmbad oder Werksfabrik arbeitet haben dieLeute nach der Arbeit (und teils auch noch ein paar Tage danach) ein ganz anderes Hörbild als wenn jemand seit Jahren auf einem Bauernhof arbeitet/lebt wo 5km aussen herum nichts ist... es ist auch nicht jeder so sensibel auf Umgebungslärm. Da können! (nicht müssen) so viele Faktoren reinspielen dass ich es eben neutraler und Zielführender finde ein aussagekräftiges Messequipment zu nutzen.
 
Sein Werkzeug zu kennen ist wichtiger als dessen Qualität.

Volle Zustimmung!

Da müsste ich ein wenig an den Lieblingsspruch unseres Elektrotechnikausbilders denken:"wer viel misst misst Mist"

Natürlich kann einem mieses Werzeug so richtig in die Suppe spucken, aber wer die Stärken und Schwächen seines Werkzeuges kennt und beherrscht kommt immerhin ans Ziel.

Das allerwichtigste am Messen ist imho die Reproduzierbarkeit.
Wenn ich einen schlechten Tag habe, oder nur mal eine dichte Nase, dann höre ich direkt anders als wenn alles i.O. Ist.
Ein anständiges Mikro zeichnet auch wenn es schlecht geschlafen hat das Gleiche auf, wenn die Randbedingungen gleich sind.


Grüße Micha :beer:

P.s. Apropos Gehör...

Warum gibt es eigentlich noch keinen Thread "zeigt her eure Tonaudiogramme"?
 
Konsequenterweise müssten dann die "Einmesser" hier während der Fahrt einmessen. I.d.R hört man ja Musik während der Fahrt....und da ergibt sich eine andere Geräuschkulisse..... nicht wahr ?
 
Wahr

Das ist auch einer der Gründe dafür, warum die Zielkurven nicht "flach/linear" sondern zum TT ansteigen definiert sind. Dann muß man sie nicht während der Fahrt einmesssen :)
 
Für eine Wettbewerbskurve sollte man natürlich flacher abstimmen, da ja im Stand bewertet wird.
 
Dass und wie man sowas dann für unterschiedliche Fahrsituationen dynamisch anpasst, hab ich (via Opel) schon 1992 zum Patent angemeldet. Als dann DSPs bezahlbar wurden, kam es in Serie. Ich hatte leider nix mehr davon.
 
Konsequenterweise müssten dann die "Einmesser" hier während der Fahrt einmessen. I.d.R hört man ja Musik während der Fahrt....und da ergibt sich eine andere Geräuschkulisse..... nicht wahr ?

Stimmt schon. Allerdings hinkt auch schon der Vergleich mit den Mikrofonen gewaltig. Unsere Ohren sind keine linearen, perfekt kalibrierten Messwerkzeuge - haben dafür aber ganz tolle andere Stärken:
Das merkt man vor allem, wenn man sich in einem vollen Café unterhält. Überall wird geredet, der Grundpegel ist vergleichsweise hoch, dennoch ist man in der Lage sein Gegenüber im nötigen Rahmen isoliert heraus zu hören.
Und doch könnte man auch bei anderen Gesprächen mit hören.
Auch wenn ich sie für raumakustische Simulationen für überbewertet halte: Schau dir mal die Möglichkeiten der Binauralsynthese an. Das hilft ungemein dem eigenen Hören auf die Spur zu kommen.

Diese Fähigkeit des selektiven Hörens unseres Gehirns finde ich sehr spannend. Als (Berufs-)Musiker ist es für mich immer spannend zu hören und zu erleben, wie man in welchem Umfeld (Konzertsaal, Bühne, Position auf der Bühne etc) was wahrnimmt.
Je nachdem, mit wem man zusammen spielen muss, ist es erforderlich (und zum Glück auch gut möglich) innerhalb kürzester Zeit einer anderen "Geräuschquelle" zu folgen.
Von Dingen wie unterschiedlicher Klangwahrnehmung (des Instrumentes, im Konzertsaal, ...) mal ganz abgesehen
 
Für mich klingt es nach wie vor für ein stures Gegenfeuern, egal was geschrieben wird.
 
... oder einfach jemand der selbst nicht messen kann (oder nicht versteht was er misst) und daher das Messen als Prinzip in Frage stellt?
 
... oder einfach jemand der selbst nicht messen kann (oder nicht versteht was er misst) und daher das Messen als Prinzip in Frage stellt?

Wollte ich jetzt so nicht schreiben, aber hatte ich als Alternative im Kopf :p
 
... oder einfach jemand der selbst nicht messen kann (oder nicht versteht was er misst) und daher das Messen als Prinzip in Frage stellt?

Wollte ich jetzt so nicht schreiben, aber hatte ich als Alternative im Kopf :p

sehe ich genau so...

aber zurück zum Thema, nehmt Euch eine Triangel und schlagt sie im Zimmer an und im Auto. Anschließend eine Aufnahme von einer Triangel (Idealerweise die Aufnahme der eigenen Triangel) und vergleicht....

sind Anschlag, Ausbreitung und die Klangfarben identisch oder annähernd gleich?
 
Moe, wir sollten das nicht "so abtun". Wir alle benutzen beim Einstellen sowohl Mess-Equippment als auch unsere Ohren - die Messung analysiert und die Ohren für die Synthese. Insofern ist der "ewige" Streit ob dies oder das ohnehin obsolet.

Dass man bei 2 gesunden Ohren sich auf unterschiedliche Schallereignisse im Chor des Lärms konzentrieren kann, ist bekannt - einseitig Schwerhörige können das nicht mehr. Meine Oma hat auch nur immer das gehört, was sie nicht hören sollte... ;) - das hat aber mit unserer Einstellerei Nichts zu tun, denn wir stellen in erster Linie den Frequenzgang ein und in Grenzen auch das Zeitverhalten. Das Gehör hört jedoch die Synthese aus allen Schalleigenschaften und nicht nur einen Bestandteil.
 
Genau darum geht es doch aber, beides ist aus meiner Sicht notwendig um sich oder die Anlage weiterzuentwickeln. Das gebashe gegen Messungen bedeutet für mich im Regelfall, dass derjenige einfach keine sinnvollen Schlüsse erlangt oder es eben nicht ausreichend gut umsetzen kann, um eine Weiterentwicklung zu erfahren. Dies kann an einem guten Gehör liegen und / oder dem mangelnden Verständnis / Umsetzung der richtigen Interpretation. Oder der Anspruch ist einfach ein anderer. der eine bemerkt phasenfehler nicht, der andere ist nicht sensibel auf Tonalität. Auch in solchen Sachen kann ich nachvollziehen, dass man den Sinn selbst nicht erkennt. Ändert aber dennoch nichts daran, dass einen Messungen richtig angewandt sehr schnell weiterbringen
 
Das ist kein Gebashe sondern ein Hinterfragen eines Vorgangs. Was bitteschön spricht dagegen ? Ich erwähnte bereits, dass ich sehr wohl Dinge hinterfrage. Darauf muss man sich nicht gleich angegriffen fühlen sondern kann sachlich argumentieren.
Ich habe nirgends geschrieben, dass ich Einmessen für Schwachsinn halte. Ich stelle nur manchmal fest, dass Abhandlungen im 2stelligen Seitenbereich geführt werden und ob dem Thema möglicherweise zu viel Bedeutung beigemessen wird (schönes Wortspiel) ;)

Wenn ich beispielsweise einen Raum betrete, der für mich zu warm/kalt ist, dreh ich am Heizregler bis sich die gewünschte Temperatur eingestellt hat. Ich nehme mir doch kein Thermometer und regel solange bis ich 23,74 Grad erreicht habe, oder ?
Natürlich kann das Einmessen einer Anlage sinnvoll sein, aber dann bitte auch mit g´scheitem Werkzeug. Und selbst dann muss es nicht zwingend toll klingen.
Die Schulung des Gehörs halte ich da wesentlich für sinnvoller :)
 
Ich glaube manch ein überzeugter Nach Gehör Einsteller denkt, dass beim Einmessen nur gemessen wird?
Das Funktioniert natürlich nicht.
Mir ist aber kein Auto bekannt das auf eimem ernsthaft hohen Niveau spielt und von null an, per Gehör justiert wurde.
 
Mein voriger grüner A4 war in den ersten vier AYA Saisons immer nur per Gehör eingestellt, hat zu mehreren 1. Plätzen (E unbegrenzt und Ama) und einer Vizemeisterschaft (E unbegr. 2007) gereicht, erst Anfang 2010 wurde er dann das erste Mal vom MrWoofa richtig eingemessen! :taetschel:
 
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