Wann spricht man von authentischen Klang?

Authentisch ist ein schwieriges Wort in dem Zusammenhang. Wie ja schon geschrieben ist Musik einfach zu Subjektiv.. das Wunschergebnis seht vom der Band selbst über die Geräte bis hin zum Hörer selbst so stark auseinander..
Ich selbst hätte gesagt authentisch bedeutet zu 100% neutral, also +-0dB Abweichung von 20-20000Hz, damit es genauso klingt wie aufgenommen. Leider spielt da vielzuviel rein. Für Fotos gibt es fixe Farbräume damit diese immer vergleichbar sind und entprechende Monitore. Bei Musik auch, aber dann kommt eben noch der Raum, Aufstellung etc hinzu, schon kann man ein identisches System wieder nur schwer vergleichen. Ich stimme dem Dirk da auch zu, es muss MIR gefallen. Und u.U empfinde ich einen aalglatten Frequenzgang ja als langweilig.

Als objektive Anhaltspunkte kann man aber sicher Frequenzgang, Dynamikeigenschaften und die Abbildung der Bühne nehmen. Und das wird ja auch so gehandhabt
 
gerade bei Studioaufnahmen waere fuer mich das Ideal (also authentisch) wenn es genauso klingt wie der Tonmeister es an sienem Mischjpult gehoert hat
In meinen Augen ist er auch ein Teil der musikschaffenden Gemeinde, weil er ueberAuswahl und Aufstellung und Einstellung der Aufnahmetechnik entscheidet, insofern kann eine Anlage per se nicht das authentisch wiedergeben was vor diesem Schnittpunkt liegt

Das würde ja dann bedeuten das die Klang und Qualitätsunterschiede mit denen wir bei mancher Aufnahme so konfrontiert werden ein Teil der Authentischen Musik sind denn diese gehen ja dann auf das Konto des "Tonmeisters" denn letztlich entscheidet er darüber wie viele Details wir raus hören.
Eigentlich wollen wir ja aber doch den Künstler und nicht den Tonmeister geniessen.

natuerlich ist das so... und kann auch gar nicht anders sein, denn auf den Tontraeger wird das gespeichert, was der Tonmeister drauflaesst, und man kann nun mal nur das reproduzieren, was gespeichert ist....alles andere geht in den Bereich Sounding, und das wollen wir doch nicht
in der Regel sollte es ja eigentlich auch so sein, dass der/die Kuenstler beim Final Mix mit dem Toningenieur zusammen arbeitet, bzw. das Ergebnis zumindest kontrolliert (sh. Karajan :lolschild:)
 
Das ganze ist ja relativ einfache Theorie:
Ich speise ein Signal in eine Kette ein und je unverfälschter es an den Ohren ankommt desto "authentischer" ist es.
Der Prinzipnachteil ist, dass wir uns bei einem Wiedergabesystem nur dem Eingangssignal annähern können. Also dem, was im Studio abgesegnet wird und in digitaler (zuHause auch analog) Form veröffentlicht wird.

Kurz und Knapp wir können nicht die Realität abbilden, sondern die Intention des Manns im Studio.
 
Es ist die Frage wer was unter authentisch oder gut versteht ,wenn der Sänger Live scheisse klingt und er bei der der Studioaufnahme besser singt/klingt,was ist dann richtig oder was gefällt ???
Ich habe für mich persönlich definiert, das z.B nehmen wir die Atmosphäre eines Jazzkellers oder live Band oder selbst der Gitarrist am Lagerfeuer ,maßgebend ist dafür verzichte ich gerne auf eine Perfekte Bühne ,Tonalität oder sonst was wenn es sein muss.
Wenn ich eine Anlage höre welche Top-Bewertung hat weil sie kaum Fehler macht aber kein Gefühl oder Atmosphäre vermittelt,ist sie für mich tot
Wenn es eine Anlage schafft das mehrere Zuhörer beim Musikhören nicht analysieren und über das oder jenes diskutieren,sondern Anfangen sich über den Sänger oder die Band zu unterhalten anstatt über die Anlage dann hat sie es geschafft und ist nahe dran
 
Wenn es eine Anlage schafft das mehrere Zuhörer beim Musikhören nicht analysieren und über das oder jenes diskutieren

Ja, das ist auch für mich ein entscheidendes Kriterium.

Das "antrainierte Analysieren" wird vergessen...

Wenn man bei einer Vorfûhrung nicht mehr zur Skip-Taste greift, sondern einfach nur Musik hört.

Das schaffen nur sehr sehr wenige Autos.


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ich war ja bei der Begriffswahl "authentisch" zum Begriff "AYA" beteiligt. Man könnte das Wort auch durch "natürlich", "echt" oder "unverfälscht" ersetzen. Es meint immer dasselbe: die Reproduktion soll dem Original möglicht gleich oder zumindest sehr ähnlich klingen.

Da wir Hörer ja bei der Aufnahme nicht dabei sind, müssen wir uns auf den Tonmeister verlassen. Wichtigste Voraussetzung ist es, das eigene Gehör zu schulen. Ich besuche seit Jahrzehnten sehr gerne Konzerte, die ohne PA, also unverfälscht, dargeboten werden - nur eines der 6 Opernhäuser, die ich in Paris heimgesucht habe, hatte Mikrophone.

Unverfälscht? --- wir erinnern uns an die Hype, die um die "spezielle" Akustik der Hamburger ElPhi gemacht wurde, wo ein japanischer Akustiker all sein Wissen einbrachte, um an möglichst vielen Zuhörerplätzen den "richtigen" Klang zu realisieren. Ich habe mir das Eröffnungskonzert im TV über eine halbwegs taugliche Anlage angehört -> ich fand es nicht wirklich hörenswert, denn die Akustik war derart transparent, dass man allen Zuhörern im Saal am liebsten 3 dicke Schals umgewickelt hätte, so viel Lärm machten die. Hier konnte man erleben, dass die Aufnahmetechniker auch erst noch üben müssen, bis sie die Aufnahmetechnik im neuen Saal so hingebogen haben werden, dass das Ergebnis im Wohnzimmer auch nur halbwegs "echt" klingt. Sprich: keine Aufnahmetechnik kann das echte Life-Erlebnis wirklich authentisch rüberbringen. Es liegen zuviele Fehlerquellen inkl. der Studiotechnik auf dem Weg bis zum Tonträger. Und immer dann, wenn an Rädchen gedreht werden kann, spielt subjektiver Geschmack als Fehlerursache hinein. Selbst unser Freund Günter Pauler spricht das ganz offen an. Und, entschuldige Oli, seine Abhöranlage ist beileibe nicht das beste, was ich je gehört habe... ;)

Insofern haben wir, die am Ende der Kette horchen, keine Chance. Und richtig ist, was letztlich gefällt. Bei mir isses immer ein eindeutiges Zeichen: wenn die frisch abgestimmte Anlage endlich gut und verzerrungsarm klingt, dann penne ich ein. Und das kann ich nur, wenn mich nix nervt.
 
Bei mir isses immer ein eindeutiges Zeichen: wenn die frisch abgestimmte Anlage endlich gut und verzerrungsarm klingt, dann penne ich ein. Und das kann ich nur, wenn mich nix nervt.

Das erklärt warum die Dynamiktracks bei der AYA-Bewertung am Schluss kommen. So erwachen die leichter aus dem Tiefschlaf bei den vielen guten Anlagen hier.;)


Ich muss noch kräftig nachbessern - die Juroren haben zwar manchmal die Augen zu, eingeschlafen ist aber noch keiner.:lolschild:
 
Wenn es eine Anlage schafft das mehrere Zuhörer beim Musikhören nicht analysieren und über das oder jenes diskutieren

Ja, das ist auch für mich ein entscheidendes Kriterium.

Das "antrainierte Analysieren" wird vergessen...

Wenn man bei einer Vorfûhrung nicht mehr zur Skip-Taste greift, sondern einfach nur Musik hört.

Das schaffen nur sehr sehr wenige Autos.


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Daumen hoch
 
Für mich wird es authentisch wenn es anfängt nach Musik zu klingen und nicht mehr nach Geräuschsuppe.
Ich höre dann sofort auf nach Fehlern zu suchen und fange an den Klang zu genießen.
Leider oder zum Glück ist das keine fixe Grenze, mit wachsender Erfahrung steigt die "Genussschwelle" im weiter an.
 
Für mich wird es authentisch wenn es anfängt nach Musik zu klingen und nicht mehr nach Geräuschsuppe.
Ich höre dann sofort auf nach Fehlern zu suchen und fange an den Klang zu genießen.

:thumbsup:

100% wie Live kann es nicht klingen. Denn da spielen/singen Punktschallquellen an verschiedenen Stellen im Raum. Und bei uns nur Lautsprecher ;)

Authentisch ist es dann, wenn es bei uns so klingt wie beim Tonmeister im Abmischstudio. Allerdings hört auch er nur in einem Raum mit 2 Lautsprechern :cry2:


Möglichst live klingt es wenn man Aufnahmen mit möglichst wenig Bearbeitung mit möglichst wenig Mikros in natürlich halliger Umgebung aufnimmt. Siehe Chesky, Opus usw.
Aufnahmen bei denen alles künstlich zusammengebastelt wird und vor allem die Dynamik reduziert wird werden nismals live klingen können
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Mr.Bean. Bist ja überall aktiv ;) Danke für deinen Beitrag. Hätten uns übrigens fast beim Winteraya mal getroffen und gegenseitig in der gleichen Klasse angetreten. Leider dann krank geworden. Aber vielleicht klappt es ja auf einem anderen Event, würde mich freuen.
Bis dahin. Grüße, Sandro
 
Das ist ein Punkt, an dem ich mich von den High-Endern absetze - da will ich garnicht hin zu dem was "AYA" definiert ist. Ich akzeptiere die Kriterien von Ortung/Staffelung und Reproduktion von Ton, im Vergleich zu einem allgemein bekannt guten Kopfhörer; und auch da gibt es ja Unterschiede, welchem Ohr eine Abstimmung am ehesten zusagt. Ich habe von jungen Jahren an Gitarre gespielt und mit anderen Musiziert, auch war ich viel in Bands, Proberäumen und Liveauftritten. Schon eine Gitarre klingt je nach Raum anders bedingt durch die Raumakustik. Das merkt man bei Lautsprechern und der Wiedergabe ganzer Gruppen eben noch mehr was der Raum aus dem Klang macht. Mit meiner Kramer Focus 3000 mit dem Park G10R konnte so ich akustisch so ziemlich alles darstellen, was auch durchweg besser klang als am Pod-6. In der Studioabmischung wurde ja schon die Bassdrum "fetter" abgestimmt als alleine, da man im Übungsraum eine Wolldecke in die Base reingestopft hatte um den Pegel und Ton auf die anderen Teilnehmer abzustimmen. Ein Pearl Schlagzeug hat sich anders angehört als ein Yamaha, die Felle und Becken waren unterschiedlich. Der Klang entsprach oftmals eher dem Budget was man sich leisten konnte als dem, wovon man Träumte. Mir hat der Klang meiner Focus 3000 besser gefallen als eine "Origianl-Fender", auch weil ich ein viel breiteres Spektrum damit abdecken konnte - auch hatte ich dafür verschiedene Saitensätze. Metallica war Live die mit Abstand schlechteste Band überhaupt die ich gehört hatte (auch Tonal), Cocorosie, DireStraits und AC/DC mit die Besten. Auf dem BangYourHead Festival in Balingen haben Accept und Saxon genauso begeistert wie vor 20 Jahren auf dem verregneten Karlsruher "Das Fest". Auf den CDs kommen die garnicht so rüber. Für mich ist Musik Authentisch, wenn es sich "richtig (gut)" anhört. Da interessiert mich weniger was vom Tontechniker mit welchem Equipment hingebogen wurde. Das das nämlich meist das Musikalische Ergebniss ist, zeigen die Zeltbeschallungen auf der NatureOne - Sven Väth Live dort in einem Zelt, das auf mehrere Zonen mit DSP abgestimmt wurde oder die Mainstage dort - das ist eine Sache, die man in der Heimreproduktion garnicht hinbekommt - zumindest nicht mit dem normalen Budget und Wohnumfeld das die meisten hierfür investieren..
 
Ich frage mich wie bastet28 darauf kommt, dass die aya auf einen Kopfhörer Bezug nimmt?!
 
Also ich weiß das die Juroren teilweise sich mit diesem German Maestro Kopfhörer sich vor der Bewertung reinhören, den genauen Hintergrund kenne ich aber nicht.
 
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