Grundlegende Verständnis Frage - Stromaufnahme - Leistungsabgabe

Chris HRT

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16. Okt. 2012
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Hallo Leute,

immer wieder kommt mir die selbe Frage in den Kopf. Als Beispiel nehmen wir einfach mal den Denon AVR 1912.

Dieser ist angegeben mit 7 x 125Watt. Das sind 875Watt Gesamtleistung. Das Gerät ist mit einer Stromaufnahme von 460 Watt deklariert.:kopfkratz:

Gut, dass die Hersteller gerne mogeln, und dass es sich um dynamikwerte handelt ist mir auch klar. Also schau ich mir Testberichte an, wie den von connect.de.

Dort wurde der Verstärker mit mit 5 x 97 Watt an 4Ohm Sinusleistung gemessen. Auch das sind 485Watt. Und in einem Verstärker, gerade so einem, sind ja noch mehr Stromfresser, wo wir dann letzten Endes wieder über 500 Watt liegen müssten als Stromaufnahme.

Dazu kommt dann ja auch noch der Wirkungsgrad, welcher doch wohl kaum bei über 100% liegt?

Wenn ich da meinen Harman Kardon AVR 235 ansehe, welcher deutlich weniger Leistung ausgibt, aber mal eben 900Watt Stromaufnahme hat, fang ich an, an dem Test auf Connect.de zu zweifeln.

Hab ab ich da n Fehler in meinem Denken? Oder wie kommt das hin?
 
Es kommt ganz stark drauf an was für Endstufen verbaut sind. Mittlerweile gibt es ja nicht nur Class A, A/B, Class D, H, G und was weiß ich noch für unterschiedliche Hybride.
Um 1W Verstärkerleistung zu bekommen brauchst du nicht zwingend 1W Eingangsleistung (230V Seite).
Die Netzteile von den günstigen AVR sind eh zu schwach bemessen um alle Kanäle voll auszusteuern, das sieht man schön wenn Stereo 2x100W rauskommen, und im Mehrkanal nur 5x30W.
Der Hersteller schreibt auch nur die maximale Leistungsaufnahme drauf, in der Praxis braucht man ja deutlich weniger.
 
Nöö, du brauchst teilweise sogar das doppelte ;)
Hatte das vielleicht nicht genau genug beschrieben.
Der Wirkungsgrad von digitalen Endstufen ist aber deutlich besser als von analogen.
Zahlen kann ich dir da nicht genau nennen, aber die Endstufen in AVR sind meist eh recht schwach, und selten ehrlich angegeben.
Wer kauft schon einen AVR wo 5x30W drauf steht, da muss halt 5x100W drauf stehen.
 
Wollte auch schon gerade fragen wie das funktionieren soll.

Naja, unterm Strich bringt mich das hier gerade nicht weiter.

Dass digitale an bis zu 95% Wirkungsgrad haben, und Analoge im Bereich um 50/60% ist ja nichts Neues. Aber wie zur Hölle kommen Messwerte bei Connect zusammen, wo man bei deutlich über 100% ist?
 
Moin,

Das "Problem" ist dass hier Musikleistung mit elektrischer Leistung der Stromaufnahme wild durcheinander gewürfelt wird und für beides dann auch noch "Watt" verwendet werden.

Naja, es ist explizit Sinusleistung angeschrieben...da gehe ich davon aus dass da auch Sinusleistung damit gemeint ist.

Aber wie zur Hölle kommen Messwerte bei Connect zusammen, wo man bei deutlich über 100% ist?

Das sehe ich nicht so - in dem Test ist die Leistungsaufnahme während dieser Messung nicht angegeben. Die Nenn-Leistungsaufnahme ist nicht unbedingt die maximale Leistungsaufnahme. Z.b. kann der verbaute Trafo "zu wenig" Kupferquerschnitt für die Leistungsfähigkeit der Endstufen verbaut haben. Das führt dann zu einer möglichen Spitzenleistung (Minutenbereich) die deutlich oberhalb der mittleren übertragbaren Leistung liegen kann. Zu wenig steht in Anführungszeichen, weil es (wirtschaftlicher) Unsinn wäre die Stromversorgung (Edit: ebenso wie die Kühllösung, die das mit ziemlicher Sicherheit auch nicht hergeben würde) auf volle Aussteuerung aller Kanäle mit Sinussignalen auszulegen.

Um da was genaueres sagen zu können müsste man wissen wie der Hersteller seine angegebene Nennleistung ermittelt hat.

Grüße, Tobi
 
Hallo Leute,

immer wieder kommt mir die selbe Frage in den Kopf. Als Beispiel nehmen wir einfach mal den Denon AVR 1912.

Dieser ist angegeben mit 7 x 125Watt. Das sind 875Watt Gesamtleistung. Das Gerät ist mit einer Stromaufnahme von 460 Watt deklariert.:kopfkratz:

Gut, dass die Hersteller gerne mogeln, und dass es sich um dynamikwerte handelt ist mir auch klar. Also schau ich mir Testberichte an, wie den von connect.de.

Dort wurde der Verstärker mit mit 5 x 97 Watt an 4Ohm Sinusleistung gemessen. Auch das sind 485Watt. Und in einem Verstärker, gerade so einem, sind ja noch mehr Stromfresser, wo wir dann letzten Endes wieder über 500 Watt liegen müssten als Stromaufnahme.

Bedenke, da schreibt keiner 7x175W GLEICHZEITIG

Jeder Kanal für sich kann die 175W liefern, und das macht das Netzteil mit. Aber alle gleichzeitig? Es ist ja auch etwas Praxisfremd

Sowas interessiert nur Watt-Peeper ;-)


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Genau Mister Cool (das klingt ja als würde ich dich beleidigen wollen :D )

genau deswegen habe ich ja den Connect Test gelesen, weil dort eben alle Kanäle Zeitgleich gemessen werden. Aber auch da kommen wir halt auf eine Gesamtleistung von über 500 Watt Sinus ausgehend von einem Wirkungsgrad von 90%.

also nochmal, es geht nicht um Musik Impuls Peak oder Spitzenleistungen, sondern um reine Sinusleistung.

@ZW

ja, das wäre ja die einzige Möglichkeit, dass das Netzteil mehr Strom aufnimmt als angegeben. Die andere Möglichkeit wären falsche Messergebnisse von Connect.
 
Die Leistungsaufnahme auf dem Typenschild ist die Nennleistungsaufnahme nach Norm XY (wird bei japanischen Geräten die JEITA-Norm sein), jedoch nie die maximale Leistungsaufnahme.
Bei meinem AVR steht auf dem Typenschild 490 Watt drauf, aber in der Bedienungsanleitung steht zusätzlich die maximale Leistungsaufnahme drin.
Und die beträgt danach satte 1210 Watt!

Ähnlich wird es bei dem Denon sein.
Der hat klassische A/B-Endstufen mit einem Wirkungsgrad von ca. 50-60%. 485 Watt Ausgangsleistung ergeben dann ca. 810-970 Watt Aufnahmeleistung.

Zur Ausgangsleistung bei AV-Receivern:
Die Herstellerangaben gelten meist nur bei 1 oder 2 gleichzeitig betriebenen Kanälen.
Bei allen gleichzeitig betriebenen Kanälen ist die deutlich kleiner, da das Netzteil so viel Leistung gar nicht liefern kann.

Das ist aber in der Praxis kein Problem, da eigentlich nie auf allen Kanälen gleichzeitig die volle Leistung gefordert wird.
 
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