Welches Mikrofon zum Einmessen?

Nehmt doch einfach ein MiniDSP Umik 1 zum Messen.

Kommt mit individuellem Kalibrierfile vom Hersteller, hat den PreAmp mit drin kann
direkt via USB angeschlossen werden.

Einziger Nachteil - das Mic kann nicht selbst pegel-kalibriert werden,
dafür muss man einmal das Messprogramm mit nem SPL-meter eichen.
 
Und kann keine zweikanalmessung.
 
Hallo

hier schicke ich euch mal eine Kurve wo ich 2 Mic´s miteinander vergleiche.

Das eine ist frisch kalibriert von einem Dänischen Hersteller, das andere wird mit der Aussage linearer Frequenzgang verkauft.


Bei dem neu kalibrierten kann ich absolut sicher sein das es wirklich korrekt messen tut.


Was ich damit gerne aufzeigen möchte ist das die Abweichung selbst wenn man als "linear" angepriesenes Material erwirbt so groß sein können das man sich bei einer Abstimmung im kreis drehen kann.

stellt man mit dem abfallenden Micro einen nach oben linearen Frequenzgang ein in der Annahme das man korrektes angezeigt bekommt, wird es definitiv "etwas" sägen in den Ohren......



Daher kann ich wirklich nur empfehlen beim kauf auf einen individuell erstellten Frequenzgang zu bestehen der auch garantiert wird oder das ganze bei einer Profi Firma erstellen zu lassen.

In wie weit "Hifi Selbstbau" hier stabil ist kann ich nicht beurteilen da ich noch nie ein Mic von denen habe nachmessen lassen.


Grüße

Dominic
 

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Liegt wohl eher an der Skaleneinteilung..

zu der Diskussion würde ich mal empfehlen den folgenden Link zu lesen:

http://www.gazza-diy-audio.de/simulation-crossover/breitbänder-messen-und-beschalten/

Ich habe den Link schonmal woanders gepostet. Das wurde von vielen überlesen/nicht beachtet. Geschrieben wurde das Ganze von einen der Hobby-DIY Selbstbauer für Home-Hifi, die auch außerordentlich gute Boxen entwickelt haben. Die Kompetenz dieser Leute stelle ich nicht weit unter die Lidoni's.

Was ich damit sagen will: Für den Hausgebrauch bei Einsteigern muss die Kette nicht "voll kalibiert" sein. Im Hochton und Bass verlässt sich eh niemand auf das Mikro.

Ihr dürft mich dafür ruhig steinigen. Jm2C
 
Hey,der Link bzw die Pdf ist super. Endlich hab ich mal verstanden wie eine Weiche bzw Teile davon funktionieren :thumbsup:
 
Soweit alles schon klar gewesen, aber schön einfach geschriebenes PDF dazu :thumbsup:
 
netter Link, aber man muß aufpassen, wenn man Sperr-und Saugkreise einsetzt - insbesondere die "Trickschaltung" mit einer passiven "Auffüllung von Frequenzgangsenken" ist mit sehr viel Vorsicht zu betrachten, denn solche Resonanzen mögen ja durchaus den gemessenen Frequenzgang begradigen, aber das machen sie durch die mit Resonanzen einhergehenden verzögerten Nachschwingeffekte. Klanglich ist das praktisch immer ein Griff ins Klo. Weiterhin propagiert Gazza, Gehäusefehler, auch "baffle-steps", mittels Weichenkorrekturschaltung zu bekämpfen. Hierfür gilt dieselbe Warnung: man soll nicht einen physikalischen Effekt durch einen Effekt einer anderen Physik zu kompensieren versuchen. Baffle-step wird vermieden, indem man den Töner entsprechend versetzt. Gehäusefehler durch unglückliche Innenabmessungen vermeidet man durch richtige Anordnung und geeignete Streben/Prallbretter, die symmetrische Stehwellen vermeiden.
Und Töner, die derart vermurkste Frequenzgänge erzeugen, dass man sie mühsam equalizen muss (ob passiv oder aktiv) sollte man eh meiden, denn die Welligkeiten werden durch Partialschwingungen der Membran und/oder Sicke verursacht, was ansich schon Phasenfehler verursacht und diese dann mit weiteren vom EQ induzierten Phasenfehlern verschlimmbessert. Resultat: Klangbrei ohne saubere Impulse und zudem schlechte Bühnenfokussierung.

Bevor Alwin meckert: ja, das habe ich alles in den vergangenen 4 Jahrzehnten schon ausgiebig ausprobiert. Mein Wissen ist nur zu sehr kleinen Teilen angelesen, hauptsächlich selbst erarbeitet.

Merke: gerade hier wird überdeutlich: ein glatt gemessener Frequenzgang hat oft wenig mit natürlichem Klang zu tun. Messen ist aber halt einfacher als hören - deshalb gibt es ja deart viel Halbwissen im Internet.

Meine Bemerkung zu den Phasenfehlern durch EQ ist 1:1 übertragbar auf das Kompensieren verwellter Frequenzgänge von Mikrophonen. Deshalb verwende ich ein Mikro, das nicht mehr als 1 dB Abweichung hat und lasse es vom Hersteller regelmäßig prüfen.
 
Bevor Alwin meckert: ja, das habe ich

Im Gegenteil, ich freue mich sehr, dass gerade Du das schreibst. Denn dass zeigt noch mal, dass es "kein Licht ohne Schatten" gibt, auch in der analogen Technik. Hier denke ich an die vielen Hinweise, dass die Eingriffe in der digitalen Welt per DSP EQs immer mit Verschlimmbesserurngen verbunden sind, die aber gleichzeitig den Eindruck vermitteln, dass die analoge Welt (Weichendesign) davon befreit wäre. Nix da, auch in Analog gibt es nichts um sonst, siehe Dein:"...Phasenfehlern durch EQ ist 1:1 übertragbar..". Auch da muß man wissen, was man tut und sich entscheiden, mit welchem Kompromiss, mit welcher Verschlimmbesserung man besser leben kann.
 
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Hallo

@ Wing

der Frequenzang ist in einem Bereich von +/-1 db glatt, und ich finde bei so einer hohen Auflösung ohne nachträglich zu glätten ist das sehr glatt. Würde man das ganze mit 1/12 octave messen, wäre es sehr sehr glatt, aber dann sieht man auch weniger.


@ Alvin

Ich habe Pink Noise dafür genutzt.

Gemessen wurde mit einem Laptop, dem Programm Spectra Plus SC Vollversion, RME Fireface UCund einem Mehrwegesystem als Schallquelle.

Da das System als solches sehr linear läuft, es ist kein Druckwandler zum calibrieren :), wollte ich hier einfach aufzeigen das es deutliche Unterschiede gibt.

Die linearere Kurve ist die mit dem Micro vom Dänischen Hersteller .

Würde man nun mit dem anderen Micro als Basis messen und auf diese Messungen den Frequenzgang anpassen, dann würde sich das in einem helleren, metallischeren und agressiverem Klangbild äußern.

Ich habe das sogar extra getestet da es mit einem kleinen Highshelf sehr einfach auszutesten war.

Somit dreht sich der fleisige Einmesser im kreis . Schlussfolgereung könnte sein er nimmt es so hin und denkt, wird schon stimmen, oder er korrigiert durch hören und postet dann einen Hochtonabfall der nur aufgrund der Fehlmessung so dargestellt

wird in der Realität ist es aber linear.

Aus diesem Grund ist es wichtig das das verwendete Equipment flat läuft. 1dB Abweichung können aber schon 2dB "Fehler" verursachen weil wenn das Micro 1dB Abweichung hat und man auch +/-1 oder mehr zulässt, kann sich der Fehler addieren.

2dB kann ein geübter Hörer gut detektieren , also ich meine damit keine kleinen spikes sondern Tendenzielle Verläufe.


Grüße

Dominic
 
Danke. Die Intention und die Message dahinter habe ich schon verstanden. Was mich einfach erstaunt und beeidruckt hat, war die Qualität/die Linearität des Wiedergabesystems (was Du als Mehrwegesystem als Schallquelle bezeichnest). Darf ich fragen was für ein System es ist?
 
Hallo

hier ist das gleiche nochmal , mit kleinen Test´s / Änderungen im EQ.

Oben und unten 1/24 Octave , Mitte 1/12

Die meisten messen eher mit 1/6 da wäre das aber nahezu :ugly: nur ein strich
 

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Ich muss dem Dominic absolut Recht geben.
Wie oft ich mich im Kreis gedreht habe :wall:

Lieber paar Mark mehr in die Hand genommen und danach glücklich sein. Per Gehör nen nervigen Peak bei 7 oder 11khz zu hören,niemals!

Hab jetzt den A -> B Vergleich machen dürfen mit dem Kirchner Micro und einem kalibrierten.... (nein,es gibt keine Fotos)
 
Dominic's Vergleich mit einen billigem Micro und einem Referenzmicro kann man auch genau anders interpretieren.

Über dem gesamten Frequenzband zeigt das billige Micro keine Dellen oder Peaks, wo keine da sind. Lediglich im Hochtonbereich gibt es ein Abknicken. Dieses Abknicken ist aber auch nur 'gewinkelt'. Das billige Micro zeigt keine Peak oder so.

Zum Ausmerzen von Dellen und für einen stetigen Frequenzverlauf ist es also geeignet.

Und jetzt zitiere ich mal aus dem 'Referenzkurventhread':
Die Anhebung im Tiefton und die Absenkung im Hochton kann man nicht nach einer Kurve einstellen, das ist anscheinend Expertenmeinung.

Andersrum: man kann mit dem billigen Micro den Frequenzgang gerade biegen, die Hochtonabsenkung muss eh per Gehör gemacht werden.

Ist das so falsch gedacht?
 
Zum dem oben genannten Thema Abfall/Abknicken des HT und TT bei Billig Mikros

Ich habe mal ein Test gemacht, um herauzufinden wie (un-)genau mein 3€ Mikro im Vergleich zu einem Profimikro ist. Dabei habe ich eine Serie von Messungen bei der gleichen Quelle, gleicher Wiederabekette, gleichem Messsignal, gleichem Abstand, gleicher Ausrichtung... durchgeführt.
Mein DIY Mikro hing direkt an dem Mikroeingang der internen Notebook-Soundkarte.
Das Profimikro hing an einer dazugehörigen externen Soundkarte.
Die Messungen wurden jeweils 3x wiederholt und gemittelt.
Hier das Ergebnis:

Rot ist das Billig Mikro
Grün das Profi Mikro

Die Darstellung der Kurven ist mit Absicht versetzt

Zuerst ungeglättet

Profi vs Billig.jpg

Hier geglättet auf 1/12 Octave

Profi vs Billig 12.jpg

Profi vs Billig 12-3.jpg


Und jetzt wurden die Kurven bei 1kHz übereinander gelegt und die Differenz bei 1/6 Glättung ermittelt (in Blau). Jetzt kann man sehen, wo und um wieviel so ein Billig Mikro von einem Profi Mikro abweicht-> vor allem unter 100Hz. Der HT ist gar nicht so dramatisch, wie es manche glauben.


Profi vs Billig 6.jpg


Ich habe bewusst beide Mikros ohne Kalibrier-Korrektur Dateien genutzt, um die "Hardware" (Qualität der Messkapseln) zu vergleichen.
Jetzt kann man noch überlegen, was passiert, wenn ich so ein Billig Mikro kalibrieren lasse.
 

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Hallo JSchirmchen

tja wenn es denn ein billiges Micro vs Referenz wäre......

200€ empfinde ich definitiv nicht mehr als "billig", auch wenn die Referenz ein Vielfaches kostet .

Um was es mir ging ist zu zeigen was man für Unterschiede hat trotz aussagen "linear".

Das Micro mit dem Abfall zu kompensieren ist wirklich kein Problem man muss es aber wissen

Ich war selber doch etwas überrascht das diese Abweichung noch gibt



Grüße

Dominic
 
200€ empfinde ich definitiv nicht mehr als "billig", auch wenn die Referenz ein Vielfaches kostet .

Um was es mir ging ist zu zeigen was man für Unterschiede hat trotz aussagen "linear".

Ich denke, es wäre auch kein Problem das "Billig" 200€ Mikro per Korrekturdatei hochzuklappen. Interessanter dabei ist, was als Referenz zum Kallibrieren (der Wiedergabewandler) für die Referez und für das 200€ Mikro genutzt wurde -> welche von den Quellen man als Absolut-Linear betrachten kann.

Das ist generel eine interessante Frage, wie wird es gemacht/bestimmt, dass man eine Wiedergabequelle genau/absolut auf Linearität trimmt. Aber das ist ein Bisschen eine "Chicken-or-the-Egg" Frage.
 
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@Komet: genau so ist es

https://images.static-thomann.de/pi...4418_test_pa_06_05_kleinmembran_mikrofone.pdf
guter Hinweis auf Seite 8

ich habe auf ein MicW i436 mit iPhone 5S / iPad gewechselt da hier die ganze Hardware-Kette zum Microfon in der Spezifikation berücksichtigt wurde.
Mit dem Audio System Micro und Labtop war es für mich schwer, verifizierbare oder nachvollziehbare Messungen zu machen - jede Messung brachte ein anderes Ergebniss..

https://www.thomann.de/de/messmikrofone.html?offid=1&affid=42&subid=-carhifi-text-92-596-1-1-ev1--

http://www.pc-magazin.de/vergleich/raumakustik-apps-test-einmess-software-1485919.html
 
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