Zwicker - Songs of lucid dreamers

DerFlo

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Flo(rian)
Anspieltipps findet ihr am Ende des Berichts, ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen.

Der Schweizer Cyril Boehler veröffentlich bereits seit 2000 verschiedene elektronische Titel mit einer Mischung aus Downtempo, Trip Hop und Jazz. Als "Zwicker" releast Cyril seit 2003. Hier dominieren House- und Electroklänge seine Musik.

2009 veröffentlicht er nun sein erstes Soloalbum "Songs of lucid dreamers". Soloalbum ist dabei eher weit zu verstehen, eigentlich für jedes Lied haben sich Gaststimmen eingefunden und vervollständigen so die elektronischen Beats des Cyril Boehler. Die unterschiedlichen Gäste entwickeln so zusammen mit "Zwicker" ein sehr individuelles und abwechslungreiches Album der elektronischen Musik.

Interpret: Zwicker
Titel: Songs of lucid dreamers
Genre: Electro

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VÖ: 24.04.2009
Label: Compost (Groove Attack)

Tracklist:

01. Who You Are (Ft. Heidi Happy)
02. Wake Up (Ft. Olivera Stanimirov)
03. Oddity (Ft. Olivera Stanimirov)
04. Dragon Fly (Ft. Billy Oden)
05. Sleepwalking (Ft. Jamie Lloyd)
06. Ping Pong Muses (Ft. Valentino Tomasi)
07. Sui's Knee (Ft. Jamie Lloyd)
08. Strangeways (Ft. Olivera Stanimirov)
09. Traumdeuter (With Matt Didemus)
10. Submarine Kabelgau (With James Telpdek)
11. Prism (Ft. Serpentine)
12. Make It Happen (Ft. Heidi Happy)

Einzeleindruck:

Das gesamte Album ist sehr zum Entspannen geeignet, die Bässe drängen sich nicht in den Vordergrund und die Melodien plätschern angenehm daher. Die Stimmen vor allem der weiblichen Interpreten sind angenehm und gut verständlich. Zusammen mit dem Rest des Titels formen sie wunderbare Musik.
Aber auch im Club wäre das Album gut aufgehoben, Zwicker liefert auch durchaus tanzbare Stücke auf seinem Album "Songs of lucid dreamers" ab.

Gesamt beginnt das Album zusammen mit Heidi Happy mit dem Titel "Who you are". Ein schöner Warm-Upper für eine Clubnacht, träumerisch erzählt Heidi Happy von einem Clubabend und malt so Gedankenbilder. Gleichzeitig stellt "Who you are" meinen absoluten Lieblingstitel auf dem Album dar. Träumerisch dahinplätschernd, laut aufgedreht aber auch durchaus tanzbar!
Etwas energetischer haucht Olivera Stanimirov ihr "Wake Up" in's Studiomikro. Gesamt wirkt der Titel etwas aufgeweckter, verliert jedoch nicht den entspannenden Charakter.
Olivera lieh auch dem Titel "Oddity" ihre Stimme. Vom Charakter her würde ich es ähnlich dem vorherigen "Wake Up" einordnen. etwas aufgeweckter, aber nicht aufdringlich.
Bei "Dragon Fly" verleiht nun als erster Mann Billy Oden dem Titel stimmliche Begleitung. Man darf hier jedoch keinen Gesang erwarten, zu leicht exotisch anmutenden Klängen (muss an Afrika denken...) erzählt Billy vom Dschungel und der Natur. - Gefällt mir so garnicht. Der Titel ist meiner Meinung nach recht langweilig und die tiefe Stimme Odens ist nicht geeignet für Abwechslung zu sorgen.
Ähnlich monoton in der Melodie erscheint auch "Sleepwalking" mit Jamie Lloyd. Bedingt dadurch, dass er jedoch singt und der Beat einige auflockernde Elemente mitbringt, empfinde ich den Titel jedoch als durchaus hörbar.
Valentino Tomasi arbeitete schließlich an "Ping Pong Muses" mit. Ein eher aufgeweckter Beat steht im Kontrast zum getragenen Gesang Tomasis. Ebenfalls gutes Musikmaterial.
Bei "Sui's knee" ertönt wieder Jamie Lloyds Stimme aus den Lautsprechern. Etwas langweilig plätschert der Titel dahin, begleitet von gelegentlichen Gesangsabschnitten Lloyds'. Eher nciht mein Fall.
"Strangeways" geht da eher wieder in Richtung Tanzfläche. Olivera Stanimirov verleiht dem Titel mit ihrer Stimme wieder mehr Energie, auch wenn das Lied eher einen leicht melancholischen Eindruck hinterlässt.
"Traumdeuter" fällt leider energetisch wieder zurück. Der getragene Beat und die gelegentlichen Wortfetzen wollen mir nicht gefallen. Das Lied klingt in meinen Ohren recht langweilig. Es fehlt Abwechslung.
"Submarine Kabelgau", das einzige rein instrumentale Stück auf dem Album, gefällt mir da schon besser. Es wird ein etwas weiter reichender Klangteppich ausgebreitet und man ist wieder geneigt, sich zu entspannen und einfach nur zuzuhören.
"Prism" stellt ein getragenes Lied dar, dem Serpentine mit seiner Stimme einen melancholischen Hauch verpasst. Nett anzuhören, könnte aber durchaus dynamischer sein...
Last but not least darf auch Heidi Happy ihre Stimme nochmals leihen. "Make it happen" stellt einen schönen Abschluss des Albums dar, der beweist, dass Heidi wirklich schön singen kann. Beinahe beiläufig erscheinen ihre Vocals neben dem Beat, der zusammen mit der leichten Melodie ein wunderbares Gesamtbild formt.

Gesamteindruck:

Das Album ist eher für ruhige Momente geeignet, so kann man wunderbar dazu entspannen. Einige Titel kann ich mir aber durchaus im Club vorstellen, so sollte "Wake up", "Who you are" oder auch "Strangeways" durchaus tanzbar sein.
Gesamt verwendet Cyril nur spärlich Instrumente bzw. Melodien und Beats. Er verlässt sich vollends auf siene Gaststimmen, was bei den männlichen Gästen meiner Meinung nach leider nicht sehr gut gelungen ist.

Anspieltipps:

"Who you are"
"Wake up"
"Strangeways"
"Submarine Kabelgau"

Für weitere Beispiele verweise ich mal zu Amazon. Hier könnt ihr in das ganze Album reinhören.

Klang:

Zum Klang gibt es nicht allzu viel zu sagen. Ich habe kein Rauschen oder ähnliche störende Nebengeräusche feststellen können. Die Stimmen sind recht klar, auch wenn sie teils belegt wirken. Aufdringlich oder gar nervend erscheinen sie mir nie.
Die Beispiele von Youtube sind um einiges schlechter als die wirkliche CD.

Fazit und Empfehlung:

Für Fans von ruhiger, elektronischer Musik, die vielleicht etwas abseits des Mainstreams spielt, ist "Songs of lucid dreamers" ein Geheimtipp. Die Lieder passen sowohl zu regnerischen als auch zu sonnigen Tagen (und Gemütern), zum Auftakt oder Ausklang des Diskoabends, und ergänzen nahezu jede Stimmung ansprechend.
Abgesehen von einigen Ausreißern, läuft das Album bei mir Non-Stop im Auto und bringt mir Spaß. "Who you are" avancierte dabei zu einem Dauerohrwurm bei mir.
Wer auf ausladende Klangteppiche und imposante Bassläufe steht, der sollte sich "Songs of lucid dreamers" lieber genauer anhören, bevor er zugreift.

Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen,

Grüße

Flo
 
Bin zwar kein Fan von Electro, aber nach so einer Vorstellung musste ich mal rein hören ;)

Hab mir die Anspieltipps bei Itunes über Headset angehört und war doch angenehm überrascht. Vom klang her echt was ganz gutes und die Lieder an sich haben mir auch wohl gefallen.

Schöne Vorstellung ;)
 
Danke für's Feedback, gibt Lust für die nächste Vorstellung, auch wenn elektronische Musik bei den Fuzzis generell ja eher ein Schattendasein fristet ;)

Next Disc auf meinem Nachttisch zur Vorstellung wäre übrigens Oliver Koletzki - Großstadtmärchen

Grüße

Flo
 
Kommt richtig toll!

Werd mir die CD kaufen, danke dir

Gruß von Daniel, der auf die Art von Musik steht ;)

/Edit: Großstadtmärchen ist def. GROß! sehr chillige Songs dabei mit dem gewissen "Etwas". Empfehlung meinerseits!
 
Freut mich, dass die Musik auch anderen gefällt.

Großstadtmärchen wird rezensiert, sobald mein Netzteil vom Laptop wieder da is...

Grüße
Flo
 
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